08.01.2015 13:39:33

Fallender Ölpreis zwingt Bank of England zum Abwarten

   Von Jason Douglas

   LONDON--Der rapide sinkende Ölpreis und seine dämpfende Wirkung auf die Inflation zwingen die Bank of England zum Stillhalten. Die Währungshüter im Monetary Policy Committee (MPC) hielten den Leitzins auf seinem Tief von 0,5 Prozent und beließen das Anleihekaufprogramm bei 375 Milliarden Pfund. Die Entscheidung war von Analysten erwartet worden. Die Kurse von Pfund und britischen Staatsanleihen reagierten kaum.

   Die traditionsreiche Notenbank hat sich wie die EZB ein Inflationsziel von 2 Prozent verordnet. Im November lag die Jahresteuerung in Großbritannien aber nur noch bei einem 1 Prozent - mit Tendenz nach unten. BoE-Gouverneur Mark Carney rechnet damit, dass auch diese Marke bald fallen wird. Er wäre dann verpflichtet, dem Schatzkanzler die Situation in einem Brief zu erklären.

   Carney Inflationserwartung wird auch von den Volkswirten der Großbank Goldman Sachs geteilt. Sie rechnen für die Dezember-Daten, dass die Teuerung unter 1 Prozent fällt. Die Zahlen werden am 13. Januar veröffentlicht.

   Ungeachtet des starken Wachstums und rückläufiger Arbeitslosigkeit könnten die Zentralbanker Mühe haben, die Inflation wieder nach oben zu drücken. Ihre Mittelfristprognosen zeigen, dass es bis 2017 dauern könnte.

   Im Vergleich zur Europäischen Zentralbank befindet sich Carney noch in einer komfortablen Situation. Im Dezember waren die Verbraucherpreise im Euroraum das erste Mal seit fünf Jahren gefallen. Dem Währungsblock droht die Deflation. Ein Teil der Notenbankkenner rechnet deshalb damit, dass die EZB ihr angekündigtes Staatsanleihekaufprogramm schon Ende Januar startet.

   Für Großbritannien gehen die Analysten davon aus, dass der Leitzins bis Anfang 2016 auf seinem jetzigen Stand verbleibt. In den USA dürfte die Zinswende schon Mitte dieses Jahres eingeläutet werden.

   Kontakt zum Autor: konjunktur.de@dowjones.com

   DJG/chg/kla

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   January 08, 2015 07:08 ET (12:08 GMT)

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