07.10.2015 09:02:46

Deutsche Bundesbank veröffentlicht ausführliche Goldbarrenliste

   Von Hans Bentzien

   FRANKFURT (Dow Jones)-- Die Deutsche Bundesbank hat erstmals eine Liste über ihren Goldbarrenbestand an ihren vier Lagerorten Frankfurt, London, Paris und New York veröffentlicht. Die Liste, die von nun an immer um den Jahreswechsel herum aktualisiert werden soll, enthält die Barrennummern, Melt- oder Inventarnummern, das Brutto- und Feingewicht sowie die Feinheit des Goldes. Die Bundesbank kommt damit Forderungen nach einer transparenteren Bilanzierung nach.

   Die Bundesbank besitzt derzeit rund 3.384 Tonnen Gold im Wert von 107 Milliarden Euro (Stand Ende 2014). Das ist der zweitgrößte Bestand nach dem der US-Notenbank. Der Goldbestand stellt zwei Drittel der deutschen Währungsreserven dar. Am 31. Dezember 2014 lagerten 35 Prozent der deutschen Goldreserven in Frankfurt, 43 Prozent in New York, 13 Prozent in London und die restlichen 9 Prozent in Paris.

   Das will die Bundesbank jedoch ändern. "Spätestens 2020 wird die Hälfte der deutschen Goldreserven in Deutschland lagern", sagte Bundesbank-Vorstandsmitglied Carl-Ludwig Thiele. Dazu würden seit 2013 schrittweise 374 Tonnen Gold von Paris und 300 Tonnen Gold von New York nach Frankfurt verlagert. Künftig würden dann 50 Prozent der deutschen Goldreserven in Deutschland lagern, 37 Prozent bei der US-Zentralbank Fed und 13 Prozent bei der Bank of England bleiben. Die Lagerstelle bei der Banque de France wird aufgelöst.

   Da die Deutsche Bundesbank mit Ausnahme der jährlichen Goldverkäufe an das Bundesministerium der Finanzen (BMF) für das Prägen von Goldmünzen keine weiteren Verkäufe oder auch Zukäufe vornimmt, entwickelt sich der Bestand der deutschen Goldreserven nahezu konstant. Durch die Goldverkäufe an das BMF verminderte sich der Goldbestand in den vergangenen Jahren um 3 bis 6 Tonnen Gold pro Jahr.

   Der Verbleib und die mengenmäßige Entwicklung der Goldbestände wird in Deutschland von einer kleinen, aber sehr aktiven Szene aufmerksam verfolgt. Sie fordert seit Langem eine Rückführung des deutschen Goldes und die Veröffentlichung von Barrenlisten. Anhand der Liste kann sie künftig die Umlagerung von Beständen nachvollziehen.

   Die Bundesbank weist seit Beginn der Euro-Krise gern auf die Existenz des Goldes und seinen hohen Anteil an den Devisenreserven hin. Damit soll das Vertrauen in die Solidität des Währungssystems gestärkt werden.

   Kontakt zum Autor: hans.bentzien@dowjones.com

   DJG/hab/brb

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   October 07, 2015 03:01 ET (07:01 GMT)

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