Goldpreis 19.09.2015 15:00:33

COT-Report: Massive Verkäufe unter Terminspekulanten

von Jörg Bernhard

Mit dem allgemeinen Interesse an Gold-Futures, ablesbar an der Anzahl offener Kontrakte (Open Interest), ging es in der Woche zum 17. September ebenfalls bergab. Auf Wochensicht war hier ein Rückgang von 421.732 auf 413.333 Kontrakte (-2,0 Prozent) registriert worden. Besonders steil bergab ging es mit der kumulierten Netto-Long-Position (optimistische Markterwartung) großer und kleiner Spekulanten, wo ein Minus von 55.979 auf 32.979 Kontrakte (-41,1 Prozent) zu beklagen war. Eine starke Verkaufslaune war vor allem unter den Großspekulanten (Non-Commercials) zu beobachten, die ihre Netto-Long-Position von 59.293 auf 39.547 Futures (-33,3 Prozent) reduziert haben, während bei den Kleinspekulanten (Non-Reportables) die Netto-Short-Position (pessimistische Markterwartung) von minus 3.314 auf minus 6.568 Kontrakte ausgebaut wurde. Deren Pessimismus hält mittlerweile seit neun Wochen an.

Kräftiger Rebound dank abwartender Fed

Nach drei Wochenverlusten in Folge ging es mit dem Goldpreis in der abgelaufenen Handelswoche um 3,1 Prozent bergauf. Zu verdanken war dies in erster Linie der US-Notenbank Fed, die sich am Donnerstag nicht getraut hat, die US-Leitzinsen zu erhöhen. Dadurch bleiben die Opportunitätskosten - also der Verzicht auf Zinsen bzw. Dividenden - auf vernachlässigbar niedrigem Niveau. Schwacher Dollar und starke Kursverluste an den europäischen und amerikanischen Aktienmärkten haben beim gelben Edelmetall zu einem freundlichen Wochenausklang geführt. Aus charttechnischer Sicht hat sich nach dem starken Rebound die Angst vor einem Unterschreiten des alten Fünfeinhalbjahrestiefs erst einmal verflüchtigt. Da demnächst die Zinsdiskussionen wieder zurückkehren dürften, steht die Erholung des Edelmetalls jedoch auf relativ tönernen Füßen.

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