COT-Report: Großspekulanten bei Gold weiter in Kauflaune

von Jörg Bernhard

Grundsätzlich hat sich das allgemeine Interesse an Gold-Futures, welches durch die Anzahl offener Kontrakte (Open Interest) zum Ausdruck kommt, in der Woche zum 26. April von 503.331 auf 497.884 Kontrakte (-1,1 Prozent) spürbar beruhigt. Vor allem Kleinspekulanten (Non-Reportables) sind auf Wochensicht erheblich zuversichtlicher geworden. Während Großspekulanten (Non-Commercials) deutlich optimistischer geworden sind, wuchs unter den Kleinspekulanten hingegen eher die Skepsis. Bei der kumulierten Netto-Long-Position (optimistische Markterwartung) großer und kleiner Terminspekulanten hat dies zu einer Stagnation bei 240.108 Kontrakte (Vorwoche: 240.121 Futures) geführt. Kräftig bergauf ging es hingegen mit der Netto-Long-Position der Großspekulanten, die von 216.837 auf 220.857 Futures (+1,9 Prozent) anzog, während bei den Kleinspekulanten ein Minus von 23.284 auf 19.251 Kontrakte (-17,3 Prozent) zu Buche schlug.

Höchster Stand seit 15 Monaten

In der vergangenen Woche ging es mit dem Goldpreis deutlich bergauf. Am Freitag wurde nach einem Wochengewinn von 4,9 Prozent sogar der höchste Stand seit 15 Monaten markiert. Für die rasante Rally waren zwei Faktoren maßgeblich verantwortlich. Erstens: Der Dollar reagierte auf die Notenbanksitzungen der Bank of Japan und der Fed mit einer beschleunigten Talfahrt, die sich aufgrund der negativen Korrelation beider Anlageklassen positiv auf Gold ausgewirkt hat. Schwache US-Konjunkturdaten haben dem Dollar zusätzlich geschadet. Zweitens: Auch die allgemeine Marktschwäche internationaler Blue Chips ließ den Krisenschutz Gold in der Gunst der Anleger und somit auch im Preis markant zulegen. Als bewährter Krisenschutz blieb Gold auch in dieser Woche sehr gefragt.