COT-Report: Goldspekulanten verstärkt auf der Käuferseite

von Jörg Bernhard

Bergauf ging es auch mit dem allgemeinen Interesse an Gold-Futures, ablesbar an der Anzahl offener Kontrakte (Open Interest). In der Woche zum 6. Oktober war ein Zuwachs von 415.700 auf 430.228 Kontrakte (+3,5 Prozent) registriert worden. Zum dritten Mal in Folge gab es bei der kumulierten Netto-Long-Position (optimistische Markterwartung) großer und kleiner Spekulanten ein markantes Plus zu vermelden. Sie erhöhte sich auf Wochensicht von 73.143 auf 88.469 Kontrakte (+21,0 Prozent). Unter den Großspekulanten (Non-Commercials) nahm die Netto-Long-Position von 76.645 auf 86.819 Futures (+13,3 Prozent) während bei den Kleinspekulanten (Non-Reportables) eine Netto-Short-Position (pessimistische Markterwartung) von minus 3.502 Futures in eine Netto-Long-Position von plus 1.650 Kontrakte gedreht wurde.

Höchster Goldpreis seit sechs Wochen

Die einwöchige feiertagsbedingte Abstinenz chinesischer Investoren bekam dem gelben Edelmetall sehr gut. Besonders gute Laune kam am Donnerstag nach der Bekanntgabe des Protokolls der jüngsten Fed-Sitzung auf. Dessen relativ taubenhafter Tenor war so sicherlich nicht erwartet worden und der desaströse Septemberbericht zum US-Arbeitsmarkt war darin noch gar nicht berücksichtigt. Eine immer unwahrscheinlicher werdende Anhebung der US-Leitzinsen noch in diesem Jahr sorgte beim Goldpreis für massiven Rückenwind und den höchsten Stand seit sechs Wochen.
Positive Signale gab es auch von der Charttechnik zu vermelden, schließlich überwand das Edelmetall die 100-Tage-Linie und generierte dadurch ein Kaufsignal. Sollte nun auch noch die im Bereich von 1.180 Dollar verlaufende 200-Tage-Linie geknackt werden, könnte dies dem Goldpreis neuen Drive verleihen, da in diesem Fall zugleich ein Ausbruch aus dem Abwärtstrend gelungen wäre.