Goldpreis im Fokus 13.10.2018 15:33:52

COT-Report: Gold - Kräftige Verkaufswelle unter Großspekulanten

COT-Report: Gold - Kräftige Verkaufswelle unter Großspekulanten

von Jörg Bernhard

Das allgemeine Interesse an Gold-Futures, ablesbar an der Anzahl offener Kontrakte (Open Interest), hat sich in der Woche zum 9. Oktober zwar von 457.776 auf 465.253 Futures (+1,6 Prozent) verbessert, bei der Laune der Terminmarktprofis hat sich dies aber nicht positiv bemerkbar gemacht. So hat sich die kumulierte Netto-Short-Position (pessimistische Markterwartung) großer und kleiner Terminspekulanten zum vierten Mal in Folge verschlechtert. Auf Wochensicht gab es einen Rückgang von minus 8.875 auf minus 25.866 Kontrakte zu vermelden. Hauptverantwortlich für diese Negativtendenz waren einmal mehr die Großspekulanten (Non-Commercials). Sie haben ihr Long-Exposure um über 12.700 Futures reduziert und zugleich ihr Short-Engagement um 3.600 Futures nach oben gefahren. Dadurch hat sich ihre Netto-Short-Position von minus 21.822 auf den Negativrekord von minus 38.175 Kontrakte ausgedehnt. Kleinspekulanten (Non-Reportables) sind hingegen nur leicht skeptischer geworden, was durch die von 12.947 auf 12.309 Kontrakte reduzierte Netto-Long-Position (optimistische Markterwartung) erkennbar wird. Wichtig zu wissen: Da sämtliche Daten vom Dienstag stammen sind die jüngsten Kursturbulenzen der internationalen Aktienmärkte in dem Stimmungsbericht noch nicht enthalten.

Gold: Hoffnung nach Ausbruch nach oben

Auf die markante Kursschwäche an den internationalen Aktienmärkten reagierte der Goldpreis mit einem enttäuschenden Wochengewinn in Höhe von 1,3 Prozent. Das Vertrauen in die Never-Ending-Erfolgsstory von US-Aktien hat dennoch empfindlich gelitten. Ein guter Beleg hierfür sind auch die gestiegenen Zuflüsse beim weltgrößten Gold-ETF SPDR Gold Shares zu sehen. Erstmals seit dem 23. Juli hat sich dessen gehaltene Goldmenge wieder einmal erhöht. Auf Wochensicht war eine Gewichtszunahme von 730,17 auf 744,64 Tonnen (+2,0 Prozent) registriert worden. Ein anderes Kaufargument lieferten die revidierten deutschen Inflationsdaten für den Monat September. Mit 2,3 Prozent p.a. war die stärkste Geldentwertung seit elf Jahren gemeldet worden. Auch als Krisen- und Vermögensschutz hat das gelbe Edelmetall in den vergangenen Jahrzehnten bzw. Jahrhunderten stets glänzen können, während sich der Wert vieler Aktien und Anleihen seither in Luft aufgelöst hat. Dieses Schicksal dürfte dem Goldpreis mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit auch in Zukunft erspart bleiben.


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