COT-Report: Comeback großer Goldspekulanten

Bei der Anzahl offener Kontrakte (Open Interest) gab es zum siebten Mal in Folge einen Anstieg zu berichten. Diesmal ging es von 443.422 auf 459.657 Kontrakte (+3,7 Prozent) nach oben. Der Optimismus großer und kleiner Spekulanten erfuhr einen deutlich stärkeren Zuwachs. Mit der kumulierten Netto-Long-Position (optimistische Markterwartung) der spekulativen Marktakteure ging es nämlich von 50.024 auf 70.997 Futures (+41,9 Prozent) steil bergauf. Diese positive Entwicklung war aber ausschließlich den Großspekulanten (Non-Commercials) zu verdanken, die ihre Netto-Long-Position von 56.043 auf 81.422 Futures (+45,3 Prozent) erhöht haben. Bei den Kleinspekulanten (Non-Reportables) verstärkte sich hingegen der Pessimismus. Sie bauten ihre Netto-Short-Position (pessimistische Markterwartung) von minus 6.019 auf minus 10.425 Kontrakte aus.

Gold: Über 1.200 Dollar geklettert

Nachdem der Goldpreis am Dienstag und Mittwoch die Marke von 1.200 Dollar nur kurzzeitig überwinden konnte, sorgte am Freitag die überraschende Zinssenkung in China für einen erneuten Sprung über diese Hürde. Geht es der chinesischen Wirtschaft gut, ist mit einer gesunden Goldnachfrage zu rechnen - so die allgemeine Meinung. Im dritten Quartal gab es diesbezüglich reichlich Grund zum Klagen. Laut World Gold Council ging es nämlich von Juli bis September bei der chinesischen Schmucknachfrage um 39 Prozent und beim Interesse an Barren und Münzen um 30 Prozent p.a. bergab. Ohne eine signifikante Erholung der Goldnachfrage in Indien (+39 Prozent) hätte es bei der globalen Goldnachfrage sicherlich einen stärkeren Dämpfer als das Zwei-Prozent-Minus gegeben. Neben der eingetrübten chinesischen Wirtschaftsperspektiven nannten die Experten vom World Gold Council aber auch die Versuche der chinesischen Regierung, die Korruption wirksam zu bekämpfen, als Grund für den nachlassenden Goldhunger im Reich der Mitte. Nun darf man gespannt sein, ob es sich dabei um einen einmaligen Ausrutscher gehandelt hat.