Goldpreis
Auswirkungen der Krise |
29.10.2020 13:05:00
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Corona-Krise treibt Nachfrage nach Goldbarren und belastet Schmuckgeschäft
Im dritten Quartal war die globale Goldnachfrage nach Angaben des Branchenverbands damit so schwach wie seit dem dritten Quartal 2009 nicht mehr. 2009 hatten die Folgen der schweren Finanz- und Wirtschaftskrise die Weltwirtschaft belastet. Seit Beginn des laufenden Jahres bezifferte der Verband die globale Nachfrage nach Gold auf 2972,1 Tonnen. Das sind 10 Prozent weniger als ein Jahr zuvor.
Die Corona-Krise habe enorme Auswirkungen auf den Schmucksektor. Die Folgen der Handelsbeschränkungen zur Eindämmung der Pandemie wurden durch rekordhohe Goldpreise noch verstärkt: Im dritten Quartal sei die Schmucknachfrage im Jahresvergleich um 29 Prozent auf 333 Tonnen gefallen, hieß es in dem Bericht. Obwohl es in China und Indien die größten Rückgänge gab, zeigte sich die Schwäche weltweit.
Zeitgleich war Gold als sicherer Anlagehafen bei Investoren gefragt. Bei der Investmentnachfrage meldete der World Gold Council für das dritte Quartal einen Zuwachs um 21 Prozent im Jahresvergleich. Weltweit kauften Anleger demnach in den drei Monaten bis Ende September 222,1 Tonnen Goldbarren und -münzen und weitere 272,5 Tonnen über Gold-ETFs. "Seit Jahresbeginn ist das in Gold-ETFs gehaltene Volumen auf den Rekordwert von 1003,3 Tonnen gestiegen", hieß es in dem Bericht.
Die Notenbanken verkauften im dritten Quartal hingegen netto 12 Tonnen Gold.
Im August hatte der Goldpreis ein Rekordhoch bei 2075 US-Dollar je Feinunze (31,1 Gramm) erreicht. Seitdem ist der Preis für das Edelmetall wieder ein Stück weit gefallen. Am Donnerstag wurde Gold an der Börse in London bei 1878 Dollar je Unze gehandelt.
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LONDON (dpa-AFX)
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