11.09.2015 08:00:45

Billiges Heizöl und Benzin halten Preisdruck in Deutschland niedrig

   Von Andreas Plecko

   WIESBADEN (Dow Jones)-- Niedrige Preise für Heizöl und Benzin sorgen weiter für einen schwachen Preisauftrieb in Deutschland. Im August verharrte die jährliche Teuerungsrate bei 0,2 Prozent, wie das Statistische Bundesamt (Destatis) berichtete. Die Statistiker bestätigten damit - wie von Volkswirten erwartet - ihre vorläufige Schätzung vom 28. August.

   Die Energiepreise befinden sich weiter auf Talfahrt. Binnen Jahresfrist verbilligten sich Heizöl um 27,6 Prozent und Kraftstoffe um 9,5 Prozent. Ohne Berücksichtigung der Energie hätte die Inflationsrate deutlich höher bei 1,1 Prozent gelegen. Die Preise für Lebensmittel zogen um 0,8 Prozent an.

   Binnen Monatsfrist stagnierten die Preise für den täglichen Bedarf, womit die vorläufige Meldung ebenfalls bestätigt wurde.

   Der für europäische Zwecke berechnete Harmonisierte Verbraucherpreisindex (HVPI) für Deutschland lag im August lediglich um 0,1 Prozent über dem Stand im Vorjahr. Im Vergleich zum Vormonat blieb der Index unverändert. Auch die vorläufigen Ergebnisse für den HVPI wurden somit bestätigt.

   Wegen der Konjunkturabkühlung in China und anderen Schwellenländern sowie einer Förderschwemme in einer Reihe von Erdöl produzierenden Ländern sind die Ölpreise seit dem Sommer um rund ein Drittel eingebrochen. Die Europäische Zentralbank (EZB) muss sich deshalb verstärkt Sorgen über die schwache Preisentwicklung in der Eurozone machen.

   Seit März kauft die EZB jeden Monat für 60 Milliarden Euro Wertpapiere, um die Inflation künstlich anzufachen. Zuletzt signalisierte sie ihre Bereitschaft, das Kaufprogramm noch auszuweiten.

   Kontakt zum Autor: konjunktur.de@dowjones.com

   DJG/apo/smh

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   September 11, 2015 02:00 ET (06:00 GMT)

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