Silberpreis
Globale Unsicherheiten |
11.08.2016 17:12:00
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Anleger kaufen so viel Gold wie nie zuvor in erster Jahreshälfte
Die ungewöhnlich hohe Nachfrage sei insbesondere auf die lockere Geldpolitik wichtiger Notenbanken zurückzuführen, heißt es in dem Bericht. Niedrig- und Negativzinsen machen die Geldanlage in zinslose Sachwerte wie Gold attraktiver. Hinzu kämen wirtschaftliche und politische Unsicherheiten, unter anderem wegen des Brexit-Votums, der Schieflage im italienischen Bankensektor und der instabilen Lage im Nahen Osten.
Anleger haben verschiedene Möglichkeiten, ihr Geld in Gold anzulegen. Den Löwenanteil steckten sie laut World Gold Council zuletzt in sogenannte Exchange Traded Funds (ETF). Dabei vertrauen sie ihr Geld einem Dienstleister an, der dafür Gold kauft. Für die Anleger ist dies bequemer als den Kauf selber abzuwickeln und sie müssen das Gold nicht selber lagern. Über ETFs und ähnliche Finanzprodukte wurden von Januar bis Juni rund 580 Tonnen Gold gekauft. Auch die Nachfrage nach Münzen und physischem Gold legte gegenüber dem Vorjahreszeitraum insgesamt zu, allerdings weniger stark.
Die hohe Nachfrage führte seit Januar zu einem steigenden Goldpreis. Konnten Käufer zum Jahresbeginn eine Feinunze (31,1 Gramm) noch für unter 1075 Dollar bekommen, müssen sie derzeit über 1340 Dollar hinblättern. In der ersten Jahreshälfte 2016 war der Preisanstieg laut dem World Gold Council damit so stark wie seit 1980 nicht mehr. Zuvor hatte der Goldpreise seit Herbst 2011 fast kontinuierlich nachgegeben.
Während Investoren im Goldfieber sind, sei die Nachfrage der Schmuckhersteller und der Industrie gesunken, hieß es im Quartalsbericht. Die nachgefragte Menge für die Produktion von Schmuck, die in ähnlich hohen Größenordnungen liegt wie die Nachfrage für die Geldanlage, lag circa 20 Prozent unter dem fünfjährigen Durchschnitt. Während steigende Preise Investoren zum Goldkauf bewegen können, weil sie auf weitere Preissteigerungen hoffen, dämpfen hohe Preise die Nachfrage dort, wo Gold nicht als Wertanlage, sondern als Vorprodukt zur Weiterverarbeitung bezogen wird./tos/jkr
LONDON (dpa-AFX)
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Ölpreis (WTI) | 70,25 | -2,34 | -3,22 |