Andreas Meyer-Kolumne |
22.08.2013 17:00:00
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Gold – Jetzt schlagen die Hartgesottenen zu!
Der diesjährige Absturz im Gold liegt zum einen an den heftigen Abflüssen in den großen ETFs, die mit ihren gelagerten Tonnen Gold den Markt stark beeinflussen. Die großen Investmentgesellschaften und Hedgefonds sowie ihre Manager wie u.a. George Soros oder auch John Paulson haben sich mittlerweile komplett aus Gold-Engagements zurückgezogen und damit sicher ein großes Gefolge an Nachahmern mit sich gezogen!
Nach den heftigen Abstürzen im April und Juni konnte sich der Goldpreis nun hingegen wieder etwas stabilisieren, wobei ich bereits eine Bodenbildung ausmachen würde. Entgegen der hohen Abflüsse in Finanzprodukten steht die stabile Nachfrage aus Asien. China wird in diesem Jahr Indien als größten Goldnachfrager ablösen, da Indien mit strukturellen Problemen innerhalb der Außenhandelsbilanz zu kämpfen hat und weiterhin unter einer schwachen Rupie leidet, was den Export von Goldschmuck deutlich erschwert. Daher gilt es auch den Rupie-Kurs weiter zu beobachten. Sollte sich dieser wieder stabilisieren bietet das zusätzlich Chancen für Gold!
Ebenfalls könnte die angekündigte Einschränkung der US-Notenbank bezüglich ihrer Anleihekäufe kurzfristig für stagnierende Kurse sorgen. Längerfristig hingegen sehe ich nur den irgendwann ansteigenden Realzins als leichte Belastung für den Kurs des Goldpreises. Dieser ist jedoch erst vor kurzem von einem negativen Realzins in den Positiv-Bereich gewandert.
Die kommende Bundestagswahl in Deutschland dürfte zu keinen großen Überraschungen führen. Die zwei Varianten, dass entweder CDU und FDP oder CDU und SPD eine Koalition bilden, scheint aus meiner Sicht wahrscheinlich.
Schaut man sich nun hingegen das aktuelle Verhalten der Anleger am Markt an, zeigen sich bereits wieder schöne Signale, die für mittelfristig steigende Kurse sprechen. Dabei beobachte ich insbesondere die Positionierung der Anleger am Markt anhand von ETF-Flows oder COT-Reports, also das Engagement von Großspekulanten in Futures und Optionen sowie zahlreiche Stimmungsumfragen, die u.a. von Bloomberg oder auch Kitco Gold Survey veröffentlicht werden!
Die erste Grafik zeigt den eigens von A.M. Capital Research entwickelten „Forerunner-Indicator“! Dieser gibt an, wie intensiv sich die Positionierung großer Spekulanten in Future- und Optionsgeschäften verändert hat! De facto lässt sich sagen, dass im Falle einer sehr starken und zahlreichen Wanderung der Anleger aus dem bearishen ins bullishe Lager deutliche Signale für einen baldigen Kursanstieg auszumachen sind!
Die Stimmungslage hingegen dient eher als Kontraindikator und gibt ein weiteres Signal für künftig eher steigende Kurse. Der von mir ermittelte Indikator befindet sich aktuell ebenfalls auf sehr niedrigem Niveau, sodass sich interessante Einstiegsmöglichkeiten bieten!
Abschließend würde ich beim Gold lediglich auf letzte Signale vor allem von der Stimmungsfront warten. Hier sind mir aktuell die sehr kurzfristig befragten Analysten und Trader von Bloomberg zu optimistisch, um bereits klare Einstiegsignale zu generieren. Jedoch bleibt das seit Jahrtausenden wertvollste Zahlungsmittel weiterhin interessant, das große Desinteresse der Massen bietet hier eine Chance.
Mittel- bis langfristig orientierte Anleger sollten sich vor den vielen zittrigen Händen, die in der jüngsten Vergangenheit den Markt dominierten, nicht beeinflussen lassen, sondern ganz im Gegenteil: von dieser Nervosität profitieren! Denn später bei gestiegenen Kursen sind es nämlich eben diese nervösen Anleger, die wie so häufig zu spät auf den Zug der steigenden Kurse aufspringen wollen und es den Hartgesottenen ermöglichen, die Gewinne dann zu realisieren!
Andreas Meyer beschäftigt sich seit seinem 16. Lebensjahr mit den Abläufen der weltweiten Kapitalmärkte. Während und nach dem Studium der int. Betriebswirtschaft in Deutschland und Frankreich konnte er bereits praktische Erfahrungen im Derivategeschäft, Asset Management sowie im Corporate und Investment Banking sammeln.
Mit der Gründung von A.M. Capital Management (www.am-capital.de) wird nun die eigens kreierte Investmentphilosophie umgesetzt, welche sowohl eine fundamental ausgerichtete Stock-Picking-Strategie als auch einen ergänzenden dynamischen Investors-Behaviour-Ansatz verfolgt. Mit Hilfe dieses Ansatzes werden sowohl private als auch institutionelle Investoren im Investmentprozess begleitet, sodass damit der langfristige Weg ins Asset Management geebnet wird.
Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die finanzen.net GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.
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