Neues Allzeithoch möglich |
17.06.2021 22:26:00
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Analyst: Zunehmende Dollar-Schwäche ist ein Segen für den Goldpreis
• Inflation und Dollarschwäche verleihen Goldkurs Aufwind
• Gold-ETFs oder Minenaktien als Einstieg nutzen
Goldpreis erklimmt im Pandemiesommer neues Allzeithoch
Im vergangenen Sommer flüchteten sich zahlreiche Anleger noch in Gold-Investments, von denen sie sich zu unsicheren Pandemiezeiten sichere Häfen erhofften. Die Furcht vor einer steigenden Inflation, die besonders den Markteinschätzungen von Tech-Aktien die Bewertungsgrundlage entzieht, ließ den Aktienmarkt für viele Anleger unattraktiver werden. Infolgedessen stieg der Goldpreis sprunghaft an und kletterte im August auf bis zu 2.063,68 US-Dollar je Unze. Als dann aber ermutigende Studienergebnisse zu Corona-Impfstoffen veröffentlicht wurden, sank der Kurs wieder. Und auch in diesem Jahr war die Entwicklung des Preises für das gelbe Metall bisher uneinheitlich. Zwar konnte der Preis für den Rohstoff seit Jahresbeginn tendenziell zulegen, im März brach er aber auf unter 1.700 US-Dollar ein. Aktuell kostet die Unze rund 1.860 US-Dollar (Stand vom 16. Juni 2021).
Steigende Inflationsgefahr ein "Segen" für den Goldpreis
Und auch wenn die Inflationsangst noch nicht vom Tisch ist und immer wieder den Aktienmarkt bestimmt, blieb dem Goldpreis bisher ein neuer Rekordstand verwehrt. Dies könnte sich allerdings bald ändern, glaubt David Lennox von der Investmentgesellschaft Fat Prophets. Höhere Inflationswerte seien ein "Segen" für den Goldpreis und könnten ihn noch in diesem Jahr auf ein neues Allzeithoch heben. "Die Inflation kommt zurück, weil wir einen so signifikanten Anstieg der US-Geldmenge gesehen haben", so der Experte in der "CNBC"-Sendung "Squawk Box Asia". "Wann immer wir in der Vergangenheit einen solchen Anstieg erlebt haben, wurde er - ungefähr fünf oder sechs Monate später - von einer höheren Inflation begleitet."
Schwacher US-Dollar - starker Goldkurs
Auch eine Schwäche des US-Dollars könnte dem Goldpreis zugutekommen, wie Lennox weiter ausführte. Mit einem schwankenden Preis des Greenbacks könnte das gelbe Edelmetall Anlegern in unsicheren Zeiten Halt geben. Gerade vor dem Hintergrund steigender Schulden und einer größeren Geldmenge im Dollar-Pool sei ein geringerer Wert der globalen Leitwährung wahrscheinlich. Auch könnten bereits jetzt die Wirtschaften anderer Währungen, die mit dem US-Dollar gehandelt werden, in einigen Fällen bessere Leistungen vorweisen als die der USA, so der Experte weiter. "Wir denken, dass [die Dollar-Schwäche] zunehmen wird und das dem Goldpreis und anderen Edelmetallen einen sehr guten Rückenwind gibt", fasste Lennox zusammen.
Zwei mögliche Strategien für Gold-Einstieg
Anlegern, die jetzt noch in die bevorstehende Goldrally einsteigen wollen, rät Lennox dabei zu zwei Strategien. "Zum jetzigen Zeitpunkt würden wir vorschlagen, dass man, wenn wir einen soliden Anstieg des Goldpreises sehen, nach einem Gold-ETF Ausschau halten könnte, bei dem man die Preisbewegung eins zu eins mitbekommt - natürlich abzüglich jeglicher Verwaltungsgebühr", riet der Stratege. Damit könne man gut von einem Kursanstieg profitieren. Langfristigen Anlegern empfiehlt der Experte aber dazu, ein ursprünglicheres Investitionsverhalten an den Tag zu legen. So könne es sich lohnen, in Minengesellschaften zu investieren, die ihre Kapazitäten in den nächsten Tagen ausbauen können und außerdem Dividendenzahlungen veranlassen. Besonders Branchengrößen wie Barrick Gold und Kirkland Lake Gold sind hier unter Anlegern beliebt.
Redaktion finanzen.at
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