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Antizyklisches Investieren |
18.07.2020 21:42:00
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Analyst: Dieser Rohstoff wird Silber & Gold übertrumpfen
• Kupfer und Helium werden Gold und Silber den Rang ablaufen
• Dennoch bullish für Gold
Rund 27 Prozent hat der Goldpreis in den vergangenen 12 Monaten zugelegt. Etwas weniger, rund 20 Prozent, ging es im gleichen Zeitraum für den kleinen Bruder Silber nach oben. Doch während einige Experten sich mit ambitionierten Preiszielen insbesondere für Gold überbieten und andere bereits den Start eines Mega-Bullenmarktes sehen, hat Gianni Kovacevic, der CEO der CopperBank, noch zwei komplett andere Rohstoffe auf dem Schirm.
Kupfer - Wetten auf ein Angebotsdefizit
Konkret nennt Kovacevic im Interview mit der Webseite Kitco News Kupfer als potenziellen Marktdominator. Anleger könnten bei dem Industriemetall auf eine mögliche Knappheit setzen, glaubt der Experte. "Wenn einem ein Rohstoff ausgeht, dann ist das so lange unwichtig, bis es wichtig wird", betont er im Interview. Wenn es tatsächlich zu einem Kupfermangel am Markt kommen sollte und zeitgleich gehe es den Unternehmen dank Billionen-Stimuli gut, "wird man zwangsläufig einen Anstieg der Kupferpreise sehen, das ist es, was dem antizyklischem Anleger in jedem Investor bewusst sein muss".
Darüber hinaus gibt es noch einen zweiten Rohstoff, der laut Kovacevic unter dem Radar vieler Investoren geblieben ist: Helium. Dieser Rohstoff werde angesichts seiner Verwendung durch Technologieunternehmen schon bald im Fokus von Finanznachrichten stehen. "Ich liebe Helium, weil es von Big Tech verwendet wird. Es ist eine geheime Komponente, die nur sehr wenige Menschen verstehen. Diese Serverfarmen von der Größe riesiger Gebäude, voll von Servern und Computern, die sehr heiß laufen, verwenden Helium als Superkühlmittel. Die Nachfrage nach Helium ist also um sechs, sieben, acht Prozent pro Jahr gestiegen", so der Chef der CopperBank weiter.
Beide Rohstoffe, Kupfer und Helium, eignen sich seiner Ansicht nach als "ideales Investment für den antizyklischen Investor", Anleger also, die gegen die breite Masse - also antizyklisch - handeln.
Dennoch bullish für Gold
Darüber hinaus spricht der CopperBank-Chef einem bewährten Marktindikator seine Relevanz ab: Dem Öl-Gold-Verhältnis. Der Indikator gibt an, wie viele Fässer Öl nötig sind, um eine Feinunze Gold zu erwerben. Steigt das Verhältnis über den Wert von 20, sind dies schlechte Aussichten für den Markt. In der Vergangenheit konnte der Indikator bereits diverse Male als Hinweisgeber für eine drohende Krise dienen, diese bewährte Metrik sei aber dabei, zusammenzubrechen, glaubt der Experte. "Wenn man sich die letzten 30 oder 40 Jahre ansieht, brauchte man traditionell 16 oder 20 Barrel Öl, um eine Feinunze Gold zu kaufen. Heute, […] sind es ungefähr 42,43 Barrel Öl, um eine Feinunze Gold zu kaufen".
Dennoch bleibt Kovacevic - trotz seiner Überzeugung für eine Marktdominanz von Kupfer und Helium - auch für den Goldpreis bullish. Er zeigt sich überzeugt davon, dass Gold die Marke von 2.000 US-Dollar je Feinunze knacken wird - das sei für ihn lediglich eine Frage der Zeit.
Redaktion finanzen.at
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Rohstoffe in diesem Artikel
Goldpreis | 2 631,77 | 10,38 | 0,40 | |
Kupferpreis | 8 832,68 | 62,44 | 0,71 | |
Silberpreis | 29,80 | 0,27 | 0,91 | |
Ölpreis (Brent) | 73,13 | 0,15 | 0,21 | |
Ölpreis (WTI) | 69,65 | 0,08 | 0,11 |