Balance in Sicht 14.04.2016 11:26:40

IEA erwartet kaum noch Überangebot an Rohöl in zweiter Jahreshälfte

In der zweiten Jahreshälfte dürfte sich das Spiel von Angebot und Nachfrage nahezu ausgleichen, hieß es in dem am Donnerstag veröffentlichten Monatsbericht der IEA, einer Organisation, in der sich 29 Staaten als Gegengewicht zu den Ölfördernationen zusammengeschlossen haben. Als Ursache nannten die Experten einen deutlichen Rückgang der Produktion in Förderländern außerhalb der Organisation erdölexportierender Länder (Opec), die in der Regel unter den aktuell günstigen Ölpreisen leiden.

In der Prognose geht die IEA davon aus, dass es in der zweiten Jahreshälfte nur noch ein Überangebot von durchschnittlich 200.000 Barrel (je 159 Liter) pro Tag geben wird. Für die erste Jahreshälfte geht die IEA noch von einem Überangebot von 1,5 Millionen Barrel pro Tag aus. "Es gibt keinen Zweifel, dass sich der Ölmarkt in Richtung einer Balance von Angebot und Nachfrage bewegt", hieß es in dem Bericht der Agentur.

Demnach zeigt vor allem ein Rückgang der Fördermenge in den USA Wirkung: "Es gibt Hinweise, dass der Rückgang der Produktion in den USA an Tempo gewinnt", schreiben die IEA-Experten. Zuletzt ist die Zahl der Ölbohrungen in den USA gesunken. Durch die niedrigen Ölpreise werden seit Monaten immer mehr Bohrlöcher außer Betrieb gesetzt.

Außerdem wird das Überangebot an Rohöl nach Einschätzung der IEA auch durch die Entwicklung im Iran gebremst. Das wichtige Förderland könne seine Ölausfuhren nach dem Ende der Wirtschaftssanktionen wegen Problemen bei der finanziellen Abwicklung der Exportgeschäfte nur allmählich erhöhen.

Zuletzt waren die Ölpreise nach mehrjährigen Tiefstständen zu Beginn des Jahres wieder stark gestiegen. Unter anderem sorgen Spekulationen auf eine Einigung wichtiger Förderländer auf eine Obergrenze bei der Fördermenge für eine weitere Erholung der Ölpreise.

/jkr/tos/fbr

PARIS (dpa-AFX)

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