27.08.2010 10:13:47

Zwei interessante Anleihen-ETFs vorgestellt

Harthausen (aktiencheck.de AG) - Die Experten vom "Geldanlage-Brief" haben in ihrer aktuellen Ausgabe u.a. zwei interessante Anleihen-ETFs vorgestellt.

Anders als bei Aktien erwerbe man mit einer Unternehmensanleihe keinen Anteil an einem Unternehmen. Stattdessen leihe man einem Unternehmen Geld. Dafür erhalte man einen festen Zins-Kupon, der nicht selten höher als die Dividende sei. Das Angebot an Unternehmensanleihen wachse stetig, denn wegen der Kreditklemme würden viele Emittenten am Bondmarkt ihre Kassen füllen. Selbst Privatanleger seien mittlerweile als Geldgeber gern gesehen: Seien früher Stückelungen ab 50.000 Euro üblich gewesen, gebe es mittlerweile auch welche für 1.000 Euro. Dennoch wollten Investments in einzelne Corporate Bonds gut überlegt sein: Hinter den (gegenüber Staatsanleihen) zuweilen deutlich höheren Renditen würden sich schließlich auch höhere Risiken verbergen. Doch auch hier halte die Börse eine Lösung parat: Statt direkt in ein Papier zu investieren, erwerbe man dutzende Corporate Bonds auf einmal und streue damit sein Risiko: mit einem Unternehmensanleihen-Fonds oder -ETF.

Der meistgehandelte Exchange Traded Fund (ETF) dieser Art sei der iShares Euro Corporate Bond (iShares Markit iBoxx Euro). Beim Konkurrenten Lyxor sei ein baugleiches Investment-Vehikel erhältlich: der Lyxor ETF Euro Corporate Bond (LYXOR ETF EURO). Beide ETFs würden den "Markit iBoxx Euro Liquid Corporates Index" nahezu eins zu eins nachbilden. Dieser Performance-Index basiere auf den vierzig liquidesten Euro-Unternehmensanleihen, die ein Volumen von mindestens 750 Mio. Euro sowie eine Bonität von "BBB" oder besser aufweisen würden. Berücksichtigt würden ferner nur Anleihen, die seit wenigstens einem und höchstens drei Jahren am Markt seien und eine Restlaufzeit von mehr als achtzehn Monaten aufweisen würden.

Zumindest in der Vergangenheit überzeuge die Index-Performance: Über einen Zeitraum von drei Jahren habe sich der Markit iBoxx Euro Liquid Corporates Index um 21,5 Prozent verteuert. Dabei seien alleine in den letzten zwölf Monaten 8,1 Prozent für investierte Anleger rausgesprungen. Mit welchem der beiden ETFs man das europäische Unternehmensanleihen-Barometer nachbilden möchte sei reine Geschmackssache. Wichtigster Unterschied: iShares schütte den jährlichen Gewinnanteil an einem aus; Lyxor reinvestiere hingegen in neue Fondsanteile (thesauriert). Und: Der iShares Euro Corporate Bond sei mit einem Volumen von 3,75 Mrd. Euro ein Schwergewicht. Der weitaus jüngere Lyxor-ETF komme auf Fondsvolumen von "nur" 550 Mio. Euro. Erfreulich: Beide ETFs würden mit einer erträglichen Managementgebühr von 0,20 Prozent pro Jahr punkten.

Beide ETFs würden ein geeignetes Instrument zur Diversifizierung eines Depots darstellen. In Sachen Risikostreuung sowie Kosten nähmen sich beide Anbieter ebenso wenig wie in punkto Rendite: Das iShares-Produkt liege auf Jahressicht mit acht Prozent vorn, der Lyxor ETF habe 7,8 Prozent erzielt.

Beide ETFs eignen sich somit für konservative Anleger mit mittel- bis langfristigem Anlagehorizont, so die Experten vom "Geldanlage-Brief". (Ausgabe vom 27.08.2010) (27.08.2010/fc/a/f)

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