30.10.2009 14:40:58

Südamerika-Fonds im Fokus

Harthausen (aktiencheck.de AG) - Die Experten vom "Geldanlage-Brief" nehmen Südamerika-Fonds unter die Lupe.

Hochfokussiert würden Anleger investieren, die auf Brasilien, das bevölkerungsreichste Land der Region, setzen. Das gehe in zwei Varianten. Man könne sich für eine aktive Aktienauswahl entscheiden oder lediglich passiv den Länderindex MSCI Brazil nachbilden. Für Anleger, die es eher aktiv mögen, sei der Investmentfonds DWS Brazil ein möglicher Investment-Kandidat.

Das 318 Mio. Euro schwere Vehikel der DWS unter der Regie von Florian Tanzer investiere in brasilianische Unternehmen aller Größen. Voraussetzung sei eine gute Marktposition des jeweiligen Unternehmens. Die Mischung sei landestypisch und ausgewogen: knapp ein Drittel des Fondsvermögens habe Tanzer in Rohstoffwerte gesteckt, ein Fünftel in den Finanzsektor, gefolgt von Energie- und Konsumwerten. Der Fonds koste ein Agio von bis zu fünf Prozent und anschließend stolze Gebühren von gut zwei Prozent pro Jahr. Die eigentliche Überraschung des Fonds, dessen Benchmark der MSCI Brazil sei, würden Anleger in dessen Wertentwicklung finden: plus 22 Prozent binnen drei Jahren.

Erheblich kostengünstiger würden Anleger sich die Märkte durch den Kauf eines Exchange Traded Funds erschließen: Der iShares MSCI Brazil-Fonds (iShares MSCI Brazil DE) - inzwischen 700 Mio. US-Dollar schwer - bilde den gleichnamigen Länderindex nahezu 1:1 nach. Er erschließe nach Marktkapitalisierung gewichtet damit rund fünfzig mittlere und große brasilianische Unternehmen. Der Fonds weise dabei eine ähnlich hohe Schwankungsbreite wie die aktive Fondslösung des DWS-Produktes auf, doch koste er lediglich 0,74 Prozent pro Jahr an Gebühren. Vor allem aber: Er habe binnen drei Jahren einen im Vergleich zum DWS-Fonds dreifach höheren Ertrag erwirtschaftet: knapp siebzig Prozent.

Für den Zugang zu südamerikanischen Märkten würden die Experten den bei institutionellen Investoren viel beachteten MSCI Latin America-Index bevorzugen. Er biete eine gute Streuung über Länder und Branchen. Sechzig Prozent würden auf Brasilien entfallen, rund 26 Prozent auf Mexiko, dazu gebe es eine Prise Chile (10%). Die schwersten Branchengewichte: rund ein Viertel Rohstoffe und je ein Fünftel Finanzen und Energie. Das Gute: Gleich zwei Fondshäuser würden den Index nachbilden, ihn als ETF verpacken und so einen günstigen Marktzugang schaffen. ETF Nr. 1 komme von Lyxor (LYXOR ETF MSCI EM Latin America A) und liege im Jahresvergleich mit 75 Prozent vorn. Etwas besser schneide iShares ab (iShares MSCI Latin America (DE)). Der Zugewinn: 85 Prozent.

Beide Fonds würden ein hohes Anlagerisiko bergen und seien gleichermaßen günstig: Ihre jährliche Schwankungsbreite liege zwischen 43 (Lyxor) und 51 Prozent (iShares). Die Kosten: rund 0,7 Prozent pro Jahr.

Südamerika-Fonds würden sich generell nur für risikobereite Anleger empfehlen - als Beimischung. Um das schwellenlandtypische hohe Anlagerisiko zu senken, würden sich die Experten mit möglichst breit streuenden Investments am besten aufgehoben fühlen. Da die Experten bei aktiven Fonds weder im Auf- noch im Abschwung eine Mehrleistung gegenüber Index-Investments erkennen könnten, sollten Interessierte zu einem Exchange Traded Fund greifen. (Ausgabe 10 vom 30.10.2009) (30.10.2009/fc/a/f)

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