Staatspleite droht 20.06.2014 06:34:48

Hedgefonds will wohl mit Argentinien über Schulden verhandeln

Der Hedgefonds Elliott sei offen für Verhandlungen und würde neue Anleihen als Teil eines Vergleichs akzeptieren, schrieb das "Wall Street Journal" am Donnerstag unter Berufung auf eine Person, die mit der Strategie von Elliott vertraut sei.

Unklar ist, inwieweit Argentinien zu Kompromissen bereit ist. In der kommenden Woche soll den Gläubigern, die bislang keine Umschuldung akzeptiert hatten, ein neuer Kompromissvorschlag vorgelegt werden. Dies sagte ein Anwalt der Regierung des südamerikanischen Landes bei einer Gerichtsanhörung in New York, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur Télam am Mittwoch (Ortszeit). "Es ist geplant, in der kommenden Woche hier mit den Verweigerern zu verhandeln, um diese Situation zu lösen", sagte demnach Anwalt Carmine Boccuzzi.

Argentinien ringt seit Jahren mit Investoren um die Rückzahlung von Schulden, die aus der Staatspleite von 2001 resultieren. Das Land hatte damals seine Gläubiger zu massiven Abschreibungen gedrängt. Fast alle Anleihehalter fanden sich bei zwei Umschuldungen 2005 und 2010 mit einem Bruchteil ihrer Forderungen ab, um nicht völlig leer auszugehen. Investoren unter Führung von Elliott forderten indes weiter die volle Rückzahlung und siegten vor US-Gerichten.

Erst am Montag lehnte der Oberste Gerichtshof einen Berufungsantrag ab. Das Berufungsgericht in New York hatte zudem am Mittwoch die Verfügung aufgehoben, die die Zahlungen an die Hedgefonds gestoppt hatte. Solange das Land die Hedgefonds nicht auszahle, darf es auch seine restlichen Anleihen nicht bedienen - dies würde einen Zahlungsausfall bedeuten. Der nächste Zahlungstermin ist am 30. Juni fällig. Mit Zinsen geht es bei der Forderung der Hedgefonds um insgesamt 1,5 Milliarden Dollar. Argentinien muss sich vor US-Gerichten mit den Hedgefonds auseinandersetzen, weil die Anleihen seinerzeit unter internationalem Recht aufgelegt worden waren.

Argentiniens Wirtschaftsminister Axel Kicilloff warnte, dass die Zahlungen an die "Aasgeier-Fonds" das Land in die Pleite treiben könnten. Argentinien wolle an jene 92 Prozent der Gläubiger zahlen, die die Umschuldung akzeptiert hatten. Mit sieben Prozent hatte es keine Einigung gegeben, ein Prozent der Gläubiger zogen vor Gericht.

/das/DP/zb

NEW YORK/BUENOS AIRES (dpa-AFX)

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