Manager zunehmend besorgt 21.07.2020 09:32:00

Softbank zieht wohl Millionen aus Credit-Suisse-Fonds ab

Softbank zieht wohl Millionen aus Credit-Suisse-Fonds ab

Manager der Schweizer Bank seien zunehmend besorgt über mögliche Interessenkonflikte von Softbank bei dem Investment gewesen, die anderen Investoren nicht vollständig offengelegt wurden, wie informierte Personen sagten. Credit Suisse habe deshalb im vergangenen Monat begonnen, den Fonds sowie drei weitere Fonds zu überprüfen, die mit der kurzfristigen Bereitstellung von Bargeld an Unternehmen Geld verdienen.

Die Fonds halten Vermögenswerte, die von Greensill Capital, einer in Großbritannien ansässigen Finanzierungsfirma, stammen. Softbank hält die Mehrheitsbeteiligung an Greensill. Der Credit-Suisse-Fonds, in den Softbank investierte, stellte auch mehreren anderen Unternehmen, in die Softbank investiert ist, Finanzmittel zur Verfügung. Das führte dazu, dass der japanische Konzern in einem komplexen Kreis von Transaktionen sowohl als Kreditgeber als auch Kreditnehmer auftrat. Die vier von Credit Suisse geprüften Fonds verwalten rund 7 Milliarden Dollar und werden als sichere, kurzfristige Anlagen an Pensionskassen, Unternehmensschatzämter und wohlhabende Familien verkauft.

Das Geschäft von Greensill, bekannt als Supply-Chain-Finanzierung, besteht darin, die Lieferanten der Unternehmen schneller als üblich zu bezahlen, jedoch mit einem Rabatt auf den Rechnungsbetrag. Die Firmenkunden, die sogenannten Schuldner, verpflichten sich, das Geld Greensill später zurückzuzahlen. Diese Versprechen werden in Wertpapiere verpackt und an die Fonds der Credit Suisse verkauft.

Die Supply-Chain-Finanzierungsbranche wurde in den vergangenen Monaten erschüttert, da sich der Welthandel abschwächte und Zahlungsausfälle und Konkurse zunahmen. Kritiker monieren, dass die Finanzierungsmethode benutzt werden könne, um die Gesamtverschuldung in den Bilanzen der Unternehmen zu verschleiern.

Ein Greensill-Sprecher begrüße die Schritte der Bank, die "im Interesse aller Anleger" unternommen würden. In den vergangenen vier Jahren habe Greensill eine starke Partnerschaft mit Credit Suisse aufgebaut. Ein Softbank-Sprecher konnte sich nicht unmittelbar nicht dazu äußern.

Das Management der Credit Suisse war auch besorgt über eine Nebenvereinbarung, die Mitarbeiter der Bank mit Softbank getroffen hatten und die den anderen Investoren des Fonds nicht bekannt gemacht wurde, wie die Informanten weiter sagten. In der Nebenvereinbarung, die nach der Investition der 700 Millionen Dollar durch Softbank zustande kam, habe Credit Suisse drei der vier Supply-Chain-Fonds ausschließlich für Vermögenswerte reserviert, die von Greensill stammten. Damit sollte ein stetiger Finanzierungsstrom für Greensill sichergestellt werden.

Softbank habe Ende April Geld in den größten der Fonds gesteckt. Zu dieser Zeit zogen andere Investoren angesichts der Corona-Krise ihre Einlagen ab. Softbank habe das Geld in der vergangenen Woche wieder abgezogen, sagte eine der Personen. Der Rückzug des Konzerns habe dazu geführt dass der Fonds, in den er investiert hatte, seit dem 30. Juni um rund 12 Prozent auf knapp unter 5 Milliarden Dollar geschrumpft ist.

In einem Brief der Credit Suisse an die Anleger hieß es, dass die Fonds "trotz des schwierigen Marktumfelds eine konstant gute Performance erzielt haben". Auch hätten keine Anleger aufgrund der überprüften Angelegenheiten Verluste erlitten.

DJG/DJN/sha/cbr

NEW YORK (Dow Jones)

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Bildquelle: winhorse/iStock,TORU YAMANAKA/AFP/Getty Images

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