Sarasin-Nachhaltigkeitsfonds im Blickpunkt

Wien (aktiencheck.de AG) - Die Bank Sarasin wird im Frühjahr ihre Nachhaltigkeits-Palette um einen Infrastruktur-Fonds erweitern, den ersten seiner Art, so die Experten von "e-fundresearch.com" in ihrem Kommentar zum OekoSar Equity (ISIN LU0229773345/ WKN A0F6ES) und FairInvest-Universal-Fonds (ISIN DE0005317127/ WKN 531712).

"Nachhaltige Fonds sind eines jener Segmente, in denen wir auch im derzeitigen schwierigen Marktumfeld gute Nettozuflüsse sehen", so Patrick Kern von Sarasin. Und dieses Interesse möchte das Schweizer Bankhaus ausnutzen, um ein völlig neues Gebiet im Bereich nachhaltiges Investment zu beschreiten: ein nachhaltiger Infrastrukturfonds mit Schwerpunkt Asien. "Es stimmt, dass Nachhaltigkeit in Asien bei vielen Firmen noch kein sehr großes Thema ist, aber etliche bemühen sich", erläutere Kern.

Mit ihren bald 20 Jahren Track-Record auf dem Gebiet der Nachhaltigkeit traue sich die Bank Sarasin zu, "zu jedem Nachhaltigkeitsthema" einen Fonds aufzulegen, so Kern, aber natürlich müsse die Nachfrage berücksichtigt werden. In Sachen Infrastruktur sei man hier sehr optimistisch, vor allem da in Asien in den nächsten Jahren etliche Investitionen in Wasserleitungen und Entsalzungsanlagen aufgrund von Wasserknappheit erwartet würden.

Andere Nachhaltigkeitsthemen, die das spezialisierte Analystenteam identifiziert habe, seien Energie, Gesundheit, Smart Housing, Wasser, Mobilität, Dienstleistungen und Konsum. Aus jedem dieser Themengebiete würden für den OekoSar Equity die besten Unternehmen nach strikten Ausschlusskriterien ausgewählt. Der Fonds habe seit Jahresbeginn bis Ende August den MSCI World um 16 Prozentpunkte outperformed, 2007 seien es 14,07 Prozentpunkte gewesen. Seit der Auflage Ende September 2005 habe der blütenweiße OekoSar Equity jährlich 9,05% Rendite erwirtschaftet.

Im bankinternen Risikoraster werde der Fonds allerdings in die höchste Risikostufe eingerechnet. "Durch den Themenansatz ergibt sich ein höheres Risiko", erläutere Linus Sluyter, stellvertretender Vizepräsident im Bereich nachhaltiges Investment bei Sarasin. Für andere Fonds in der Produktpalette würden Indices nach strikten Ausschlusskriterien gescreent, woraus sich ein Anlageuniversum von rund 850 bis 900 Firmen weltweit ergeben habe. "Hier versuchen wir uns nicht zu weit von der Benchmark zu entfernen und den tracking error um 4% zu halten", bestätige Sluyter.

So habe etwa der gemischt in Anleihen und Aktien angelegte FairInvest-Universal-Fonds mit mittlerem Risiko über die letzten drei Jahre seine Benchmark (75% J.P. Morgan Euroland und 25% MSCI Europa) als auch ein durchschnittlich konventionelles Portfolio kontinuierlich deutlich übertroffen. Der blütenweiße Fonds habe ein Morningstar-Ranking von 4 und ein Lipper-Ranking von 3 erhalten.

Für den gesamten Nachhaltigkeitsansatz habe Sarasin eine eher konservative Zugangsweise gewählt. "Wir inkludieren keine Unternehmen ohne positive Bilanz oder solche die keinen Ertrag generieren", erkläre Kern. Während andere Anbieter für ihre Nachhaltigkeitsfonds oft junge, innovative Unternehmen in dem Bereich ins Portfolio nähmen, setze Sarasin solche Firmen zunächst nur auf die Watchlist. "Das heißt zwar, dass wir unter Umständen Wachstumschancen verpassen, aber somit auch das Risiko minimieren", sei Kern überzeugt. (01.10.2008/fc/a/f)