Regulierung für alternative Investmentfonds wird gelockert

So soll es nun auch in Österreich wie bereits in Deutschland neben den institutionellen und privaten Investoren auch "semiprofessionelle" Investoren geben, die dann ebenfalls in die riskanteren alternativen Fonds investieren dürfen. In Deutschland liege dafür die Grenze bei einem Finanzvermögen von 200.000 Euro. Das sei zwar wünschenswert, die deutschen Kollegen seien damit aber nicht allzu erfolgreich gewesen. Die dafür notwendige Dokumentation sei eine Hürde. "Es sollte eine vernünftige Hürde sein", wünscht sich der Experte für die österreichische Bestimmung.

"Es gäbe noch viel zu reparieren, das ist nicht die große Novelle", so Greil weiter. Gänzlich ausgespart von der Novellierung seien etwa Vertriebsthemen. Insgesamt sei das AIFM-Gesetz (AIFMG) viel zu restriktiv ausgelegt. Das AIFMG trat am 29. Juli 2013 in Kraft. Die Novelle steht auf der Tagesordnung des morgigen Ministerrates.

Hintergrund der Regelung sind Beschlüsse der G-20 vom Frühjahr 2009, die sämtliche Manager von bisher nicht EU-weit regulierten sogenannten alternativen Investmentfonds einer harmonisierten Steuerung unterwerfen. Die AIFM-Richtlinie betrifft praktisch alle nicht durch andere Gesetze geregelten Investmentfonds wie beispielsweise Hedgefonds, Risikokapitalfonds, Private Equity-Fonds oder offene Immobilienfonds, und musste bis 22. Juli 2013 in nationales Recht umgesetzt werden.

Seither benötigen Manager von Alternativen Investmentfonds für ihre Tätigkeit eine Konzession der Finanzmarktaufsicht (FMA). Zudem werden allgemeine Anforderungen und Grundsätze für die Tätigkeit in den Bereichen Vergütungspolitik, Risikomanagement und Transparenz festgeschrieben. Ebenso werden Rahmenbedingungen für den grenzüberschreitenden Vertrieb und für den Vertrieb an Kleinanleger festgelegt.

Als Ergebnis dieser Regulierung erwarteten Experten tiefgreifende und nachhaltige Veränderungen. Die neuen Vorschriften dürften sich auch in Marktkonzentrationen und Marktbereinigungen auswirken, so Experten.

(Schluss) ggr/kan