Rahmenbedingungen fehlen 03.11.2016 08:00:00

Im Firmenkreditmarkt steigen Kreditfonds auch in Europa ins Rennen

Kreditfonds (Direct Lending Funds), die mit Geld von Pensionskassen, Versicherungen, Stiftungen und Staatsfonds in Darlehen investieren.

Gleich 70 Prozent des Investitionsvolumens der privaten Kreditgeber gehen weltweit in mittelständische Unternehmen, heißt es in der Deloitte Studie "Financing the Economy 2016". Das Geld wird großteils für Expansion verwendet. Der Brexit werde die Nachfrage beschleunigen, da Banken immer weniger Risiko nehmen und die Unternehmen zunehmend Probleme bekommen, an Kredite zu gelangen.

In Europa verwalten Kreditfonds inzwischen 141 Mrd. Dollar (128 Mrd. Euro) an Vermögen, in den USA 372 Mrd. Dollar. Weltweit sind es etwa 550 Mrd. Dollar. Alleine 2015 kamen in Europa 30 Mrd. Dollar und in den USA 46 Mrd. Dollar neues Kapital dazu.

Der österreichische Markt für Direct Lending sei noch klein, wachse aber stetig. "Größter Hemmschuh sind die Rahmenbedingungen in Österreich", schreibt Albert Hannak, Partner bei Deloitte Österreich, in einer Aussendung. Er wünscht sich liberalere Regulierungen. Diese würden die Wirtschaft ankurbeln. Der Vorteil der Kreditfonds liege in einer flexibleren Abwicklung, etwa bei den Rückzahlungskonditionen. Auch würden sie schneller und weniger bürokratisch reagieren. Dafür seien alternative Kredite oft teurer.

Hannak geht davon aus, dass diese privaten Kreditgeber keine direkte Konkurrenz zu Banken darstellen. Zur Hälfte bieten sie gemeinsam mit Banken maßgeschneiderte Kredite für Kunden an. "Einen direkten Wettbewerb für Banken durch alternative Kreditgeber sehe ich nicht. Vielmehr ergeben sich neue Möglichkeiten für Unternehmen und Banken. Für österreichische Unternehmen sind die alternativen Kreditfonds eine Bereicherung", versichert Hannak.

(Schluss) rf/tsk/cam

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