10.09.2010 09:52:00
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Osteuropafonds im Fokus
Berlin (aktiencheck.de AG) - Die Experten von "Fuchsbriefe" nehmen Osteuropafonds unter die Lupe.
Viele osteuropäische Staaten würden zwar noch unter den Nachwirkungen der Finanzkrise leiden, aber langsam erreiche sie auch der Konjunkturaufschwung. Besonders Tschechien, die Slowakei und Polen würden als Zulieferländer für den Exportweltmeister Deutschland profitieren. Vor allem die polnische Wirtschaft sei aber schon vorher auf Erfolgskurs gewesen. Auch in den stärker industrialisierten Staaten wie Tschechien, der Slowakei und Slowenien gehe es nach zum Teil starken Einbrüchen wieder bergauf. Wegen wachsender Binnennachfrage biete der Banken- und Konsumbereich in der Türkei gute Aussichten auf Aktiengewinne. Und selbst in Kasachstan oder dem Baltikum beginne die Konjunkturerholung, sich mit steigenden Börsenchancen auszuwirken.
Dennoch müsse man Osteuropa heute differenzierter sehen als in der Vergangenheit. Auf der einen Seite befänden sich exportorientierte Ländern wie Polen oder Tschechien und die Rohstoffexporteure Ukraine und Russland. Kroatien, Rumänien und Bulgarien würden dagegen über keine vergleichbar starke Exportwirtschaft verfügen. Auf den Märkten Serbiens und Kroatiens laste zusätzlich die gesunkene Aussicht auf einen baldigen Beitritt zur EU. Außerdem hätten einzelne Börsen oft eine geringe Marktkapitalisierung. Die Börsen in Bulgarien und der Slowakei würden als wenig liquide beurteilt und deshalb besonders hohe Kursausschläge ausweisen.
Deshalb würden Osteuropa-Fondsmanager ein Gespür für chancenreiche Märkte und Unternehmen benötigen. Meistens würden Aktien russischer Unternehmen die Osteuropafonds dominieren. Aber die Fondsmanager würden zunehmend auch Randmärkte entdecken. Es würden sogar Osteuropafonds existieren, die ganz auf Russland-Investments verzichten, aktuell aber bei etwa gleichen Volatilitäten geringere Renditen verzeichnen würden, beispielsweise der Berenberg II - East European Equities B (Berenberg Funds II - East European Equities B) oder der SEB Eastern Europe ex Russia C (SEB Eastern Europe ex Russia Fund C).
Das Berenberg-Manangement picke Unternehmen heraus, die die attraktive Kapitalrenditen und beeindruckende Cashflows aufweisen würden. Dazu würden momentan Unternehmen aus Polen (26%), der Türkei (12%), Ungarn (11%), Kasachstan (8%) und der Ukraine (5%) zählen. Der SEB investiere das Fondsvermögen in Dividendentitel von Firmen mit Sitz in einem osteuropäischen Land, ausgenommen Russland, oder in Aktien von Unternehmen, die ihre Geschäfte überwiegend in Osteuropa ausüben. Zurzeit enthalte das Portfolio Aktien aus Tschechien (12%), Österreich (12%), Ungarn (7%) und Rumänien (5%).
Der JPM Eastern Europe Equity D (acc) - EUR und der Pictet Funds (LUX) Eastern Europe P (Pictet - Eastern Europe-P EUR) würden unter den erfolgreichen Fonds mit hohem Russlandanteil momentan mit hohen Wertsteigerungen überzeugen. Der JPM sei zu 64% in Russland, 18% in der Türkei, 6% in Polen und jeweils 3% in Kasachstan und Tschechien investiert. Der Pictet Fonds lege in Unternehmenstitel aus Russland (60%), der Türkei (20%), Polen (12%), Ungarn (3%) und Tschechien (2%) an.
Osteuropafonds bieten gute Renditechancen bei allerdings hohen Volatilitäten, so die Experten von "Fuchsbriefe". Der JPM Eastern Europe Equity biete risikobereiten Investoren gute Chancen. Wer Russland-Investments vermeiden wolle, sollte zum Berenberg II - East European Equities B greifen. (Ausgabe 37 vom 09.09.2010) (10.09.2010/fc/a/f)
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