14.04.2011 08:41:17

Neue Energie Fonds chancenreich

München (aktiencheck.de AG) - Nach Fukushima steigen alternative Energien in der Anlegergunst. Warum Fondsprofis deutsche Highflyer meiden und wo sie Chancen sehen, darüber berichten die Experten von "FOCUS-MONEY" in ihrer aktuellen Ausgabe.

An den Anbietern alternativer Energien führe künftig kein Weg mehr vorbei. Nach zwei schwachen Jahren würden diese an der Börse Rückenwind verspüren. "Anleger interessieren sich wieder für die Alternativen", berichte Thiemo Lang, Manager des SAM Smart Energy Fund (SAM Smart Energy Fund B).

Nach der Reaktorkatastrophe in Japan seien in Deutschland die Kurse von Solarmodul-Produzenten, Windparkbauern und Betreibern grüner Kraftwerke in die Höhe geschossen. Investoren, die die Trendwende verpasst hätten, sollten nun nicht nachordern. Die Analysten hätten reihenweise den Daumen über den hochgejubelten Alternativen gesenkt.

"Etwas für spekulative Privatanleger", urteile SAM-Manger Lang, der selbst die großen Solartitel wie Q-Cells und SolarWorld seit 2008 nicht mehr im Portfolio habe. Der Kaufrausch bei einigen Aktien habe sich nur als kurzes Aufbäumen herausgestellt.

Fundamental habe sich durch die neu entfachte Kernkraftdiskussion gegenüber dem Vorjahr nichts geändert. Die Solarindustrie kämpfe mit einem Überangebot, was auf die Preise drücke und zu einer Branchenkonsolidierung führen könnte. Im Windsektor würden sich die Investoren auf die düstere Lage in den USA, die schwachen Preise für Windturbinen und die Auswirkungen der Staatsschuldenkrise auf spanische sowie portugiesische Windenergie-Unternehmen fokussieren.

Hinsichtlich des steigenden Strombedarfs um geschätzt 80% weltweit in den kommenden zwanzig Jahren sei außerdem fraglich, ob und wie schnell sich Länder wie die USA und China von der Atomkraft verabschieden könnten. Chinesische Regierungsvertreter hätten so auch lediglich bestätigt, dass "einige" ihrer geplanten 77 neuen Atomkraftwerke wieder in der Schublade verschwinden könnten.

US-Präsident Barack Obama sehe die Lage ebenfalls eher pragmatisch. In seiner jüngsten Grundsatzrede zur US-Energiepolitik habe er zwar umfassende Sicherheitsüberprüfung der Kernkraftwerke angekündigt, aber betont, dass ein Atomausstieg derzeit keine Option sei. Optimistisch hingegen sollte Investoren stimmen, dass die USA bis 2025 die Ölimporte um ein Drittel reduzieren wollten.

Allein diese Perspektiven sollten Anbietern von Gas und regenerativen Energien Dynamik geben. "Die kurzfristig größten Nutznießer einer Energiewende werden Gasanbieter sein", meine Luciano Diana, Co-Manager des Pictet Clean Energy (Pictet - Clean Energy-P USD). Daher seien die chinesische ENN Energy und Hongkong and China Gas in seinem Fonds hoch gewichtet. Die britische BG Group sowie der US-Gasproduzent Williams würden ebenso zu den Favoriten vieler Fondsmanager gehören. Potenzial sehe der Pictet-Manager insbesondere in China, da die Durchdringung dort erst bei 5% liege.

Auch bei den erneuerbaren Energien würden Fondsmanager längst nicht mehr nur auf heimische europäische Gefilde blicken. "Deutschland hat einen guten Job gemacht", bescheinige Pictet-Manager Diana der Bundesregierung und den deutschen Solarwerten eine ausgezeichnete Vorreiterrolle. Seiner Ansicht nach sei der Höhepunkt allerdings im letzten Jahr überschritten worden.

"Zu unseren derzeitigen Favoriten zählen Energieeffizienz und intelligente Stromnetze", nenne Robin Batchelor, Manager des BlackRock New Energy Fund (BGF New Energy Fund A2 USD) einen weiteren Schwerpunkt der alternativen Energieportfolios. Nach Schätzungen von EU-Energiekommissar Günther Oettinger müssten bis 2020 allein in Europa rund 200 Mrd. Euro in die Energienetze investiert werden. Die Bank Nomura prognostiziere den Investitionsbedarf bis 2030 allein in den USA, Europa und Japan auf mehr als 60 Mrd. USD jährlich. China wolle bis 2020 rund 660 Mrd. in die Hand nehmen.

Hinsichtlich der Wachstumsaussichten seien die Fonds derzeit gut positioniert.

Gut gemanagte Alternative-Energie-Fonds sind Wetten, die Anleger guten Gewissens eingehen können, so die Experten von "FOCUS-MONEY". (Ausgabe 16) (14.04.2011/fc/a/f)

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