12.02.2016 11:25:00
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Mit diesen Goldminenfonds starten Anleger durch
Am Donnerstag stieg der Preis für Gold auf den höchsten Stand seit zwölf Monaten. Das Edelmetall kostet 18 Prozent mehr als noch zu Jahresbeginn. Anleger, die nicht direkt in Gold, sondern in Goldminenfonds investieren, können doppelt profitieren.
Spätestens beim Blick auf den 12-Monats-Chart klärt sich die Frage, ob Gold den Turnaround geschafft hat. Das Edelmetall kostete am Donnerstag, den 11. Februar, in der Spitze 1.254 US-Dollar je Unze und markierte damit ein neues 12-Monats-Hoch. Auch charttechnisch könnte der Ausbruch aus dem langfristigen Abwärtstrend, der bereits viereinhalb Jahre andauert, gelingen. Der mittelfristig jüngste Abwärtstrendkanal, der im April 2013 seinen Anfang nahm, ist bereits nach oben durchbrochen. Die nächste charttechnische Hürde liegt nun erst bei rund 1.500 US-Dollar. Würde dieser Widerstand gebrochen, wäre tatsächlich der Weg nach oben frei.
Schwächelt der Dollar, gewinnt Gold
Dass der Goldpreis derzeit tendenziell eher steigt, hat mehrere Gründe. Ein Grund ist, dass Gold in unsicheren Zeiten immer noch als Fluchtwährung gilt. Die Turbulenzen an den Aktienmärkte dürften deshalb dazu beigetragen haben, das Gold wieder vermehrt gefragt ist. Ein weiterer Grund ist die Entwicklung des US-Dollar und Euro: Goldpreis und Dollar haben sich in der Vergangenheit oft entgegengesetzt zueinander entwickelt: Sank der Dollar im Verhältnis zum Euro, stieg der Goldpreis. Denn Gold wird als Alternativwährung zur Weltleitwährung US-Dollar angesehen. Zuletzt gab der US-Dollar gegenüber dem Euro etwas nach. Zeitgleich gewann Gold an Wert.
Goldminen statt Gold
Anleger, die von einem möglichen langfristigen Comeback des Edelmetalls überproportional profitieren wollen, haben zwei Möglichkeiten: Sie investieren in Hebelprodukte – müssen aber damit leben, dass der Zeitwert gegen sie spielt. Denn Zeit kostet im wahrsten Sinne des Wortes Geld. Steigt der Goldpreis nicht so schnell wie gewünscht, oder gibt es sogar heftige zwischenzeitliche Rückschläge, dann läuft die Investition schnell in den Minusbereich oder endet sogar im Totalverlust.
Eine zweite Möglichkeit besteht darin, in Goldminen-Aktienfonds zu investieren. Denn Goldminenaktien sind quasi eine Anlage mit Hebelwirkung auf den Goldpreis. Hintergrund: Die Gewinne der Gesellschaften berechnen sich aus der Differenz zwischen Förderkosten und Goldpreis. Während die Förderkosten nahezu fix sind, wirkt sich jede Preisbewegung oberhalb der Förderkosten für die Unternehmen wie ein Gewinnhebel aus. „Diese Hebelwirkung gilt jetzt wieder“, erklärte heute Phil Russo, Analyst beim US-Finanzhaus Raymond James. „Wir raten unseren Kunden ihre Bestände an Goldminenaktien zu erhöhen“, so James. Seiner Rechnung nach müssten sich die Minenkurse fast verdreifachen, damit das historische Verhältnis der Notierungen zum Goldpreis widerhergestellt wäre.
Eins zu eins am Goldminenindex partizipieren
Ablesen lässt sich die Entwicklung der Goldminenaktien am NYSE ARCA Gold Bugs Index, kurz HUI. Der Index enthält Minen-Unternehmen, die keine umfassende Absicherungsgeschäfte an den Terminmärkten tätigen: Während der Goldpreis in den zurückliegenden vier Wochen unter dem Strich um rund 13,5 Prozent gestiegen ist, hat der HUI im selben Zeitraum rund 34 Prozent an Wert gewonnen. In ähnlichem Umfang stiegen auch die Kurse der beiden Goldminen-ETFs von der RBS (ISIN LU0259322260) und von ComStage (ISIN LU0488317701), die die Entwicklung des HUI eins zu eins nachvollziehen. Geht es nach John Hathaway, der für den US-Vermögensverwalter Toqueville Asset Management Goldminenfonds betreut und für europäische Anleger den 'Falcon Gold Equity' dirigiert, war der jüngste Preisaufschwung nur der Anfang der nächsten Goldhausse. „Das langfristige Ziel sind die alten Hochs“, sagt John Hathaway. Behielte er Recht, würde sich der Goldminenindex vom heutigen Stand aus vervierfachen.
Stock Picking mit Goldminenfonds
Anleger, die eher auf die Analysefähigkeiten und die Erfahrung von Fondsmanagern vertrauen, die sich auf das Thema Goldminen spezialisiert haben, finden eine Reihe von passenden Alternativen. Der weltweit größte Goldminenfonds BGF World Gold Fund (ISIN: LU0055631609) von BlackRock, bewertet mit der €uro FondsNote 2, ist fast im Gleichklang mit dem HUI zuletzt um fast 34 Prozent im Wert gestiegen. Die drei größten Positionen im Fonds sind Randgold Resources (9,9%), Franco Nevada Mining (7,7%) und Newcrest Mining (7,2%), die alle zuletzt deutlich im Kurs stiegen.
Unter den klassischen Aktienfonds gilt auch der Falcon Gold Equity Fund (ISIN CH0002783535) als einer der besser gemanagten. Verantwortlich für die Aktienauswahl ist John Hathaway, der seiner Anlagestrategie bereits seit 16 Jahren treu ist und der den Falcon Gold seit 2012 betreut. Allein in der zurückliegenden Woche stieg der Wert des Fonds um rund zwölf Prozent.
Markus Bachmann, der bereits seit 2003 den Craton Capital Precious Metal Fonds managt (ISIN LI0016742681), legt sein Hauptaugenmerk auf die Struktur und die Profitabilität der jeweiligen Goldminen-Gesellschaften. Die Jahresperformance sieht mit einem Minus von fast 30 Prozent nur leicht besser als beim Falcon Gold Equity Fund, der im vergangenen Jahr sogar mehr als 33 Prozent an Wert verlor. Doch der Turnaround beim Goldpreis hat auch dem Craton-Fonds nun einen Aufwärtsschub verlieren: Elf Prozent Plus in einer Woche können sich sehen lassen.
(MvA)
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