Schwere Zeiten für Anleger |
18.04.2016 17:35:00
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Immobilienfonds wollen keine neuen Kunden - und jetzt?
In der Zinsflaute wird es für Anleger immer schwerer, "ihr Geld für sich arbeiten zu lassen". Und auch Finanzprofis suchen nach attraktiven Investments, auch sie sind auf der Suche nach lohnenden Einnahmequellen. "Wohin mit dem Geld?", fragen inzwischen immer häufiger Manager offener Immobilienfonds, die mit neuen Geldern - vor allem von Privatanlegern - überhäuft werden.
Nach Angaben des Branchenverbandes BVI steckten deutsche Anleger im Januar 800 Millionen Euro frisches Geld in Immobilienfonds - der höchste Zufluss seit Dezember 2014. Kaum zu glauben, aber das bringt die Fondsmanager nun in echte Schwierigkeiten: Zu viel Liquidität ist für sie ein Problem. Einige Fondsanbieter nehmen deshalb bereits keine neuen Gelder mehr an. Doch was genau steckt dahinter?
Auch Torsten Knapmeyer, Geschäftsführer von Deka Immobilien, geht davon aus, dass die Nachfrage nach einer Anlage in Investmentfonds in diesem Jahr nicht vollständig befriedigt werden kann. "Unsere offenen Immobilienfonds sind stark nachgefragt", sagt Knapmeyer. Der jüngste offene Immobilienfonds der Deutschen Bank - "Grundbesitz Fokus Deutschland" - hat die Anteilsausgabe ebenfalls gestoppt, Sparpläne ausgenommen.
Von Markus Gentner/Redaktion finanzen.at
Zu viel Liquidität bringt Immobilienfonds in Schwierigkeiten
Die Immobilie als Anlage boomt - und Immobilienfonds geben Anlegern die Möglichkeit, Anteile an einer Immobilie oder an mehreren Objekten zu erwerben. Allerdings ist die Konkurrenz um lukrative Gebäude groß. Für Manager von Immobilienfonds wird es dadurch deutlich schwieriger, neue Gelder in lohnende Objekte zu investieren. Und die Gelder müssen gewinnbringend investiert werden, da eine hohe Liquidität alleine wegen der Niedrigzinsen nichts mehr abwirft. Im Gegenteil: Bekanntermaßen verlangt die Europäische Zentralbank (EZB) seit geraumer Zeit von Geldinstituten Strafzinsen, wenn sie kurzfristig Geld bei ihr parken. Für diese wird die hohe Liquidität nun also zum finanziellen Problem: "Liquidität zu parken würde Geld kosten, die Rendite der Fonds würde leiden", bringt es ein Sprecher von Union Investment aus den Punkt. Für die Fondsgesellschaft der Genossenschaftsbanken sieht die Lösung nun folgendermaßen aus: Sie nimmt vorerst kein neues Kundengeld für ihre drei offenen Immobilienfonds mehr an - ausgenommen sind Sparpläne.Trotzdem: Die Immobilie als Anlage boomt
Sparer fragen sich nun, welche Anlagemöglichkeiten überhaupt noch bleiben. Wer Geld übrig hat, kann es kaum noch zu attraktiven Konditionen anlegen. Eine spannende Möglichkeit gibt es dennoch: Immobilienaktien. Die nicht so bekannte Anlageklasse profitiert voll von der Nullzinspolitik der EZB. Immobilieninvestoren können derzeit so günstig wie nie zuvor an Fremdkapital gelangen. "Um rund sieben Prozent legten die Notierungen europäischer Immobilienaktien vergangenen Monat zu", sagt Jeroen Vreeker, Analyst bei Global Property Research in Amsterdam. Zum Vergleich: Der europäische Leitindex Euro Stoxx 50 gewann nur zwei Prozent. "Die Leitzinssenkung der EZB hat Immobilienaktien für Investoren noch attraktiver gemacht", sagt auch Georg Kanders, Analyst beim Düsseldorfer Bankhaus Lampe. Versicherungen und Pensionskassen seien derzeit gezwungen, in dividendenstarke Aktien mit geringem Risiko auszuweichen. Immobilienwerte würden diesen Anforderungen perfekt entsprechen. Vor allem deshalb, weil die Gesellschaften mit den Gebäuden in ihren Portfolios reale Werte besitzen. Hinzu kommt, dass Immobilienunternehmen jetzt auslaufende Kredite so günstig refinanzieren können wie nie zuvor. "Dadurch werden sie ihre Gewinne in den kommenden Jahren deutlich steigern und so höhere Dividenden an die Aktionäre ausschütten können", sagt Patrick Nass, Fondsmanager beim Bankhaus Ellwanger & Geiger in Stuttgart.Mit diesen Investments profitieren Sie vom Immobilienboom!
Die Immobilienbranche boomt weiter und Anleger können davon mehr als jemals zuvor profitieren: Die Vonovia-Aktie zum Beispiel legte seit Jahresbeginn kräftige zwölf Prozent zu und erwies sich als Outperformer gegenüber dem Gesamtmarkt. Der Immobilienindex DIMAX kletterte seit Anfang des Jahres starke acht Prozent, der deutsche Leitindex DAX hingegen büßte im gleichen Zeitraum annähernd fünf Prozent ein. Mit dem FTSE EPRA Eurozone THEAM Easy UCITS ETF partizipieren Anleger an der Wertentwicklung europäischer Immobilienaktien. Werte aus Deutschland, Frankreich und Spanien sind in diesem Immobilien-ETF vertreten. Die größten Positionen sind Unibail-Rodamco, Vonovia und Deutsche Wohnen. In den vergangenen Monaten erzielte das ETF eine Rendite von annähernd 4,5 Prozent - das ist um ein Vielfaches lohnender als ein Sparbuch als Geldanlage.Von Markus Gentner/Redaktion finanzen.at
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