02.12.2008 12:44:46

Immobilien- und Aktienfonds auf der Abschussliste

Frankfurt (aktiencheck.de AG) - Nach der Umsatzflaute Mitte November ist die Aktivität im Fondshandel in der vergangenen Woche zwar wieder leicht angestiegen, so die Deutsche Börse AG.

"Von einer deutlichen Belebung, die im Hinblick auf die Abgeltungssteuer erwartet wurde, kann keine Rede sein", berichte Dirk Schröder von der Baader Bank. Vielmehr habe es den Anschein, als setze sich das Sommerloch in diesem Jahr über den Winter fort.

Vergleichsweise stark gehandelt würden aktuell nur die Immobilienfonds, die zu einem Großteil noch immer von der Rücknahme durch die Emittenten ausgesetzt seien. "Die ersten drei Plätze sowohl beim Umsatz als auch bei den Orders nahmen in der vergangenen Woche die Immobilienfonds - unverändert unter Verkaufsdruck", wisse Christoph Schmidt von N. M. Fleischhacker. So hätten sich Anleger von den Flaggschiffen CS Euroreal (ISIN DE0009805002/ WKN 980500) und SEB ImmoInvest (ISIN DE0009802306/ WKN 980230) getrennt.

Zudem habe der DEGI International (ISIN DE0008007998/ WKN 800799) oben auf der Verkaufsliste gestanden. Einzige Ausnahme bilde der KanAm Grundinvest (ISIN DE0008007998/ WKN 800799), der bereits mit einem deutlichen Abschlag zum Rücknahmepreis des Emittenten gehandelt werde. "Hier scheinen die Schnäppchenjäger bereits das Ruder übernommen zu haben", vermute der Experte der Frankfurter Wertpapierhandelsbank.

Auch bei deutschen Aktienportfolios seien die Verkäufer in der Überzahl. "Viele Anleger haben die Rally in der vergangenen Woche genutzt um Kasse zu machen", kommentiere Schmidt. Unter deutlichem Verkaufsdruck hätten hier der cominvest Fondak (ISIN DE0008471012/ WKN 847101) sowie der DWS Deutsche Aktien Typ 0 (ISIN DE0008474289/ WKN 847428) als auch der DWS Aktienstrategie Deutschland (ISIN DE0009769869/ WKN 976986) gestanden.

Trotz der jüngsten Terroranschläge in der indischen Metropole Mumbai erfreue sich der Schwellenländerfonds DWS India (ISIN LU0068770873/ WKN 974879) unverändert regem Kaufinteresse der Anleger. Bei anderen Indien-Portfolios würden sich die Investoren, wie Dirk Schröder beobachte, aber stark zurückhalten.

Auch beim DWS Russia (ISIN LU0146864797/ WKN 939855) nehme die Investitionsfreude wieder zu. "Nach den Turbulenzen in den vergangenen Wochen steigen einige Hartgesottene wieder in Russland ein - hoffentlich nicht zu früh", warne Schmidt.

Das chinesische Pendant DWS China (ISIN LU0146865505/ WKN 565129) werde unterdessen überwiegend verkauft. Wie Schmidt spekuliere, könnten einige Anleger hier versuchen, ihre Verluste zu begrenzen oder den Steuerverlustvortrag für das laufende Jahr zu optimieren.

Bei Geldmarktfonds wie dem UniOpti 4 (ISIN LU0262776809/ WKN A0KEBS), dem Deka GeldmarktPlan (ISIN LU0268059614/ WKN DK0A2R) oder dem CB Geldmarkt Deutschland (ISIN LU0052221412/ WKN 973723) lasse sich nach Auskunft von Schmidt aktuell kein einheitlicher Trend erkennen. "Hier fehlen die Umsätze. Der Handel in Geldmarktprodukten ist so zurückgegangen, dass nur noch eine Art Grundrauschen übrig ist."

Die Umstellung des Fondshandels auf das elektronische Handelssystem Xetra habe nach Auskunft der Spezialisten reibungslos geklappt und lasse auf lange Sicht steigende Umsätze im börslichen Fondshandel erwarten. "Nachdem nun auch noch die 8 Basispunkte Maklercourtage wegfallen, ist es nirgendwo in Deutschland billiger Fonds zu handeln", kommentiere Christoph Schmidt die Umstellung auf Xetra und erwarte, dass dadurch auch die Anzahl von Nutzern aus dem europäischen Ausland zunehmen werde - vor allem aus Österreich und der Schweiz.

Dirk Schröder gehe unterdessen davon aus, dass die Anleger neben dem gesparten Ausgabeaufschlag auch durch die neuen technischen Möglichkeiten angelockt würden: "Die Möglichkeit, Kurszusätze zu setzen und Fonds genauso handeln zu können wie Aktien, erhöht die Attraktivität des Börsenplatzes." (02.12.2008/fc/a/f)

Fondsfinder

Fondsname:
Fondsgesellschaft:
Fondsart:
 
Ausgabeaufschlag:
Mindestalter:
Währung:
Jahresperformance:
Volumen:
Sortieren nach:
Suchen