07.11.2008 10:52:09

Geldmarktfonds gerieten unter Druck

Berlin (aktiencheck.de AG) - Laut den Experten von "Fuchsbriefe" sind Geldmarktfonds in den vergangenen Wochen unter Druck geraten.

Ursächlich sei einerseits die reine Angst der privaten Anleger gewesen. Nachdem die Kanzlerin Merkel eine Garantieerklärung für Sparguthaben bei Banken und Sparkassen ausgesprochen habe, seien Anleger scharenweise aus ihren Geldmarktfonds geflüchtet. Weil die Manager für ihre Papiere keine Abnehmer mehr gefunden hätten, um Anleger auszahlen zu können, hätten Fonds sogar gedroht, illiquide zu werden. Ein solches Desaster habe aber bei Geldmarktfonds durch die deutsche Bundesbank und die luxemburgische Zentralbank verhindert werden können. Mit Sonderliquiditätshilfen habe der Markt beruhigt werden können.

Anleger sollten nach Ansicht der Experten nur zu transparenten Fonds greifen, die einen tiefen Einblick ins Portefeuille erlauben oder mögliche Risikopapiere freiwillig ausweisen und quantifizieren würden. Die Bereitschaft dazu scheine nach dem Beinahe-Crash auch vorhanden zu sein. Riskant und derzeit Verlustbringer für die Fonds seien auch Geldmarktpapiere von Anleihen, die von ins Schlingern geratenen Banken emittiert worden seien. Bei Fonds mit großem Anteil an Risikopapieren seien die Renditen böse abgeschmiert. Krasse Beispiele seien der Pioneer Investments Euro Geldmarkt Plus (ISIN DE0009752477/ WKN 975247) und der Nordgeldmarkt Fonds (ISIN DE0008485467/ WKN 848546), die fast vollständig in ABS-Forderungen und anderen Risikopapieren investiert seien.

Umgekehrt würden Fonds, die sich auf kurzlaufende Anleihen und Geldmarktpapiere bester Bonität konzentrieren würden, gute Renditen bei geringen Risiken bringen. Der Alte Leipziger Trust Euro Cash (ISIN DE0008471780/ WKN 847178) investiere in Anleihen mit einer Restlaufzeit unter einem Jahr sowie in Geldmarktinstrumente, deren Zinssatz mindestens einmal jährlich angepasst werde. Das Vermögen des Fidelity Euro Cash Fund (ISIN LU0064964074/ WKN 986373) sei in verzinslichen, übertragbaren Schuldverschreibungen, Schatzwechseln und geldmarktnahen Titeln investiert. Ähnlich laute die Strategie beim Frankfurt Trust Accugeld (ISIN DE0009770206/ WKN 977020).

Renditen über dem Geldmarktniveau könnten mit Geldmarktfonds, die eine vorsichtige Anlagestrategie ohne Risikopapiere fahren würden, erzielt werden. Angesichts bevorstehender Zinssenkungen von mindestens einem halben Prozentpunkt dürften Geldmarktfonds demnächst sogar einen kleinen Renditevorteil bieten, sofern die Restlaufzeit der Papiere im Fondsvermögen noch mehrere Monate betrage.

Nach Ansicht der Experten von "Fuchsbriefe" sollten Anleger sich vor dem Kauf das Portefeuille offen legen lassen und darauf achten, dass keine ABS oder CDOs enthalten seien. (Ausgabe 45 vom 06.11.2008) (07.11.2008/fc/a/f)

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