24.09.2007 14:40:55
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FT Big Sports Fondsporträt
Hamburg (aktiencheck.de AG) - Für Sportfans herrscht derzeit Hochsaison: Fußballfans feuern die deutschen Damen bei der Frauenfußball-WM in China an und alle fiebern der Olympiade 2008 in Peking entgegen, berichten die Experten von "DAS INVESTMENT.com".
Auch Omar Abu Rashed sei Sport-Fan. Aber er drücke nicht nur den Sportlern die Daumen, sondern auch den Geldgebern der großen Wettkämpfe. Denn mit seinem FT Big Sports (ISIN DE000A0D95Z1/ WKN A0D95Z) von Frankfurt-Trust investiere er weltweit in Sport-Sponsoren.
"Unternehmen, die sportliche Großereignisse als Sponsor präsentieren, rücken verstärkt in den Blickpunkt des Verbrauchers", sage Rashed. Dadurch steige der Bekanntheits- und Imagewert der Firmen, ihre Produkte und Dienstleistungen würden sich besser verkaufen, die Umsätze würden steigen - und das käme letztlich den Aktienkursen zugute. Dabei setze Rashed im Wesentlichen auf vier Ereignisse: Die Olympischen Sommer- und Winterspiele sowie die Fußball-Europa- und Weltmeisterschaft.
Trotz der speziellen Sponsoren-Strategie unterscheide sich Rasheds Portfolio auf den ersten Blick kaum von denen herkömmlicher globaler Aktienfonds: Seine Top-Positionen Coca-Cola, McDonald's, Swatch und Samsung würden in dieser Gruppe zum Standard-Repertoire gehören. "Der Unterschied ist, dass ich die regionalen Gewichte viel häufiger verschiebe als ein globaler Aktienfonds", sage der Manager. Denn mit den Werten in seinem Portfolio ziehe er gewissermaßen den sportlichen Großereignissen rund um den Globus hinterher.
So hätten deutsche Unternehmen bei der Auflage des Fonds am 24. August 2005 ein Gewicht von 18 Prozent gehabt - wegen der damals bevorstehenden Fußball-Weltmeisterschaft in Deutschland. Derzeit fahre Rashed diesen Anteil nach und nach auf rund 10 Prozent herunter. Wegen der Olympiade 2008 in Peking wechsle er stattdessen chinesische Werte wie die Haier Electronics Group, Bank of China, China Petroleum und China Mobile ein.
Im Unterschied zum Anlageuniversum eines globalen Aktienfondsmanagers sei Rasheds winzig: Es umfasse nur etwa 60 Werte mit großer Marktkapitalisierung. Der Kern davon - etwa 35 Unternehmen - seien internationale Konzerne, die bei jedem Sportereignis als Sponsor dabei seien. "Das sind vor allem US-Konsumwerte und japanische Elektronikkonzerne. Die sind daher immer stark im Portfolio vertreten", sage der Manager. Den Rest würden regionale Unternehmen bilden, die Rashed nur in Betracht ziehe, wenn sie einen Wettkampf in ihrer Region unterstützen würden.
Der Manager investiere in die Sponsoren etwa ein Jahr, bevor das jeweilige Ereignis stattfinde. Im Anschluss an den Wettkampf halte er die entsprechenden Aktien etwa drei bis zwölf Monate. Das entspreche dem Zeitraum, in dem die positive Ausstrahlung des Sponsorings anhalte.
Im Wettkampf mit anderen globalen Aktienfonds habe sich der FT Big Sports bislang überdurchschnittlich gut geschlagen. Seit seiner Auflage habe er nach Angaben des Datenanbieters Eurofonds einen Wertzuwachs von 27,4 Prozent erzielt (Stichtag 19. September). Der Vergleichsindex MSCI Welt habe es im selben Zeitraum auf 22,3 Prozent gebracht, globale Aktienfonds insgesamt auf 23,5 Prozent. Auch auf Jahressicht liege der Fonds mit einem Plus von 14,3 Prozent vor der Gruppe mit 10,9 Prozent und dem Index mit 8,7 Prozent.
Trotz der guten Wertentwicklung und der Fußball-Euphorie im vergangenen Jahr stehe der Fonds bei den Anlegern bislang im Abseits. Seit seiner Auflage sei er bis heute nicht über 6 Millionen Euro Volumen hinausgekommen. Da sei es normalerweise nur eine Frage der Zeit, bis für den Fonds Abpfiff sein sollte. Allerdings solle der FT Big Sports der Fondsgesellschaft zufolge auf jeden Fall in die Verlängerung gehen - mindestens bis zu den Olympischen Sommerspielen 2008 in Peking.
Der Fonds habe einen Ausgabeaufschlag von 5 Prozent. Die jährlichen Verwaltungskosten würden 1,25 Prozent betragen. (Ausgabe vom 21.09.2007) (24.09.2007/fc/a/f)
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