20.12.2011 16:34:55

Fonds Warten auf das Christkind

Frankfurt (aktiencheck.de AG) - Das Hin und Her an den Aktienmärkten lockt laut Spezialisten im Handel mit Publikumsfonds nur wenige Fondanleger derzeit an die Börse, so die Deutsche Börse AG.

"Die Umsätze sind niedrig mit leichter Verkaufstendenz", berichte Andreas Kehnen von der Baader Bank. Bis zum Jahresende werde sich daran vermutlich nicht viel ändern, denn insbesondere Großanleger befänden sich bereits in der Winterpause. Aber auch Privatanleger hätten eher auf das neue Jahr gesetzt. "Von Jahresendrally keine Spur", melde auch Frank Wöllnitz, der die hohen Schwankungen an den Börsen auf die geringe Liquidität im Handel zurückführe. "Wenn die Handelsvolumina schwach sind, bekommt jede öffentlich geäußerte Meinung oft mehr Bedeutung als ihr vielleicht zusteht", analysiere der Händler von ICF Kursmakler.

Ein allzeit viel beachtetes Stimmungsbarometer der deutschen Wirtschaft habe am heutigen Dienstag indes positiv überrascht. Der IFO-Geschäftsklimaindex für den Monat Dezember erreiche einen Wert von 107,2 Punkten statt erwarteter 106,1 Zähler. Die befragten Manager seien zwar von einer aktuell unveränderten Lage ausgegangen, hätten aber die Aussichten für die kommenden sechs Monate besser beurteilt als gegenwärtig. Von März 2009 bis Februar 2011 sei es für den IFO-Geschäftsklimaindex bis zum neuen Rekordhoch bei 115,4 Punkten stetig bergauf gegangen. Im historischen Vergleich bewege sich der zuverlässige Gradmesser laut Helaba immer noch auf einem hohen Niveau.

Ohne eindeutige Tendenz gehe es Kehnen zufolge bei Publikumsfonds mit hiesigen und europäischen Aktien zu. Beide Seiten gespielt würden zum Beispiel bei deutschen Nebenwerten. Verpackt etwa im Allianz RCM Nebenwerte Deutschland (Allianz RCM Nebenwerte Deutschland A (EUR)) seien sie verstärkt im Depot der Fondsanleger gelandet. Beim UniDeutschland XS dagegen spreche Kehnen von einem Abgabeüberhang. Mehr Verkäufe als Käufe registriere der Händler zudem für den Fondak Europa (Fondak Europa A). Anlageschwerpunkt des Fonds seien Aktien von Unternehmen mit Sitz oder Börsennotierung in Europa.

Von stabilen Umsätzen auf verhaltenem Niveau spreche Wöllnitz bei gemischten Portfolios, die auch in dieser Woche mehrheitlich gesucht seien. Anleger hätten sich beispielsweise einmal mehr für den Aktienfonds für Stiftungen (Frankfurter Aktienfonds für Stiftungen) und den M & W Privat (M & W Privat) interessiert.

Wie in den Vorwochen hätten sich Investoren zudem tendenziell dem Flossbach von Storch SICAV (Flossbach von Storch SICAV - Multiple Opportunities R) zugewendet, dessen Fondsmanagement flexibel in Aktien, Geldmarktinstrumente, Zertifikate, Währungen, Rohstoffe und Anleihen jeder Art investiere. Seit Jahresbeginn überzeuge der Publikumsfonds mit einer Performance von 7,62 Prozent. Weniger angetan hätten Fondsliebhaber sich von dem ETF Dachfonds (ETF-DACHFONDS P) gezeigt, der per Saldo abgestoßen worden sei.

Einen ausgeglichenen Handel auf verhaltenem Niveau verbuche Kehnen bei Minenfonds. Verkäufen etwa bei der Euroversion des BGF World Mining Fund (BGF World Mining Fund A2 EUR) stünden Käufe beispielsweise beim Falcon Gold Equity Fund (Falcon Gold Equity Fund A) gegenüber. Insgesamt sei der NYSE Arca Gold BUGS-Index als Gradmesser für die Goldproduzenten in den vergangenen fünf Handelstagen über 3,5 Prozent eingebrochen. Das BUGS im ehemaligen Amex Gold BUGS-Index stehe für Basket of Unhedged Gold Stocks, zu Deutsch Gold fördernde Bergbauunternehmen, die sich nicht mit Vorwärtsverkäufen abgesichert hätten.

Publikumsfonds mit internationalem Engagement würden Kehnen zufolge gleichermaßen ge- wie verkauft. Anleger hätten sich etwa für den DWS Invest Global Infrastructure (DWS Invest Global Infrastructure LC) interessiert, der sich in Aktien von Emittenten aus dem globalen Infrastruktursektor engagiere. Mehrheitlich abgegeben worden seien dagegen zum Beispiel der M&G Global Basic Fund (M&G Global Basics Fund A) und der Carmignac Investissement (carmignac Investissement A).

Wenig Zuspruch verbuche Kehnen für Geldmarktfonds wie den Deka Liquidität Euro (Deka-Liquidität: EURO TF) und den Espa Cash Euro Plus (ESPA CASH EURO-PLUS (A)), die nahezu ausschließlich abgestoßen worden seien. An US-Dollar Geldmarktfonds wie dem DWS Reserve (DWS (US Dollar) Reserve) würden Investoren laut Wöllnitz indes Interesse zeigen. "Durch die Notierung in Dollar ging es mit diesem Fonds für Euro-Anleger zuletzt unruhig rauf und runter", bemerke der Händler.

Von Publikumsfonds mit indischen oder osteuropäischen Aktien würden Anleger laut Wöllnitz derzeit lieber die Finger lassen. "Angesichts der hohen Volatilität an den heimischen Börsen streben Investoren tendenziell nach mehr Sicherheit", erkenne der Händler. Wenn in den exotischeren Werten gehandelt würde, dann eher auf der Abgabenseite. So würden Anleger tendenziell Anteile zurückgeben, etwa vom in US-Dollar notierten BGF Latin American Fund (BGF Latin American Fund A2 USD).

Ebenfalls verkauft würden Kehnen zufolge Fonds mit asiatischem Schwerpunkt. Anleger hätten sich beispielsweise vom Baring Hong Kong China Fund (Baring Hong Kong China Fund (EUR)) und vom Invesco PRC Equity Fund (Invesco PRC Equity Fund A) getrennt. Beide Fonds hätten ihr Augenmerk auf chinesische Aktien gelegt. (20.12.2011/fc/a/f)

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