23.11.2010 09:52:22
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Fonds Streben nach breiterer Streuung
Frankfurt (aktiencheck.de AG) - Die Fondspezialisten vom Parkett berichten von einem weiterhin regen Handel mit Anteilen aktiv verwalteter Fonds, jedoch ohne eindeutigen Trend, so die Deutsche Börse AG.
Papiere mit asiatischem Schwerpunkt seien vermutlich von den Entwicklungen in Korea betroffen. Anleger hätten auf die Krise mit größerer Vorsicht reagiert und ihre Anteile vor allem bei den Schwellenländern verstärkt verkauft. Nach der guten Entwicklung der vergangenen Monate würden vermutlich viele Investoren die Gewinne erst einmal sichern. Außerdem hätten einige Emerging Markets-Indices Abschläge von drei bis vier Prozent hinnehmen müssen. Auch deshalb würden sich Investoren von diesen Engagements zum Teil erst einmal wieder verabschieden.
Verstärkt gesucht seien derzeit breiter aufgestellte Dachfonds und Mischfonds. Anziehungskraft würde wohl die größere Diversifikation dieser Titel ausüben. Handle es sich hier um eine Momentaufnahme? Nicht wenn man die neusten Fondsdaten von Kommalpha zugrunde lege. Diese würden den Mischfonds in Deutschland einen doppelt so hohen Anteil an Publikumsfonds wie noch zu Beginn der Finanzkrise bescheinigen.
Von einem Überhang an Verkäufen von Anteilen an Schwellenländer-Fonds spreche Ivo Orlemann von ICF Kursmakler. Die gute Entwicklung vieler Indices vor allem aus Asien hätte bei einigen Anlegern zu Gewinnmitnahmen geführt. Veräußert worden sei etwa der Aktienfonds HSBC GIF Indian Equity (HSBC GIF Indian Equity AD), der in indische börsennotierte Unternehmen investiere.
Ebenfalls auf der Abgabenliste stünden laut Baader Bank etwa der DWS Top 50 Asien und der Fidelity Funds - South East Asia Fund (Fidelity Funds - South East Asia Fund A (EUR)) sowie der First State Asia Pacific Leaders Fund (First State Asia Pacific Leaders Fund A Acc). Alle drei würden sich in börsennotierte Unternehmen aus Asien engagieren. Beim Baring Hong Kong China Fund (Baring Hong Kong China Fund (USD)) dagegen, der in chinesische Standardwerte investiere, würden Anleger gegenwärtig verstärkt zugreifen.
Bei deutschen und europäischen Fonds würden sich Verkäufe und Käufe laut Baader Bank aktuell in etwa die Waage halten. DWS Deutschland (DWS Deutschland ), der in deutsche Standardwerte investiere, und DWS Top 50 Europa , der sich auf europäische Großunternehmen fokussiere, könnten beispielsweise überzeugen. Bei dem Fidelity Funds - European Growth (Fidelity Funds - European Growth Fund A (EUR)) und dem UniFonds etwa melde Dirk Schröder einen Überhang an Verkäufen. Beim Stand von knapp 7.000 Punkten beim Dax glaube der Fondsspezialist an Gewinnmitnahmen.
Breiter aufgestellte Fonds hätten es Anlegern derzeit besonders angetan. Orlemann berichte von erhöhtem Interesse etwa an dem BGF Global Allocation Fund (BGF Global Allocation Fund A2 USD), der in Aktien und Anleihen aus aller Welt investiere. Mit von der Partie seien auch in dieser Woche wieder die Dauerbrenner Carmignac Patrimoine (carmignac patrimoine) und Ethna AKTIV (Ethna-AKTIV E A), die beide in internationale Aktien und Rentenpapiere investiert seien.
Dachfonds seien gegenwärtig ebenfalls besonders gesucht. Schröder berichte von einem Nachfrageüberhang bei dem Allrounder Arero - Der Weltfonds (ARERO - Der Weltfonds). Er investiere in fest- und variabel verzinsliche Wertpapiere und Derivate aus den drei Anlageklassen Aktien, Renten und Rohstoffe. Gekauft werde auch der Aktien- und Rentendachfonds C-Quadrat Arts Total Return Global (C-QUADRAT ARTS Total Return Global - AMI A) sowie der ETF-Dachfonds (ETF-DACHFONDS P), der überwiegend in passiv verwaltete, börsengehandelte Indexfonds engagiert sei, diese aber aktiv zusammenstelle.
Dreiviertel der Einbußen bei den Fondsvermögen seit Beginn des Krisenjahres 2008 seien bis Ende September 2010 wieder eingeholt worden. Zu diesem Ergebnis komme das Marktforschungsunternehmen Kommalpha in ihrem aktuellen Fondsreport. Dem deutschen Markt für Publikumsfonds hätten zwar insgesamt noch 42 Mrd. Euro gefehlt, um das Kapitalisierungsniveau von Ende 2007 zu erreichen. Davon seien jedoch lediglich sieben Mrd. Euro Netto abgeflossen. 35 Mrd. Euro hätten aufgrund negativer Markteinflüsse, sprich niedrigerer Kurse, gefehlt.
Während Aktien- und Rentenfonds nach wie vor zusammen gut 50 Prozent des Publikumsfondsmarktes ausgemacht hätten, hätten Mischfonds und Geldmarktfonds die Plätze getauscht. Mit knapp 17 Prozent hätten Mischfonds ihren Marktanteil verdoppeln können. Geldmarktfonds hätten aktuell noch sieben Prozent erreicht und hätten damit die Hälfte ihres Marktanteils abgegeben. Der Anteil an offenen Immobilienfonds sei trotz einiger Verwerfungen im Markt stabil. Das läge aber auch daran, dass ein großer Teil dieses Sektors nicht liquide sei.
Auf der Suche nach zusätzlicher Renditemöglichkeit hätten Anleger sich verstärkt global aufgestellten Fonds sowie einzelnen Regionen zugewendet. Aktienfonds mit Engagements in Schwellenländern etwa hätten laut Kommalpha deutliche Mittelzuflüsse im Betrachtungszeitraum verzeichnet. Aus Geldmarkt- oder Rentenfonds dagegen sei Kapital in Höhe von insgesamt 70 Mrd. Euro abgeflossen. Die größten Unschichtungen seien insbesondere nach Zinssenkungszyklen zu beobachten gewesen. (23.11.2010/fc/a/f)
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