16.07.2013 16:49:57
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Fonds: Kurssprung lockt Anleger
Frankfurt (www.fondscheck.de) - Das DAX-Plus von 5,2 Prozent in der vergangenen Woche hat für hohe Umsätze im Fondshandel gesorgt - trotz Sommerferien, so die Deutsche Börse AG.
"Wir hatten fast nur Käufe, die Leute wollten alle wieder zurück in den Markt", berichte Frank Wöllnitz von ICF Kursmakler. Auch Anja Deisenroth-Boström von der Baader Bank melde eine "extreme Nachfrage" - vor allem nach Fonds mit deutschen und europäischen Aktien. "Auffällig ist, dass es sich meist um große Orders handelt." Offenbar hätten sich viele institutionelle Anleger wieder positioniert. An Produkten mit asiatischen und internationalen Dividendentiteln sowie Minenwerten sei das Interesse hingegen gering.
Auch Wöllnitz zufolge seien eindeutig europäische Aktien Lieblinge der Anleger gewesen. "Da hatten wir massive Käufe." Sehr gut weggegangen sei etwa der BlackRock Global Continental European Flex (BGF Continental European Flexible Fund A2 EUR), der auf europäische Aktien außerhalb Großbritanniens setze. Auch der Frankfurter Aktienfonds für Stiftungen (Frankfurter Aktienfonds für Stiftungen T), der sich auf deutsche Nebenwerte konzentriere, habe einmal mehr auf den Einkaufslisten oben gestanden. Ebenfalls groß sei die Kauffreude im Allianz Euroland Equity Growth (Allianz Euroland Equity Growth - A - EUR) gewesen.
Deisenroth-Boström zufolge seien der Allianz Europe Equity Growth (Allianz Europe Equity Growth - A - EUR), dessen thesaurierende Variante (Allianz Europe Equity Growth - AT - EUR), der DWS Top Europe und der auf deutsche Titel setzende Concentra (Concentra - A - EUR) stark gesucht worden. "Leichte" Verkäufe habe es hingegen im DWS German Equities Typ O Fund und im cominvest Fondak (Fondak - A - EUR) gegeben.
Nicht ganz so eindeutig falle das Bild bei internationalen Aktien aus: Die Baader Bank melde Abflüsse aus dem DWS Top Dividende (DWS Top Dividende LD) und dem DWS Vermögensbildungsfonds (DWS Vermögensbildungsfonds I). "Im DWS Top Dividende hängt die Nachfrage stark am US-Dollar. Wenn dieser schwächelt, wird der Fonds eher abgestoßen."
Der US-Dollar habe vergangene Woche gegenüber dem Euro stark an Wert eingebüßt: Der Euro sei von 1,28 auf 1,31 US-Dollar geklettert, aktuell werde die Gemeinschaftswährung zu 1,3112 US-Dollar gehandelt. Als "sehr ruhig" bezeichne Deisenroth-Boström im Übrigen den Handel mit Fonds, die asiatische Aktien enthalten würden. "Allenfalls im First State Greater China (First State Greater China Growth Fund A Acc) gab es einige Verkäufe."
Auch Minenfonds werde derzeit die kalte Schulter gezeigt. "Das Interesse ist gering, obwohl der Goldpreis innerhalb weniger Tage von 1.223 auf 1.286 US-Dollar gestiegen ist", bemerke Deisenroth-Boström. Insgesamt hätten sich Zu- und Abflüsse in Minenfonds die Waage gehalten, etwa im BlackRock Global World Gold Fund (BGF World Gold Fund A2 USD). Die Bilanz des Fonds für dieses Jahr falle bislang ziemlich düster aus: Seit Jahresanfang würden sich die Verluste auf 43 Prozent belaufen.
Etwas zurückhaltender als in den Vorwochen hätten sich Investoren bei Mischfonds gezeigt: Etwa seien im sonst immer sehr beliebten Flossbach von Storch Strategie Multiple Opportunities (Flossbach von Storch SICAV - Multiple Opportunities R) beide Seiten gespielt worden, wie Wöllnitz berichte. "Von den Umsätzen her war das aber wieder unsere Nummer 1."
Einen Kaufüberhang habe der Händler unterdessen im M&G Optimal Income (M&G Optimal Income Fund EUR-Klasse A-Hedged Acc) registriert, einen Verkaufsüberhang hingegen im StarCapital SICAV Winbonds (StarCap SICAV - Winbonds + A). Im ARERO - Der Weltfonds hätten Anleger der Baader Bank zufolge weiterhin zugegriffen. Der Fonds investiere in Aktien, Renten und Rohstoffe, habe seit Jahresanfang aber nur um 2,7 Prozent zulegen können.
Nicht viel los sei im Bereich der Immobilienfonds, obwohl sich die Haltefristen für Fonds am 22. Juli ändern und die Fondsgesellschaften derzeit massiv für das Produkt - und einen Kauf vor Inkrafttreten der Neuregelungen - werben würden. "Wir merken da gar nichts", erkläre Wöllnitz. Für Anteile, die nach dem 21. Juli gekauft würden, entfalle der Freibetrag von 30.000 Euro je Kalenderhalbjahr, die Kündigungsfrist von zwölf Monaten und die Ersthaltefrist von 24 Monaten würden dagegen bestehen bleiben. (16.07.2013/fc/a/f)
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