15.01.2013 16:12:05

Fonds-Handel: Aktien wieder in Mode

Frankfurt (www.fondscheck.de) - Neues Jahr, neue Geldanlagen - die Kauflaune der Vorwoche hält an, so die Deutsche Börse AG.

"Die Grundtendenz ist weiter positiv, die Umsätze sind hoch", berichte Ivo Orlemann von ICF Kursmakler. Der Dax sei am gestrigen Donnerstag nur knapp unter dem zum Jahresauftakt erreichten Fünfjahreshoch geblieben. "Die Rede von Mario Draghi am Donnerstag sorgte für Unterstützung", ergänze Lucas Schulte von der Baader Bank. Der EZB-Chef rechne mit einer Inflationsrate von unter 2 Prozent im laufenden Jahr - bei anhaltender Konjunkturschwäche. "Anleger gehen daher davon aus, dass Krisenbrände in Zukunft weiter mit Liquidität gelöscht werden." Auch Schulte habe überwiegend Käufe beobachtet, bei guten Umsätzen.

Wie Orlemann berichtet, würden Anleger Anteile etwa am DWS Deutschland , der auf Sicht von einem Jahr immerhin mit einem Kursplus von fast 31 Prozent aufwarten könne, und am DWS Top Dividende kaufen. Ebenfalls beliebt seien die international anlegenden Aktienfonds BS Best Strategies Trend & Value (BS Best Strategies UL Fonds - Trend & Value EUR) und BL Equities Dividend (BL-Equities Dividend A). Nach wie vor ein Favorit scheine der auf deutsche Nebenwerte konzentrierte Frankfurter Aktienfonds für Stiftungen zu sein. "Da gab es fast nur Käufe", melde Orlemann.

Doch auch Schwellenländeranlagen würden derzeit überzeugen, und da dürfe es durchaus etwas spezieller sein. Bei ICF Kursmakler sei sogar ein Emerging Markets-Fonds Umsatzspitzenreiter: der Aberdeen Global Emerging Markets Smaller Companies (Aberdeen Global Emerging Markets Smaller Companies Fund). "Hier hatten wir 98 Prozent Käufer", konkretisiere Orlemann. Das überrasche nicht, in den vergangenen drei Jahren habe der Fonds nämlich Renditen von fast 20 Prozent im Jahr erzielt. Ende Dezember 2012 seien 34 Prozent des Fondsvermögens in kleineren Gesellschaften asiatischer Schwellenländer investiert gewesen, 21 Prozent in lateinamerikanischen und 15 Prozent in afrikanischen. Der Rest sei in Unternehmen aus europäischen Schwellen- und asiatischen Industrieländern geflossen.

"Relativ viele Käufer" gebe es darüber hinaus im breit streuenden Aberdeen Global Emerging Markets (Aberdeen Global Emerging Markets Equity Fund A2), wie Orlemann feststelle. Der Baader Bank zufolge würden sich Anleger auch gerne für den Aberdeen Global Asian Smaller Companies (Aberdeen Global - Asian Smaller Companies Fund D2) entscheiden, der ebenso auf Aktien kleinerer Unternehmen setze, allerdings ausschließlich asiatische. Gut nachgefragt werde zudem der First State Greater China (First State Greater China Growth Fund A Acc), ein Fonds mit Schwerpunkt auf Aktien aus China, Hongkong und Taiwan. "Beim letzteren spielt sicherlich auch der hohe Ausgabeaufschlag eine Rolle, der beim Kauf über die Börse wegfällt", meine Schulte.

Defensivere Produkte würden dennoch gefragt bleiben. Laut Orlemann würden sich Investoren vor allem den Mischfonds M&G Optimal Income (M&G Optimal Income Fund A-H) ins Portfolio legen. Auch der Flossbach von Storch Multiple Opportunities (Flossbach von Storch SICAV - Multiple Opportunities R), ebenfalls ein Mischfonds, finde weiterhin viel Zuspruch. Zwar hätten beide im vergangenen Jahr mit den von reinen Aktienfonds erzielten Renditen nicht mithalten können, würden dafür aber mit ihrer langfristigen Performance auftrumpfen: Der M&G Optimal Income komme in den vergangenen fünf Jahren auf eine Rendite von jeweils knapp 11 Prozent, der Flossbach von Storch auf jeweils 12 Prozent.

Das Mischfonds-Flaggschiff Carmignac Patrimoine (Carmignac Patrimoine A EUR acc) sei Orlemann zufolge übrigens derzeit nicht mehr ganz so begehrt: "Hier gab es Zu- und Abflüsse." Der Kapital Plus (Kapital Plus A (EUR)) finde dagegen meist Käufer - wenn auch die Umsätze nicht so hoch ausfielen. Angesagt sei im Moment auch der Acatis Gané Value Event (ACATIS - GANÉ VALUE EVENT FONDS UI A), ein Mischfonds, der sich eher selten auf den Umsatzlisten von ICF Kursmakler wiederfinde.

Die Fondsmanager würden bei der Auswahl der Fondspositionen die Philosophie des Value-Investing mit dem Ansatz der so genannten Event-Orientierung kombinieren, wie es auf Neudeutsch heiße. Das heiße, dass grundsätzlich auf die Werthaltigkeit der Unternehmen im Vergleich zum Aktienpreis geachtet werde, aber auch Ereignisse wie Aktienrückkäufe, Fusionen oder Übernahmeofferten Anlass für ein Engagement sein könnten. Die Wertentwicklung des Acatis Gané Value Event in den vergangenen drei Jahren betrage 10,4 Prozent im Jahr.

Nicht ganz so eindeutig sei das Geschäft mit Minenfonds. "Das liegt wohl an der Unsicherheit über die Goldpreisentwicklung", mutmaße Schulte. Der Preis für eine Feinunze sei seit Anfang Oktober, als 1.791 USD erreicht worden seien, auf dem Rückzug und liege seit etwa einem Monat unter der wichtigen Marke von 1.700 USD. Im Falcon Gold Equity (Falcon Gold Equity Fund A) würden sich Schulte zufolge Verkäufe und Käufe daher die Waage halten, im LO Funds World Gold Expertise (LO Funds - World Gold Expertise Fund (USD) P D) überwögen die Abgaben.

Im Handel mit Immobilienfonds sei von den seit dem 1. Januar geltenden neuen Regeln nach wie vor nicht viel zu spüren, bemerke Orlemann. "Es herrscht kein Abgabedruck." Etwa werde der Deka-Immobilien Europa (Deka-ImmobilienEuropa) gleichermaßen gekauft wie verkauft. Im CS Euroreal (CS Euroreal A EUR) sei das Bild ähnlich, mit einem ganz leichten Verkaufsüberhang. Seit Jahresanfang gelte eine Kündigungsfrist von zwölf Monaten für den Verkauf von offenen Immobilienfonds, Neuanleger müssten Anteile zudem 24 Monate halten. Für Kleinanleger habe sich aber nichts geändert: Fondsanteile bis zu 30.000 Euro könnten unabhängig von den Fristen halbjährlich veräußert werden. (15.01.2013/fc/a/f)

Fondsfinder

Fondsname:
Fondsgesellschaft:
Fondsart:
 
Ausgabeaufschlag:
Mindestalter:
Währung:
Jahresperformance:
Volumen:
Sortieren nach:
Suchen