20.09.2011 11:12:16
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Fonds Anleger schauen genau hin
Frankfurt (aktiencheck.de AG) - Trotz heftigster Kursschwankungen mit kräftigen Gewinnen in der vergangenen Woche und Verlusten zum Wochenauftakt halten sich Fondsanleger eher zurück, so die Deutsche Börse AG.
"Der Handel bewegt sich auf einem extrem niedrigen Niveau", berichte Vanessa Müller-Raidt von ICF Kursmakler. In welche Richtung der Markt auch immer tendiere, Käufe und Verkäufe hätten sich die Waage gehalten. Laut Matthias Präger von der Baader Bank seien einige Anleger in der vergangenen Woche zwar aufgesprungen und hätten gekauft, gestern wäre aber wieder mehrheitlich verkauft worden - bei insgesamt niedrigen Umsätzen. "Es wird weiter abgewartet."
Am gestrigen Montag habe die Enttäuschung über die offenbar ergebnislose Telefonkonferenz des griechischen Finanzministers mit der Troika aus EU, EZB und IWF auf die Stimmung gedrückt, heute überwiege aber schon wieder die Hoffnung, denn am Abend sollten die Gespräche fortgesetzt werden. Selbst die Herabstufung Italiens durch die Rating-Agentur Standard & Poor's störe da wenig. "Griechenland dominiert alles. Unternehmensnachrichten, und seien sie noch so gut, werden gar nicht mehr gehört", kommentiere Müller-Raidt.
Klare Trends könnten die Händler derzeit nicht ausmachen. "Käufe und Verkäufe querbeet", erkläre die Spezialistin. So gebe es selbst bei den Aktienfonds einige Gewinner, während längst nicht alle Mischfonds, die eigentlich als krisenfest gelten würden, punkten könnten.
Einen leichten Käuferüberhang habe Müller-Raidt beim Frankfurter Aktienfonds für Stiftungen , einem Fonds mit deutschen Nebenwerten, registriert. "Hier gibt es Umsatz, und zwar tendenziell eher auf der Kaufseite." Der vom Analysehaus Morningstar mit fünf Sternen versehene Fonds könne seit Jahresanfang mit einem Plus von 8,65 Prozent aufwarten - dabei müssten mindestens 51 Prozent des Sondervermögens in Aktien gehalten werden. Ende August hätten zu den größten Engagements Advanced Inflight Alliance, ein Unternehmen, das für Bordunterhaltung in Flugzeugen sorge, der Besteckhersteller WMF und der Tiefkühlkostanbieter FRoSTA gehört.
Gewinnmitnahmen gebe es laut Müller-Raidt beim Carmignac Patrimoine (Carmignac Patrimoine A). Der Mischfonds, der den Börsenturbulenzen zum Trotz zuletzt deutlich zugelegt habe, habe in den vergangenen Tagen geschwächelt. Konstantes marktunabhängiges Interesse existiere bei Mischfonds wie dem Flossbach von Storch SICAV - Multiple Opportunities (Flossbach von Storch SICAV - Multiple Opportunities R), dem M&W Privat (M & W Privat) und dem Ethna-AKTIV E A . Bei reinen Rentenfonds sei Müller-Raidt zufolge derzeit so gut wie nichts los.
Auch die Baader Bank sehe keinen dominierenden Trend. Matthias Präger melde Zuflüsse beim europäischen Rentenfonds AL Trust Euro Short Term , beim Aktienfonds-Flagschiff Fondak (Fondak A) und beim DWS German Equities Typ O . Abflüsse sehe der Händler beim DWS Deutschland (DWS Deutschland ) und beim Morgan Stanley Eurozone Equity Alpha Fund (Morgan Stanley Eurozone Equity Alpha Fund (EURO) A).
Von den internationalen Fonds seien der Astra Fonds (Astra-Fonds), der Carmignac Patrimoine E und der DWS Invest Africa (DWS Invest Africa LD) gut angekommen, während sich Anleger vom Warburg Value Fund A (Warburg Value Fund A ), vom DWS Top Dividende und vom Lingohr-Systematic-LBB-Invest (LINGOHR-SYSTEMATIC-LBB-INVEST) getrennt hätten.
Auch Fonds mit asiatischen Aktien hätten auf den Verkaufs- (AGIF - Allianz RCM Indonesia - A - EUR) und den Kauflisten (AXA Rosenberg Pacific Ex-Japan Equity Alpha Fund B Euro) gestanden.
Daneben hätten auch Australien-Fonds in den vergangenen Tagen Federn gelassen, sprich Assets under Management, wie ICF Kursmakler melde. Etwa sei der Nestor Australien (NESTOR Australien Fonds) abgestoßen worden. Der Fonds mit australischen Dividendentiteln liege auf Sicht von einem Monat allerdings immer noch im Plus, selbst auf Sicht von drei Monaten seien nur kleine Verluste zu verzeichnen. Der australische Aktienmarkt sei im August zwar auch abgestürzt, allerdings seien die Einbußen geringer gewesen als in Europa und den USA, zudem hätten sich australische Aktien zwischenzeitlich deutlicher erholen können. Zuletzt sei es allerdings wieder nach unten gegangen.
Bei Fonds mit indischen Aktien wie dem HSBC GIF Indian Equity (HSBC GIF Indian Equity AD) und dem Fidelity Funds - India Focus (Fidelity Funds - India Focus Fund A (EUR)) gebe es unterdessen Zu- und Abflüsse, wie Müller-Raidt weiter berichte.
Bei Edelmetallen, speziell Gold, würden die Meinungen offenbar auseinander gehen. Die einen würden Gold immer noch als das beste Rezept gegen Inflation und Krise sehen, andere würden von Blasenbildung sprechen. Der Goldpreis, der Anfang des Monats noch auf einen neuen historischen Rekordstand von 1.920 US-Dollar geklettert sei, habe zuletzt jedenfalls spürbar nachgegeben. Aktuell gehe eine Feinunze zu 1.788 US-Dollar über den Tisch.
Laut Baader Bank hätten sich Anleger etwa den Hansagold EUR-Klasse (HANSAgold EUR-Klasse) und den Hansagold USD-Klasse (HANSAgold USD-Klasse) ins Portfolio gelegt, während der BGF World Gold Fund A2 USD und der Craton Capital Precious Metal Fund A auf wenig Gegenliebe gestoßen und verkauft worden seien. (20.09.2011/fc/a/f)
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