16.04.2007 09:38:29
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F&C Stewardship International Fondsporträt
München (aktiencheck.de AG) - Bei der britischen Fondsgesellschaft F&C ist der Name Programm, so die Experten von "Euro fondsxpress" in ihrem aktuellen Fondskommentar zum F&C Stewardship International (ISIN LU0234759529/ WKN A0H0G1).
Sie würden ihren Nachhaltigkeitsfonds treffenderweise Stewardship nennen. Auf Deutsch bedeute dies so viel wie Verantwortung. Sie werde bei den Briten seit 1984 großgeschrieben. So lange gebe es auf der Insel schon die Stewardship-Fondsreihe. Den F&C Stewardship International könnten die Briten seit 1987 kaufen, deutsche Anleger erst seit kurzem. Endlich, möchte man angesichts der guten Ergebnisse sagen. Der Fonds habe den MSCI World seit Auflage um jährlich knapp drei Prozentpunkte geschlagen. Und das, obwohl die Nachhaltigkeitskriterien von F&C recht rigide seien.
Fondsmanagerin, Sophie Horsfall, investiere nicht in Firmen, die Waffen herstellen oder verkaufen, sich mit Gentechnik beschäftigen oder mit Kernkraft, Glücksspiel oder Pornographie ihr Geld verdienen würden. Auch Unternehmen, die Tierversuche durchführen würden, sowie Tabak- und Alkoholproduzenten würden für Horsfall tabu bleiben. Die meisten Finanzwerte würden bei der Ethik-Managerin ebenso außen vor bleiben. "Nur bei wenigen Unternehmen investieren wir. Denn wir können kaum jeden Kredit dahingehend überprüfen, wofür er verwendet wird", sage Horsfall. Auch die Pharmabranche bleibe für sie fast tabu. Ihr Anlageuniversum umfasse etwa 1.000 Titel. Das sei das Vierfache des DJ Sustainable Indexes. Vom MSCI World Index kämen derzeit hingegen nur 20 Prozent für ein Investment infrage.
Allerdings basiere der F&C-Selektionsprozess nicht nur auf Ausschluss-, sondern auch auf Positivkriterien. Dazu rechne Horsfall etwa den Umweltschutz und gute Arbeitsbedingungen. "Wir lehnen unethische Firmen ab und unterstützen gute und versuchen zusätzlich auch Unternehmen dazu zu bringen, besser zu werden", sage sie. Das versuche Horsfall allerdings nicht, indem sie auf Hauptversammlungen das Wort ergreife. "Wir suchen viel lieber das Vier-Augen-Gespräch", sage die Managerin.
Darüber, ob dann ein Wert in den Fonds komme, entscheide Horsfall allerdings nicht allein. Bei der Entscheidung würden verschiedene Gremien helfen. "Die Investmentpolitik überwachen Ethik-Spezialisten aus Wirtschaft NGOs. Sie treffen sich einmal im Quartal." Wie es um die Ethik bei den Unternehmen bestellt sei, würden für Horsfall 15 Experten aus dem Team für Governance and Sustainable Investment untersuchen. Zuletzt müsse Horsfall die Mosaiksteinchen zusammenfügen und entscheiden.
"Ich achte natürlich auch auf das Kurspotenzial. Nur wenn ein Wert mindestens 20 bis 25 Prozent Aufwärtspotenzial und nur 10 bis 15 Prozent Verlustrisiko aufweist, kaufe ich", sage sie. Derzeit würden diese Kriterien vor allem Werte aus dem Bereich Biologische Lebensmittel, Gesundheitsvorsorge, Bildung und öffentlicher Verkehr erfüllen. Aber auch alternative Energien kämen nicht zu kurz. "Langfristig sind wir davon sehr überzeugt. Daher haben sie ein Gewicht von rund zehn Prozent im Fonds", sage Horsfall. (Ausgabe 15/2007 vom 13.04.2007) (16.04.2007/fc/a/f)
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