14.12.2010 11:07:30

ETF-Handel Grundtendenz positiv

Frankfurt (aktiencheck.de AG) - Bei anhaltend freundlicher Tendenz an den Börsen richtet sich die Aufmerksamkeit der ETF-Anleger weiter auf die Aktien-Indexfonds, so die Deutsche Börse AG.

"Es wird etwas ruhiger", meine Frank Mohr von der Commerzbank zwar, Verkäufe und Käufe hätten sich zuletzt die Waage gehalten, "die Grundtendenz ist aber positiv. Die Investoren stehen parat." Laut Marc Schönbrodt von der DekaBank hätten die Käufe noch dominiert, vor allem die Standardwerte kämen an.

In Sachen Aktien-ETFs würden sich die Anleger den meisten Marktteilnehmern zufolge derzeit auf europäische Unternehmen konzentrieren. Anders als in der Vorwoche würden dabei auch EURO STOXX-Produkte wieder gut wegkommen. "EURO STOXX 50-, DAX- und FTSE-Tracker werden gekauft", schildere etwa Sidi Kleefeld von der Deutschen Bank die Lage. ETFs zum MSCI World hätten hingegen eher auf den Verkaufslisten gestanden. "Es gab keine klare Richtung bei den breiten Industrieländer-Indices", meine hingegen Florian Perini von Flow Trades. An EURO STOXX 50- und Dax gekoppelte Indexfonds (iShares EURO STOXX 50) seien ge- und verkauft worden. Auch bei den entsprechenden Short-Produkten wäre keine Richtung auszumachen.

Ganz klar positiv gestimmt hätten sich Anleger hingegen bei Adressen aus der zweiten Reihe sowie Technologiewerten (iShares STOXX Europe Small 200 (DE)) gezeigt. Daneben würden aber auch ausgefallenere Anlagen wie ETFs mit australischen und südafrikanischen Aktien (iShares MSCI Australia (DE)) Akzeptanz finden, wie die Commerzbank registriert habe.

Den Händlern zufolge würden Sektoren-ETFs ähnlich wie in der Vorwoche hohe Umsätze aufweisen. Dabei werde nun durchaus auch auf Branchen geschaut, die bislang schlecht abgeschnitten hätten. "Bei ETFs mit Bankaktien sehen wir wieder Zukäufe", heiße es etwa von Seiten der Deutschen Bank. Auch andere Adressen, etwa die DekaBank, würden von Positionierungen bei diesen Branchenfonds (iShares STOXX Europe 600 Banks (DE)) berichten. Nach Einschätzung der Commerzbank stünden diese auf der Beliebtheitsskala allerdings noch ziemlich weit unten (ComStage ETF Dow Jones STOXX (R) 600 Banks TR I). "Da hören Anleger immer noch die Bombe ticken", erkläre Mohr.

Angesichts der Jubelmeldungen aus dem produzierenden Gewerbe würden sich viele Investoren bei Industriewerten - gerade aus Deutschland - kauffreudig zeigen. Laut der Commerzbank würden Anleger etwa gerne zu Indexfonds aus dem Bereich Industriegüter und -dienstleistungen (ComStage ETF DJ STOXX R 600 Industrial GoodsServices TR I) greifen, allerdings habe es auch hier Abgaben gegeben. Unternehmen der Bau- (Dow Jones STOXX 600 Optimised ConstMaterials Source ETF) und Grundstoffbranche (iShares STOXX Europe 600 Basic Resources (DE)) seien ebenfalls gesucht gewesen, wie die DekaBank melde. Der Automobilsektor (ComStage ETF Dow Jones STOXX R 600 AutomobilesParts TR I) habe bereits in der Vergangenheit stark profitiert, hier hätten in den vergangenen Tagen Gewinnmitnahmen dominiert.

Klar angesagt seien Flow Traders zufolge derzeit auch Spezialfonds aus dem Rohstoffbereich wie der Market Access NYSE Arca Gold Bugs (Market Access AMEX Gold BUGS Index Fund). Dieser bilde die Entwicklung großer amerikanischer Goldminenunternehmen ab. Im vergangenen Monat habe der Sektorenfonds um 7,9 Prozent zulegen können, in den vergangenen drei Monaten um 12,6 Prozent. "Der ETF ist volatiler als eine Direktanlage in Gold. Anleger setzen darauf, auch kurzfristig Gewinne einzustreichen", erkläre Perini.

Die Schwellenländer würden beliebt bleiben, für großen Diskussionsstoff würden sie derzeit aber nicht sorgen. Die Deutsche Bank sehe bei den Emerging Markets-ETFs Umsätze in beide Richtungen. Auch Flow Traders habe Käufe und Verkäufe bei breiten Emerging Markets-Fonds (db x-trackers MSCI EMERGING MARKETS TRN INDEX ETF 1C) ausgemacht, aber auch bei ETFs mit BRIC- (iShares FTSE BRIC 50 (DE)) und speziell brasilianischen Aktien (LYXOR ETF BRAZIL (IBOVESPA) A).

Aufgrund der deutlichen Kurssteigerungen an den Aktienmärkten würden Renten-ETFs derzeit wenig beachtet. "Investoren realisieren, dass sie mit ihrem Bondportfolio im vierten Quartal schlecht gefahren sind", erkläre Sidi Kleefeld von der Deutschen Bank. Er erwarte für die Zukunft anhaltende Abflüsse aus Rentenfonds und Zuflüsse in Aktien- und Rohstoffprodukte. Zuletzt seien vor allem die Langläufer abgegeben worden, wie Kleefeld anmerke. Laut DekaBank seien sogar die in den vergangenen Wochen beliebten Kurzläufer abgestoßen worden, etwa der ETFlab iBoxx Liquid Sovereign Diversified 1-3 (ETFlab iBoxx EUR Liquid Sovereign Diversified 1-3). Ins Portfolio gelegt hätten sich Anleger hingegen Pfandbrief- (iShares ebrexx (R) Jumbo Pfandbriefe (DE)) und sogar Geldmarkt-ETFs (ETFlab Deutsche Boerse EUROGOV (R) Germany Money Market).

Der Trend - hinaus aus Renten- und hinein in Aktien-Indexfonds - werde sich nach Einschätzung der Commerzbank übrigens noch fortsetzen. "Allenfalls Spezialthemen wie High Yield Bond-ETFs stoßen noch auf Interesse", meine Frank Mohr. iShares habe Ende November mit dem iShares Markit iBoxx Euro High Yield erfolgreich den weltweit ersten ETF auf hochverzinsliche europäische Unternehmensanleihen aufgelegt (iShares Markit iBoxx Euro High Yield (DE)). (14.12.2010/fc/a/f)

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