29.04.2013 09:15:07
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ETF-Dachfonds P: Antizyklisch einsteigen
München (www.fondscheck.de) - Für die Experten von "Euro fondsxpress" ist der ETF-Dachfonds P (ETF-DACHFONDS P) der Anlagetipp der Woche.
Marcus Russ sei seit März 2012 Teil des Investmentteams bei Veritas Investment. Sein Schwerpunkt liege auf dem operativen Portfoliomanagement und der Modellierung von Investmentstrategien. Zuvor sei Russ ab 2009 Gründungspartner der objective investments GmbH gewesen, wo er einen systematischen CTA-Fonds verwaltet habe. Von 2004 bis Ende 2008 sei er bei UBS in London im Bereich Equity Derivatives für die Entwicklung und das Management von quantitativen, regelgebundenen Investmentstrategien verantwortlich gewesen.
Das Konzept des ETF-Dachfonds verbinde aktives Management mit passiv gemanagten Indexfonds. Aktiv sei dabei die Fondsauswahl und die Aktien- und Rentenquote, die zwischen 0 und 100 Prozent betragen könne. Das aktive Management werde über das hauseigene Trendphasenmodell gesteuert. Es analysiere zahlreiche quantitative Faktoren. Am Ende spucke das Modell aus, welchen Trend es für ein bestimmtes Marktsegment erwarte. Aufgrund dieses Ergebnisses kaufe Russ anschließend die entsprechenden ETFs möglichst kostengünstig. Dazu handle Russ auch über ETF-Handelsplattformen. "Hier buhlen die verschiedenen Market-Maker um Kunden und man bekommt teilweise bessere Kurse, als wenn man einfach nur über Xetra handeln würde", erkläre der ETF-Spezialist.
Das Veritas-System erteile sowohl auf Wochen- als auch auf Tagesbasis Handlungsanweisungen. In der strategischen Komponente werde auf Wochenbasis die prozentuale Aufteilung der Anlageklassen sowie die mittel- bis langfristige Regionalgewichtung festgelegt. Zudem könne er aber auch über eine taktische Komponente auf Tagesbasis reagieren. "Das Verhältnis dabei ist 75 zu 25 Prozent. Jüngst haben wir aber die Sensitivität der täglichen Signale reduziert. Die erhöhte kurzfristige Volatilität der letzten zwei Jahre hatte uns hier zu hohe Tradingkosten beschert ohne nachhaltig profitable Signale zu generieren", sage Russ. Nun bekomme er nur noch Handelssignale bei signifikanten Bewegungen.
Verändert worden sei im Gegensatz zu früher auch der Rentenbereich, der vormals schwerpunktmäßig aus Staatsanleihen bestanden habe. "Aufgrund der niedrigen Zinsen unter der Inflationsrate und des breiteren Angebots von ETFs haben wir das Spektrum auf Unternehmensanleihen, High Yields und Emerging Markets Bonds ausgebaut", erkläre Russ. Das Rententeil bestehe nun aus 40 Prozent Staatsanleihen, 30 Prozent Pfandbriefen, 20 Prozent Unternehmensanleihen und je 5 Prozent High Yield- und Emerging Markets Bonds. "Mit diesem Mix erzielen wir wenigstens einen realen Ertrag für die Anleger."
"Die politischen Börsen der vergangenen zwei Jahre hatten die Trendfolger an der Nase herumgeführt", erkläre Russ. Inzwischen sehe er aber eine Normalisierung des Marktumfelds und eine wieder stärkere Fokussierung auf Wirtschafts- und Unternehmensdaten. "Zypern war jetzt für die Märkte kein Thema mehr. Wie sehen es auch an der Performance des Fonds, dass es nun wieder in die richtige Richtung geht."
Auch der ETF-Dachfonds habe wie fast alle Trendfolger in der vergangenen zwei Jahren massiv zu kämpfen gehabt. Nun scheine er zu alter Stärke zurückzufinden. Man sollte solche Fonds wieder auf die Watchlist setzen und nicht nur auf die Sieger der Rennlisten schauen, so die Experten von "Euro fondsxpress". (Ausgabe 17 vom 26.04.2013) (29.04.2013/fc/a/f)
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