21.05.2012 09:17:38

DNB India: Anlagetipp der Woche

München (www.fondscheck.de) - Die Experten von "Euro fondsxpress" stellen den DNB India (DNB - India) als Anlagetipp der Woche vor.

In Chennai, dem früheren Madras, der fünftgrößten Stadt Indiens und zugleich Hauptstadt des südindischen Bundesstaates Tamil Nadu, habe Parameswara Krishnan sein Büro. Fernab des Finanzzentrums Mumbai, aber dennoch in einer der prosperierendsten Städte des Subkontinents. Der ehemalige Handelsstützpunkt der British East India Company sei heute das Zentrum der Automobilindustrie. Über 40 Prozent kämen vom Golf von Bengalen. Neben Bangalore und Hyderabad sei es zudem eines der IT-Zentren. Krishnan könne also tagtäglich beobachten, wie es mit Indiens Aufstieg weitergehe.

Krishnan blicke bereits auf über 21 Jahre Investmenterfahrung zurück und sei damit einer der erfahrensten Manager für indische Aktien. Den Indienteil des DNB Asian Small Cap manage er bereits seit 1998 und außerdem seit 2007 den DNB India. Auch der Indienfonds der Norweger sei wie das Asienprodukt Small- und Mid-Cap-lastig. Zudem bevorzuge Krishnan konzentrierte Portfolios.

Gerade einmal 25 bis 35 Werte habe der Südinder im Portfolio. Bei der Auswahl der Titel spiele für den erfahrenen Manager die Benchmark keine Rolle. Über 50 Prozent der Werte, die Krishnan halte, seien gar nicht im MSCI India Index enthalten. Gerade einmal vier bis fünf Stockpicks hervorragender Qualität würden Krishnan durchschnittlich pro Jahr ausreichen, um eine Outperformance zu erreichen. "Wir identifizieren zunächst interessante Anlagethemen und suchen dann dazu die aussichtsreichsten Aktien", sage Krishnan.

Seinen Fokus habe er vor allem auf die Binnenkonjunktur gelegt. Grund: Bis 2020 solle die Zahl der Haushalte, die mehr als 4.000 US-Dollar verdienen, von heute 25 Millionen auf 115 Millionen ansteigen. Zudem setze er auf starke Marken mit Preissetzungsmacht. Als Paradebeispiel nenne er etwa die IndusInd Bank. Das Unternehmen habe laut Krishnan in den vergangenen vier Jahren den Gewinn verzehnfacht. Ein anderer Favorit sei Strides Arcolab. Das Unternehmen sei einer der Weltmarktführer bei generischen Injektionen zur Krebsbehandlung.

Insgesamt sei Krishnan sehr wählerisch bei der Aktienauswahl. Infrastruktur- und Immobilienwerte finde man kaum in seinem Fonds. "Die meisten Firmen in diesen Bereichen sind viel zu undurchsichtig und Korruption spielt auch oft eine Rolle", sage er. Krishnan habe beobachtet, dass die Firmenchefs oft nur an die eigenen Taschen denken und die Interessen der freien Aktionäre oft mit Füßen getreten würden. "Daher schaue ich mir genau an, wie sich die Unternehmenseigner verhalten, und was für einen Lebensstil sie pflegen." Als positives Beispiel nenne er etwa Azim Premji, Chef des IT-Unternehmens Wipro, wegen seines einfachen und nicht angeberischen Lebensstils. Er gehöre zwar laut "Forbes" zu den 50 reichsten Menschen der Welt, lebe aber sehr bescheiden. Gerüchten zufolge fliege er Economy und fahre einen Kleinwagen. Zudem habe er kürzlich an seine Stiftung 1,5 Milliarden Euro überwiesen.

Auch Krishnan wisse, dass die vergangenen drei Jahre sicher nicht erquicklich gewesen seien. Gleichwohl würden sich die Unternehmen sehr gut entwickeln. In den vergangenen zehn Jahren seien die Unternehmensgewinne jedes Jahr gestiegen - mit Ausnahme von 2009. Und selbst während der Krise sei das BIP um über sechs Prozent gestiegen. Daher halte Krishnan Indien langfristig für einen der attraktivsten Aktienmärkte weltweit. "Wer genügend Geduld hat, wird auch belohnt", resümiere er.

Der DNB India sei durch seine Fokussierung auf kleinere Werte in schwierigen Märkten dem Markt unterlegen. Laufe die Börse hingegen, sei der Fonds vorn dabei.

Für die Experten von "Euro fondsxpress" ist der DNB India der Anlagetipp der Woche. (Ausgabe 20 vom 18.05.2012) (21.05.2012/fc/a/f)

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