24.08.2009 10:10:52
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Die besten Schweizer Aktienfonds
Wien (aktiencheck.de AG) - Die positiven makroökonomischen Frühindikatoren haben sich zuletzt auch am Schweizer Aktienmarkt bemerkbar gemacht, so die Experten von "e-fundresearch.com".
Erstmals seit November 2006 habe der Swiss Market-Index wieder an der 6.000er Punkte-Marke angeklopft. Nichtsdestotrotz würden viele Anleger skeptisch bleiben und hätten vorerst noch nicht an der Rally teilgenommen. "Momentan liegt noch sehr viel Liquidität bei den Investoren brach", so Marc Hänni, Manager des Raiffeisen Futura Swiss Stock (ISIN CH0011980981/ WKN 1198098).
Seit Jahresbeginn hätten sämtliche Fonds der Assetklasse eine positive Performance hingelegt. Die Bandbreite liege zwischen +9,35 und +16,74 Prozent. Aktueller Rankingsieger auf Basis der risikoadjustierten Rendite (Sharpe Ratio) sei Marc Hänni's Raiffeisen Futura Swiss Stock. In den ersten Monaten des Jahres habe er Anlegern eine Wertentwicklung von +15,93 Prozent gebracht.
Auf Dreijahres- und Fünfjahressicht betrage die durchschnittliche jährliche Performance des Rankingsiegers -1,62 bzw. +9,66 Prozent. Marc Hänni, Vontobel, wende nach eigenen Angaben einen Bottom-up-Ansatz an. Matthias Egger, Manager des Zürich Invest Aktien Schweiz (ISIN DE0008490145/ WKN 849014) der DWS, suche im Rahmen der Titelselektion - die auf einem quantitativen Modell und einer quantitativen Analyse basiere - insbesondere nach Katalysatoren, die eine positive Kursbewegung des jeweiligen Titels auslösen könnten.
Mit einem Plus von 14,17 Prozent zähle der DWS Zürich Invest Aktien Schweiz zu den drei performancestärksten Fonds seit Jahresbeginn. Bester Fonds über diesen Zeitraum sei der DWS (CH) Helvetia Aktien 130/30 (ISIN CH0006283813/ WKN 986956) (+16,74) der ebenfalls von Matthias Egger gemanagt werde. Der Experte glaube, dass die Schweizer Konjunktur mittlerweile ihren Boden gefunden habe. "Die laufenden Indikatoren, insbesondere der Einkaufsmanagerindex, zeigen auf, dass sich der Abwärtstrend abgeschwächt hat und wir in den nächsten sechs bis zwölf Monaten wieder zu Wachstum zurückkehren sollten", so Egger.
Für Experten stehe fest, dass die zuletzt zarte konjunkturelle Aufwärtsbewegung vom Staat sowie vom Zyklus der Lagerbewirtschaftung gestützt werde. "Die Investitionstätigkeit ist immer noch schwach. Daher kann es auch im Verlauf der nächsten Monate zu Rückschlägen an der Börse kommen", finde etwa Marc Hänni, Vontobel. Auf kurze Sicht würde der Kursverlauf primär davon abhängig sein, inwieweit der Nachrichtenfluss den Glauben an einen anhaltenden Aufschwung bekräftige.
Im Gegensatz zu vielen anderen Ländern sei der Konjunkturrückgang in der Schweiz vergleichsweise gering ausgefallen. Während etwa das reale BIP in Deutschland im ersten Quartal 2009 um 6,7 Prozent eingebrochen sei, seien es in der Schweiz nur 2,4 Prozent gewesen. "Und das bei einer ähnlich starken Exportorientierung der beiden Volkswirtschaften", so Dominik Brunner, Manager des UBS (CH) Institutional Fund - Equities Switzerland B (ISIN CH0012966674/ WKN A0H031).
Tatsächlich sei ein Großteil der Schweizer Unternehmen in erster Linie von der Konjunkturentwicklung im Ausland abhängig - nur ein kleiner Umsatzanteil werde im Inland erwirtschaftet. Diese Abhängigkeit spiegle sich auch am Aktienmarkt wider. "Entscheidend für den weiteren Verlauf des Schweizer Aktienmarktes sind daher Indikatoren wie der PMI-Index und entsprechende Indices in Amerika, Europa und Asien", so DWS-Fondsmanager Matthias Egger.
Für die Experten von Michel & Cortesi Asset Management seien vor allem die Wechselkurse des CHF zum Euro und zum USD ein wichtiger Einflussfaktor auf den Schweizer Aktienmarkt. Dazu komme die Zinspolitik der Notenbank sowie indirekt auch jene der EZB. Die Gewinnentwicklung für den Gesamtmarkt würden sie als relativ positiv einschätzen. Das sei in erster Linie darauf zurückzuführen, dass groß kapitalisierte Werte wie Nestlé, Novartis und Roche eine stabile Gewinnentwicklung aufweisen würden.
"Eine große Anzahl von Firmen wird aber deutlich geringere Gewinne ausweisen als 2008. Es muss damit gerechnet werden, dass auch 2010 ein schwieriges Jahr sein wird und die Gewinne nicht deutlich ansteigen werden", so Franco Cortesi, Silvio Jagunic und Thomas Michel, von Michel & Cortesi Asset Management, unisono gegenüber "e-fundresearch.com". Auch UBS-Senior Portfolio Manager Dominik Brunner gehe von einer langsamen Erholung aus. Insgesamt rechne er für den Schweizer Aktienmarkt mit einem Gewinnwachstum von rund 20 Prozent.
Dominik Brunner habe nach eigenen Angaben derzeit Unternehmen wie Zürich FS, Roche, Nestlé, Holcim und Julius Baer im Portfolio übergewichtet. "Diese Unternehmen zeichnen sich durch gute Marktpositionierungen, solide Bilanzen, gutes Management und relativ attraktive Bewertungen aus", so Brunner. DWS-Fondsmanager Matthias Egger halte derzeit übergewichtete Positionen im Bereich Banken und Versicherungen. "Die Multiples dieser Gesellschaften verharren langfristig gesehen weiterhin auf einem sehr tiefen Niveau", so der Experte.
Zu den größten Übergewichtungen im Raiffeisen Futura Swiss Stock zähle Marc Hänni Holcim, Nobel Biocare, Galenica, Sonova und Geberit. Die größten Untergewichtungen gegenüber dem Referenzindex SPI seien Nestlé, Novartis, Credit Suisse, UBS und Roche. Insgesamt setze der Fonds auf zyklische Werte unter der Beimischung von defensiven Valoren. Im von Michel & Cortesi Asset Management gemanagten OP Swiss Opportunity (ISIN LU0157320754/ WKN 662776) (Performance 2009: +14,52 Prozent) seien derzeit Small- und Mid-Caps aus den Sektoren Gesundheitswesen, Industrie, Grundstoffe, Versorger und Retail übergewichtet. Untergewichtet seien hingegen der Nahrungsmittelsektor sowie Finanzwerte.
Weitere Kursrückschläge seien nach Angaben von Experten nicht auszuschließen. Trotzdem würde der Markt für mittel- bis langfristig orientierte Investoren attraktive Chancen bieten. Die Wirtschaft könne sich in der zweiten Hälfte 2009 und 2010 besser entwickeln als angenommen. "Das hätte zur Folge, dass die Gewinnschätzungen 2010 und 2011 speziell für zyklische Titel und Finanzunternehmen zu tief sind", so Dominik Brunner. Die Möglichkeit des Eintreffens dieses Szenarios gewichte er mit einer relativ hohen Wahrscheinlichkeit von mehr als 50 Prozent. Nachsatz: "Wir nehmen deshalb in unserer Portfoliostrategie graduelle Verschiebungen in zyklischere Sektoren vor." (24.08.2009/fc/a/f)
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