01.04.2009 10:36:46

Die besten globalen Aktienfonds

Wien (aktiencheck.de AG) - Die Manager der besten Global Equity Aktienfonds gehen von keinem schnellen Ende der Wirtschafts- und Finanzkrise aus, so die Experten von "e-fundresearch.com".

Schlimmstenfalls sei ein Ende des Abschwungs erst 2012 zu erwarten. In diesem schwierigen Umfeld würden sie bevorzugt auf defensive Titel setzen, die gut prognostizierbare Cashflows erwirtschaften würden.

Der beste Global Equity Fonds sei auf Basis der risikoadjustierten Rendite (Sharpe Ratio) der letzten fünf Jahre der Multi-Axxion InCapital Tauris (ISIN LU0140029017/ WKN 982265). Über den gleichen Zeitraum habe die durchschnittliche jährliche Performance plus 9,07 Prozent betragen. Einen Ertrag von 5,04 Prozent pro Jahr habe Anlegern der von Alexander Kapfer gemanagte FIVV Aktien Global Select (ISIN DE0009790865/ WKN 979086) gebracht. Wie auch der Großteil der anderen Fonds im Ranking habe er seit dem Jahresbeginn ein Minus von 5,68 Prozent verbucht.

Einen besseren Start habe ein anderer Fonds aus dem Top-10 Ranking, der FvS Aktien Global (ISIN LU0366178969/ WKN A0Q2PT) mit einem vorläufigen Ergebnis von -1,79 Prozent, geschafft. In den letzten fünf Jahren habe sich die durchschnittliche jährliche Wertentwicklung auf 3,39 Prozent belaufen. Ein ähnliches Ergebnis, nämlich plus 3,21 Prozent, habe der LODH Invest - Selective Global Equity (ISIN LU0304893224/ WKN A0M8W4) erzielt.

Gegen eine schnelle Konjunkturerholung spreche nicht zuletzt eine durch die zunehmende Arbeitslosigkeit entstehende strukturelle Konsumschwäche. Nichtsdestotrotz würden sich für mutige Anleger interessante Gelegenheiten am Aktienmarkt bieten. "Viele Titel sind mittlerweile auf dem attraktivsten Niveau seit Jahrzehnten angelangt", finde etwa Gerald Kichler, Leitung Asset Management bei Flossmann & von Storch. Nachsatz: "Sofern die Gewinne in der zweiten Jahreshälfte nicht noch weiter nach unten korrigiert werden müssen."

Alexander Kapfer, Manager des FIVV Aktien Global Select, halte die Märkte auf dem derzeitigen Niveau für überbewertet. "Die Aktienmärkte haben die zu erwartenden Rückgänge der Realwirtschaft noch nicht ausreichend eingepreist und setzen zu große Hoffnungen in die internationalen Regierungspläne zur Konjunkturbelebung und zur Heilung der Finanzinstitute", so Kapfer. Deren Kreditvergabe würde aber bis auf weiteres restriktiv bleiben, weshalb der Wendepunkt der Realwirtschaft noch nicht in Sicht sei.

Auch Daniel Lenhard, Manager des LODH Invest - Selective Global Equity, glaube nicht, dass sich die Lage schnell stabilisieren könnte. "Wir erwarten, dass die Weltwirtschaft erst in der zweiten Hälfte 2010 ihren Tiefpunkt erreicht", so der Experte. Weniger optimistisch sei Kichler. Während er ebenfalls davon ausgehe, dass die weltweiten Konjunkturpakete kaum mehr als ein Strohfeuer auslösen würden, sehe er den strukturellen Abschwung erst 2012 auslaufen. "Bis dahin kann es noch zu einigen Kollateralschäden in der Realwirtschaft kommen", so Kichler.

Nach Angaben von Kichler befinde sich seit nunmehr 15 Monaten kein einziger Finanztitel im Portfolio des FvS Aktien Global. Daran solle sich auf kürzere bis mittlere Sicht auch nichts ändern. Der Experte begründe dies mit der seit längerem völlig unübersichtlichen Situation im globalen Finanzsystem. "Dessen Schieflage dürfte geradezu zwangsläufig zu weiteren Verstaatlichungen von Banken und Versicherungen führen", so Kichler. Übergewichtet im Fonds seien dagegen Pharma/Medtech, Konsum sowie Öl/Versorger.

Auch Kapfer habe derzeit angesichts der eher skeptischen Markteinschätzung defensivere Sektoren übergewichtet, die gut prognostizierbare und stabile Cash Flows erwirtschaften würden. Dazu zähle er etwa Aktien aus der Healthcare- oder Telekombranche. "Da es für die realwirtschaftliche Entwicklung keine ausreichende Prognosesicherheit gibt, ist es nicht die Zeit Wetten auf deren baldige Erholung einzugehen", begründe er die aktuelle Strategie.

Einen völlig anderen Zugang verfolge Lenhard. Er sei derzeit ausschließlich in Aktien von Unternehmen investiert, die sich in Übernahmesituationen befinden würden. "Das Ziel dieser Strategie ist es in einem schwierigen Marktumfeld Kapital zu erhalten", erkläre der LODH-Fondsmanager. Aktuelle Positionen würden sich etwa in den USA, Kanada, Europa und Asien befinden. Nach M&A-Aktivitäten - die sich nach Angaben von Lenhard derzeit in einem überschaubaren Rahmen halten würden - schaue man sich auf der ganzen Welt um. Das unterstreiche nicht zuletzt auch die hohe Cashquote zwischen 25 und 30 Prozent.

"Für die langfristige Rendite ist - unabhängig von der derzeitigen Situation - die fundamentale Bewertung das Entscheidende", so Kapfer auf die Frage welche Faktoren für ihn bei der Beurteilung der globalen Aktienmärkte derzeit am wichtigsten seien. Im derzeitigen Umfeld würde das Funktionieren der Kreditmärkte eine wichtige Rolle spielen. Anleger, die bei kurzfristigen Bearmarket-Rallys mitmachen wollten, empfehle er, sich an technischen Indikatoren zu orientieren.

Einen umfassenden Ansatz verfolge Kichler. Dazu gehöre neben einer Analyse der Entwicklung der Finanzkrise vor allem die Beobachtung der konjunkturellen Frühindikatoren der wichtigsten Wirtschaftsnationen. Im Vordergrund des Investmentansatzes stünden jedoch die Quartals- und Jahresabschlüsse der Unternehmen. "Hier beginnt gerade die Berichtssaison für das erste Quartal 2009 und wir werden aufmerksam verfolgen, wie sich die fallenden Absatzvolumen auf die Margen und Gewinne der Unternehmen ausgewirkt haben und welche Kostenmaßnahmen ergriffen wurden bzw. werden", so Kichler. (Ausgabe vom 30.03.2009) (01.04.2009/fc/a/f)

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