23.09.2009 09:54:50

Die besten Emerging Markets-Anleihenfonds

Wien (aktiencheck.de AG) - Seit Jahresbeginn konnten auch Global Emerging Markets Bonds eine schöne Performance hinlegen, so die Experten von "e-fundresearch.com".

Mittlerweile hätten sich die Preise zwar wieder erholt, nach Ansicht von Experten sei die Assetklasse jedoch noch immer attraktiv - vor allem im Vergleich zu den Spreads von Unternehmensanleihen aus entwickelten Ländern.

Mit einer Performancebandbreite zwischen +14,07 und +31,93 Prozent hätten sich Global Emerging Markets Bonds seit Jahresbeginn äußerst erfreulich entwickelt. Der beste Fonds auf Basis der risikoadjustierten Performance (Sharpe Ratio) der letzten fünf Jahre sei - wie schon seit längerem - der von Peter Pühringer und Christian Hirschmann gemanagte ZZ1 . Er habe Anlegern seit Jahresbeginn eine Performance von +21,71 Prozent gebracht. In den letzten drei Jahren habe die durchschnittliche jährliche Wertentwicklung bei +7,46 Prozent gelegen. Besonders stark: ein Plus von 19,08 Prozent auf Fünfjahressicht.

Auf den zweitplatzierten Raiffeisen-EmMarkets-Rent A (Raiffeisen-EmergingMarkets-Rent (VT) Stückorder) (+21,95 Prozent seit Jahresbeginn, +3,68 bzw. +6,38 Prozent auf Dreijahressicht bzw. Fünfjahressicht) folge der DekaLuxTeam-EM Bond CF . Mit einer Performance von +28,7 Prozent in den ersten Monaten des Jahres liege er noch vor den beiden Spitzenreitern. Über die letzten fünf Jahre sei er mit einer durchschnittlichen jährlichen Wertentwicklung von soliden +7,59 Prozent der zweitbeste Fonds im Ranking über diesen Zeitraum. Wie Philipp Lehmbecker, Fondsanalyst bei der DekaBank, gegenüber "e-fundresearch.com" erkläre, seien derzeit Venezuela, Brasilien, Kasachstan sowie die Dominikanische Republik im Fonds übergewichtet.

Der beste Fonds seit Jahresbeginn sei mit einer Performance von +37,55 Prozent der ING (L) Renta Fund Emerging Mkts Debt (HC) P Cap (ING (L) Renta Fund - Emerging Markets Debt Local Curr P Cap). "Auf den ersten Blick schauen die generellen Bewertungen vielleicht nicht sehr attraktiv aus, aber es gibt durchaus noch gute Gelegenheiten bei Emerging Markets Anleihen. Vor allem bei jenen Ländern wo das Ausfallsrisiko von den Märkten zu hoch eingepreist wurde", so Gorky Urquieta, Co-Head of Emerging Markets Debt Global bei ING IM. Das gleiche würde auch für die Anleihen von Unternehmen gelten, die im allgemeinen Abverkauf überproportional bestraft wurden.

Seit Jahresbeginn hätten sich bekanntlich die Spreads für Schwellenländer-Staatsanleihen im JP Morgan EMBI Global Diversified von 748 auf aktuell 375 Basispunkte eingeengt. "Im Verhältnis zum historischen Höchstwert, sind wir jedoch noch 200 Basispunkte entfernt", so Sergey Dergachev, Manager des UniEuroRenta Emerging Markets (UniEuroRenta EmergingMarkets). Die Kursentwicklung von Schwellenländer-Anleihen sei "sehr gesund" verlaufen. Die Spreads hätten bis Jahresende - unter der Annahme eines weiterhin soliden Umfelds für risikobehaftete Assetklassen - Potenzial für eine weitere Einengung.

Ralph Gasser, Product Spezialist Fixed Income bei Julius Bär, empfinde das Spreadniveau aus kurzfristiger Sicht fast als zu optimistisch. "Mittelfristig ist es aber durchaus fair", so der Experte. Vor allem Namen aus der "zweiten Reihe", wie Rumänien, Ungarn, Litauen, Kasachstan, Kolumbien oder Uruguay, wären derzeit aus relativer Bewertungssicht noch günstig. Mittelfristig sehe er durchaus das Potenzial gegeben für tiefere Risikoprämien von etwa 300 bis 325 Basispunkten.

Als die wichtigsten Faktoren für die Bewertung von globalen Emerging Markets Bonds bezeichne DekaBank-Experte Lehmbecker neben dem weltweiten Wirtschaftswachstum, der Entwicklung der Rohstoffpreise und der allgemeinen Risikoaversion vor allem die Liquidität und Bonität. "Liquiditätsfragen waren in der Post-Lehman-Ära einer der Schlüsselfaktoren die die Märkte getrieben haben", so der Experte. Besonders hoch verschuldete Länder mit hohem Refinanzierungsbedarf hätten klar underperformed - und würden das immer noch tun.

"Unser Ausblick für die Assetklasse ist auf kurze Sicht neutral und auf mittlere Sicht positiv. Kurzfristig sehen wir weniger konstruktive technische Faktoren wie das große Angebot an neuen Anleihen sowie Bewertungen, die bereits einen Großteil der guten Nachrichten eingepreist haben", so ING-Investment Management Experte Gorky Urquieta. Auf mittlere Sicht würden die Voraussetzungen für einen nachhaltigen Wachstumszyklus in den Schwellenländern stimmen.

"Auf die nächsten ein bis zwei Jahre sind Emerging Markets-Staaten gut aufgestellt. Die Budgetdefizite sind im Rahmen und zeigen für 2010 im Vergleich zu einigen Industrieländern Rückgänge", so auch Gabriele Nopp-Rau, Managerin des KEPLER Emerging Mkts Debt (HC) P Cap (Threadneedle Far EastJapan Growrh Fund). Einerseits sei der Banksektor kaum von "toxic assets" belastet, dazu komme, dass viele Emerging Markets-Staaten hohe Devisenreserven und rückläufige Verschuldungsquoten aufweisen würden.

Nicht wenige Marktbeobachter würden befürchten, dass die gewaltigen Konjunkturpakete mittelfristig zu einer Zunahme der Inflation führen würden. "Falls sich so ein Preisdruck aufbaut, werden wir versuchen durch ein verstärktes Exposure zu Rohstoff-exportierenden Souvereign Credits davon zu profitieren", erkläre Michael Hasenstab, Manager des Templeton Emerging Markts Bond A Qdis USD (Templeton Emerging Markets Bond Fund A (Qdis) USD). Sie sollten von zunehmenden Handel, Investitionen und von steigenden Regierungseinnahmen profitieren.

Nach Angaben von Hasenstab sei es besonders wichtig sowohl zwischen den einzelnen Ländern als auch zwischen den Risiken, die in den lokalen Schuldenmarktinstrumenten präsent seien, zu unterscheiden. "Wir sehen weiterhin interessante Gelegenheiten in lokalen Schuldenmärkten - etwa in Ländern wie Indonesien und Mexiko", erkläre Hasenstab. In diesen Positionen wäre sowohl das Währungs- als auch das Durationsrisiko gegeben.

Nach Ansicht von Experten seien auch Investments in Lokalwährungen interessant. Sie hätten sich in der Vergangenheit als interessante Diversifikationsmöglichkeit mit Hinblick auf die entwickelten Länder erwiesen. Sie würden einerseits von sinkenden lokalen Zinssätzen profitieren und hätten zudem in vielen Fällen beachtliches Aufwertungspotenzial. Sowohl Nominal- als auch Realzins seien höher als in den entwickelten Ländern.

"Derzeit sehen wir interessante Entwicklungsmöglichkeiten, was die langfristige Zinsentwicklung in der Türkei, Brasilien, Südkorea, Kolumbien und Indonesien anbetrifft. Als riskanter stufen wir Chile, Südafrika und Thailand ein. Punkto Forex-Märkte sehen wir Südkoreanische Won, Polnische Zloty und Mexikanische Pesos als fundamental unterbewertet. Andererseits empfinden wir Südafrikanische Rand, Peruanische Sol und den Singapur-Dollar als überbewertet", so Urquieta. (Ausgabe vom 21.09.2009) (23.09.2009/fc/a/f)

Fondsfinder

Fondsname:
Fondsgesellschaft:
Fondsart:
 
Ausgabeaufschlag:
Mindestalter:
Währung:
Jahresperformance:
Volumen:
Sortieren nach:
Suchen