29.03.2007 15:25:46
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Balkan-Fonds im Fokus
Kulmbach (aktiencheck.de AG) - Die Experten vom Anlegermagazin "Der Aktionär" nahmen Balkan-Fonds unter die Lupe.
Mitte letzten Jahres sei auf dem Balkan eine Kursrally gestartet, die bis heute anhalte. "Die Märkte sind letztes Jahr wach geküsst worden, als das US-Unternehmen Barr Pharmaceuticals den größten kroatischen Pharmakonzern Pliva übernahm und zeitnah STADA das größte serbische Pharmaunternehmen Hemofarm gekauft hat", erkläre Joachim Waltl, Fondsmanager des Hypo South Eastern European Opportunities (ISIN AT0000495890/ WKN A0F6EB), die Hintergründe der Balkan-Rally. Der Fonds sei von der Vorarlberger Landes- und Hypothekenbank im Juli 2005 in Österreich aufgelegt worden. Seit Jahresbeginn habe der Fonds 21 Prozent gewonnen. Mit einem Wachstum von 82,9 Prozent in den vergangenen zwölf Monaten könne das Fondsportfolio sogar die beste Performance unter allen in Deutschland zugelassenen Fonds vorweisen.
Die Aktienmärkte in Sarajevo, Belgrad und Zagreb seien nach überdurchschnittlichen Kursgewinnen in den vergangenen Monaten nicht mehr billig. Heute seien die Börsen mit Kursgewinnverhältnissen von 20 bis 25 bewertet. Doch die Märkte in Polen, Tschechien und Ungarn seien vor dem Start ihrer Konvergenz-Rally ebenfalls keine Schnäppchen gewesen. Restrukturierungsmaßnahmen hätten allerdings zu explosionsartigen Gewinnwachstumsraten geführt. Auch die Anpassung an westliche Rechungsstandards habe das Bewertungsniveau gesenkt. Ein ähnliches Potenzial schlummere auf dem Balkan.
Auf Grund hoher Mittelzuflüsse und der erstklassigen Performance sei das Volumen des Hypo South Eastern European Opportunities auf 200 Mio. EUR gestiegen. Angesichts der Fondsgröße würden für den Fondsmanager ungefähr 150 Unternehmen in Frage kommen. Daraus habe Waltl 90 Unternehmen herausgefiltert. Interessierte Anleger sollten sich beeilen, da die Ausgabe neuer Fondsanteile im April eingestellt werden solle.
Auch die dänische Fondsgesellschaft Dankse biete seit einem halben Jahr einen Balkan-Fonds an. Der Dankse Fund Trans-Balkan (ISIN LU0249704346/ WKN A0LBUS) unterscheide sich allerdings gänzlich vom Hypo-Fonds. Die Dänen würden nämlich nicht nur in die ehemalige jugoslawische Republik investieren, sondern auf dem gesamten Balkan und in erster Linie in Rumänien, Bulgarien, der Türkei und sogar in österreichische Titel. "Der Balkan bietet langfristig ein gutes Potenzial, wobei die Märkte jedoch stärker schwanken können, wenn sich die Risikobereitschaft der Anleger ändert", so der Fondsmanager Kari Salonen. Salonen bezeichne die Aktienbewertungen in der Region nach wie vor als attraktiv.
Anleger, die noch breiter in die aufstrebenden Aktienmärkte Osteuropas investieren wollen, sollten sich den Berenberg-Balkan-Baltikum-UI (ISIN DE000A0HF400/ WKN A0HF40) näher betrachten. Seit der Empfehlung der Wertpapierexperten vor einem Jahr, habe das Produkt um gut 20 Prozent zugelegt. Neben Bulgarien, Rumänien, Kroatien und der Türkei würden die kleinen baltischen Staaten Estland, Lettland und Litauen sowie die Ukraine im Fokus des Fondsmanager Ralph Luther stehen. Für den Berenberg-Fonds erwarte Luther eine jährliche Outperformance von ungefähr 5 Prozent gegenüber dem europäischen Leitindex EURO STOXX.
Nach Ansicht der Wertpapierexperten biete die Anpassung der Balkan- und Baltikum-Staaten an westeuropäisches Niveau langfristig große Chancen. Obwohl die Aktienmärkte dieser beiden Regionen auf dem ersten Blick nicht günstig erscheinen würden, würden Restrukturierungsmaßnahmen und das rasante Wirtschaftswachstum weiter steigende Kurse versprechen. Anleger müssten allerdings in den sehr engen Märkten nach der Rally der letzten Jahre zwischenzeitliche Kurskorrekturen verkraften können - vor allem dann, wenn die EU-Erweiterung ins Stocken gerate. (Ausgabe 14) (29.03.2007/fc/a/f)
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