02.07.2012 10:06:18

Agressor-Fonds: Anlagetipp der Woche

München (www.fondscheck.de) - Die Experten von "Euro fondsxpress" stellen den Agressor (AGRESSOR) als Anlagetipp der Woche vor.

In Frankreich kenne zwar nicht jedes Kind, aber doch jeder Anleger Financière de l'Echiquier. Hinter Carmignac und Comgest bleibe den Parisern immerhin noch der Bronzeplatz unter den unabhängigen Vermögensverwaltern. Gleichwohl sei der Gründer der Fondsboutique, Didier Le Menestrel, kaum weniger in der Szene bekannt als Edouard Carmignac. Er pflege nur einen weniger lauten Auftritt. Fast 20 Jahre lang sei Le Menestrel das Gesicht des Agressor von Financière de l'Echiquier gewesen. Das sei nicht irgendein Fonds, sondern einer, der in Europa seinesgleichen suche. Über zehn und 20 Jahre habe er keine Konkurrenz zu fürchten. Und bis zum Jahr 2008 sei die Bilanz seit Auflage 1991 auch makellos gewesen. Er mache jedes Kalenderjahr Gewinne. Nur 2008 und 2011 hätten diese Bilanz etwas beschädigt.

Seit 2004 habe Le Menestrel mit Damien Lanternier seinen Nachfolger aufgebaut und diesen schrittweise mehr und mehr in das Agressor-Management integriert. Und seit Anfang 2011 sei Lanternier allein verantwortlich für das Flaggschiff des Hauses.

Geändert habe der "neue Mann" am Ruder des Agressor nichts. "Ich investiere genauso wie Didier Le Menestrel", sage Lanternier. Ihm sei es egal, ob Frankreich und Europa in der Krise stecken würden oder nicht. Er mache seine Arbeit immer gleich. Als Stock-Picker, wie jeder Fondsmanager bei Financière de l'Echiquier, würden ihn die Makrodaten überhaupt nicht interessieren. Er schaue sich nur an, wie es den Unternehmen gehe, die er genau verstehen wolle - nicht nur ihre Zahlen, sondern auch, was ihre Mitarbeiter antreibe. "Wir investieren stets in eine Organisation von Menschen", sage Lanternier. "Das darf man nie vergessen." Deshalb spreche Lanternier fast täglich mit Firmenchefs oder anderen Managern. Auf 200 Termine komme er so pro Jahr. Zudem achte er darauf, dass die Aktien günstig bewertet seien.

Typisch für den Agressor sei jedoch der antizyklische Stil. "Wir kaufen eine Aktie am liebsten, wenn sie keiner mag", erkläre der Franzose. Vorausgesetzt, er habe genug Vertrauen in das Unternehmen gefasst. "Kurzfristig müssen wir als Contrarian-Anleger zwar mit weiteren Rückschlägen rechnen. Dafür ist das langfristige Aufwärtspotenzial umso größer", erläutere Lanternier. Finde er keine attraktiven Titel, halte er bis zu 40 Prozent Cash. Im August 2007 habe die Cashquote etwa bei 30 Prozent, Ende 2008 bei null Prozent gelegen - beides typisch für die antizyklische Strategie des Fonds. Derzeit habe er dagegen kaum Barmittel im Fonds.

Der Agressor sei lange Zeit ein reiner Frankreich-Fonds gewesen. Seit einigen Jahren investiere er auch in andere europäische Länder. Dennoch betrage die Frankreich-Quote noch 67 Prozent. Lanternier wolle die Unternehmen im Ausland zunächst genau kennen lernen. "Das braucht Zeit", sage er. "Aber wir haben bewiesen, dass wir dort ebenfalls attraktive Aktien finden." Meist seien dies Nebenwerte, konzipiert sei der Agressor aber als All-Cap-Fonds.

Derzeit bestehe der Fonds zu jeweils ein Drittel aus Large, Mid und Small Caps. Dabei setze er zu etwa zwei Drittel auf Wachstumsaktien. Zu seinen Lieblingen würden etwa der Reifenhersteller Michelin oder der Haushaltswarenhersteller Groupe SEB zählen. Tefal sei eine seiner Marken, die auch hierzulande bekannt sei. Zudem setze Lanternier stark auf den Outsourcing-Trend im Servicebereich. Etwa Catering, Krankenhausdienstleistungen oder IT. Dort würden die Favoriten Sodexo, Serco, Steria und Altran heißen.

Der Agressor ist einfach ein Top-Fonds - mehr muss man nicht sagen, so die Experten von "Euro fondsxpress". (Ausgabe 26 vom 29.06.2012) (02.07.2012/fc/a/f)

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