14.08.2002 09:05:44

ADIG -Investment: Wochenrück-/ausblick KW 32/33

Nachdem sich am Montag vergangener Woche eine weitere schwarze Woche an den US-Börsen abzuzeichnen drohte, wendete sich die Lage am Dienstag schlagartig: Spekulationen über eine bevorstehende Zinssenkung der FED trugen dazu bei, daß der Nasdaq Composite Index gegenüber dem Vorwochenende um fast fünf Prozent auf 1306 Punkte kletterte und der S&P 500 um etwas mehr als fünf Prozent auf 908 Punkte zulegte. Investoren nutzten die deutliche Stimmungsverbesserung um unterbewertete Wertpapiere zu kaufen. Diverse Short-Eindeckungen unterstützten die positive Kurstendenz. Negative Konjunkturindikatoren - wie beispielsweise eine im zweiten Quartal deutlich rückläufige, aber um fast fünf Prozent über Vorjahresniveau liegende Produktivität der US-Wirtschaft und ein im Juli rückläufiger, dennoch positives Wachstum anzeigender Frühindikator (ISM) - taten der positiven Stimmung keinen Abbruch.

Bedenklich stimmten dagegen die nach unten revidierten Wachstumseinschätzungen des Internationalen Währungsfonds (IWF). Der IWF rechnet damit, das dass Wachstum in den USA für das laufende Jahr kaum mehr als 2,2 Prozent zulegen wird. Für das kommende Jahr erwartet der IWF ein voraussichtliches Wachstum von circa 2,6 Prozent. Damit weichen die neu gestellten Prognosen um 0,43 Prozent deutlich von den bisherigen Schätzungen (3,25 Prozent) ab. Hauptursache für die neue Revisionswelle sind der starke Kursverfall an den Aktienmärkten, die vergangenen Bilanzskandale sowie die unsicheren Gewinnaussichten der Unternehmen. Laut IWF haben diese Nachrichten das Vertrauen der Verbraucher und der Wirtschaft eindeutig negativ beeinflusst.

Zahlen des Informationsdienstes AMG Data Services zeigen, daß im Juli etwa 28,5 Milliarden US-Dollar aus US-Aktienfonds abgeflossen sind. Nach den Anschlägen am 11. September letzten Jahres waren es dagegen "nur" 23,6 Milliarden US-Dollar. Die Investmentbank Merrill Lynch geht sogar noch weiter: Sie schätzt den Vermögensabfluss im Juli auf etwa 47 Milliarden US-Dollar. Dies ist insofern positiv zu interpretieren, als gerade Monate mit extrem hohen Mittelabflüssen in der Vergangenheit positive Trendwenden der Aktienmärkte nach sich gezogen haben (Aktiencrash 1987, Oktober 1998 und September 2001). Klare Signale, die das Vertrauen auch seitens der Unternehmen zum Ausdruck bringen, sind zudem die Aktienrückkäufe wie bei Merck & Co. in Höhe von zehn Milliarden US-Dollar und Pfizer in Höhe von sechs Milliarden US-Dollar. Diese Maßnahmen dürften die Kursentwicklung der Aktien stabilisieren und stimulieren. Parallel zu den verstärkt auftretenden Aktienrückkäufen war eine erhöhte Akquisitionsaktivität zu beobachten. Die laufende Übernahme von Pharmacia durch Pfizer, die von IBM angekündigte Akquisition von PWC Consulting, sowie Nestlés Übernahme von Chef America sind ein klares Indiz für eine positivere Zukunftsorientierung der betreffenden Unternehmen.

Synchron zur Wall Street verloren auch die europäischen Aktienmärkte Anfang vergangener Woche an Boden. Und genauso, wie in den USA gab es am vorigen Dienstag in Europa eine positive Wende in der Kurstendenz. Am Freitag schlossen sämtliche europäische Indizes mit einem kräftigen Wochenplus. Branchenübergreifende Kurszuwächse beflügelten den DAX, der um 6,2 Prozent auf 3672,26 Zähler anstieg. Der Eurostoxx 50 kletterte um 4,9 Prozent auf 2734,50 Zähler. Entsprechend den Erwartungen hat die EZB den aktuellen Leitzinssatz beibehalten.

Nach Branchen zeigten Öl-, Versorgungs-, Technologie- sowie Chemie-, Pharma- und Bankaktien in der vergangenen Woche eine relativ starke Kurstendenz. Im Chemiesektor überraschte BASF die europäischen Märkte mit der Veröffentlichung ihrer Zahlen für das zweite Quartal. BASF stiegen um 7,2 Prozent und Bayer sogar um 10,6 Prozent. Als Folge der Gewährung des IWF-Kredits an das Krisenland Brasilien in Höhe von 30 Milliarden US-Dollar gehörten Bankenwerte wie ABN Amro, die spanische BSCH und BBVA zu den größten Gewinnern.

Nach freundlichem Wochenstart war die Kursentwicklung insbesondere in der zweiten Wochenhälfte an der Tokioter Börse rückläufig. Der Nikkei 225 verzeichnete zwar per Saldo einen Anstieg um 2,6 Prozent auf 9799,57 Punkte - die Kursdynamik am Kabutocho blieb aber deutlich hinter dem Weltdurchschnitt zurück. Die veröffentlichten Unternehmenszahlen von Toyota Motor Corp. und Honda Motor Co. übertrafen die Erwartungen der Analysten. Toyota konnte seinen Nettoprofit im letzten Quartal verdoppeln. Zu dieser positiven Entwicklung trugen vor allem die Währungsentwicklung sowie relativ positive Absatzzahlen in den USA bei.

Die von Ministerpräsident Koizumi angestoßene Steuersenkung wird als äußert positiv aufgefasst. Problematisch ist allerdings, dass sie wohl kaum ausreichen dürfte, um die Wirtschaft tatsächlich anzukurbeln.

Der Ausblick auf die Woche vom 12. August bis 16. August (KW 33)

Das seit einiger Zeit schwelende Gerücht über ein mögliches Ausscheiden der MLP-Aktien aus dem Dax hat sich gestern Nacht (Dienstag, 13.08.2002) nicht bestätigt: "Altana steigt vom MDAX in den DAX auf, MLP behält seine Position und Degussa muss den DAX verlassen", berichtet ADIG-Fondsmanagerin Heidrun Heutzenröder. Weitere Veränderungen im MDAX: "Die angeschlagene Cargolifter, Gold Zack sowie Babcock Borsig müssen raus. Neben Degussa steigen die Aareal Bank, Klöckener Werke und die Mannheimer Versicherung in den MDAX auf", so die Anlageexpertin weiter. "Detailliertere Informationen über die Indexveränderungen werden am 20. September von der Deutschen Börse bekannt gegeben."

Angesichts der positiven Kurstendenz der vergangenen Woche blicken die Marktteilnehmer gespannt auf den 14. August. Bis dahin werden vermutlich noch nicht alle 745 Unternehmen ihren Bericht offen gelegt haben. Grund: Spätere Jahresabschlüsse. In diesen Fällen wurde die Frist von der SEC bis Ende September verlängert.

Konjunkturindikatoren dieser Woche: Am Mittwoch die ZEW Finanzmarktumfrage für Deutschland (August) und die Einzelhandelsumsätze der USA (Juli), am Donnerstag und Freitag die US-Indikatoren, die Industrieproduktion, die Kapazitätsauslastung, die Verbraucherpreise für den Monat Juli und das Verbrauchervertrauen Michigan für August. Die Berichtssaison der Unternehmen ist weitgehend abgeschlossen.

Informationen zu Produkten und zum Unternehmen ADIG-Investment erhalten Sie unter www.adig.de oder unter der Info-Line 089/462 68-525 (montags bis freitags von 8.00 bis 18.00 Uhr).

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