10.04.2024 13:02:00
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Vorarlberg führt Strompreisrabatt bis Ende März 2025 fort
Seit 1. April kostet die Kilowattstunde Strom beim Vorarlberger Energieversorger illwerke vkw noch 12,2 Cent (netto), der Preis ist damit wieder im langjährigen Durchschnittsbereich angekommen, der vor dem Ukraine-Krieg gültig war. Mit dem Abzug von 3 Cent fällt der Preis unter die 10 Cent-Marke. Bis zum 31. März 2025 ist seitens des Unternehmens ein Energiepreis von maximal 12,7 Cent garantiert. Es sei eher davon auszugehen, dass die Preise bis zu dem Zeitpunkt noch einmal gesenkt werden können, sagte Landeshauptmann Markus Wallner (ÖVP) im Landtag.
Die Finanzierung des verlängerten Stromrabatts verschlingt 17,1 Mio. Euro, die Mittel stammen aus der Dividende von illwerke vkw an den Eigentümer Land Vorarlberg. Seine Gewinne erzielt das Unternehmen eigenen Angaben zufolge mit dem Verkauf von Regelenergie nach Deutschland, nicht über die Vorarlberger Haushaltskunden.
Das Thema Teuerung sei noch nicht erledigt, sagten Abgeordnete von ÖVP und FPÖ, deshalb sei die Beibehaltung des Stromrabatts trotz der in der jüngeren Vergangenheit wieder stark gesunkenen Marktpreise weiterhin gerechtfertigt. Manuela Auer (SPÖ) hätte hingegen einen anderen Weg als die Rabattierung bevorzugt: "Ich bin dafür, dass die VKW ihren Strompreis so senkt, dass eine Bezuschussung nicht notwendig ist", so die stellvertretende Klubvorsitzende. Weil sie aber nicht wolle, dass der Strompreis für die Kunden ansteige, stimme ihre Partei zu.
Anders sah die Angelegenheit Garry Thür (NEOS). Was wirklich gebraucht werde, sei eine treffsichere Hilfe für jene, die sie tatsächlich benötigten. Mit der Gießkanne Geld auszuschütten sei der falsche Weg. Konkret verhindere der Stromrabatt den Wettbewerb und biete auch keinen Anreiz, Strom zu sparen. "Geld wird ausgegeben, als gäbe es kein Morgen", stellte Thür fest.
Wallner entgegnete, dass hinsichtlich der Marktentwicklung noch nicht völlig klar sein, in welche Richtung es gehe. "Die Zeichen deuten darauf hin, dass es den Stromrabatt in absehbarer Zeit nicht mehr braucht, wir sind aber noch nicht dort", so der Landeshauptmann. Dass die Inflation sinke, habe vor allem auch mit den sinkenden Energiepreisen zu tun, deshalb wolle man sie nun durch den Wegfall des Rabatts nicht erhöhen. Er wies außerdem auf das Ziel der Landespolitik hin, den günstigsten Strompreis in Österreich zu bieten - ebenso wie Verlässlichkeit: "Das Unternehmen hat zugesagt, bis Ende März 2025 keine Preiserhöhung vorzunehmen", so Wallner. Dazu stehe auch die Landespolitik. Für Landesrat Daniel Zadra (Grüne) war die Verlässlichkeit überhaupt das stärkste Argument: "Aussagen der Politik müssen halten."
jh/eg/sag
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