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• Viridi-ETF enthält grüne Miningunternehmen
• Schnelle Reaktion auf dynamischen Kryptomarkt möglich
Ruf nach Nachhaltigkeit wird lauter
Für den Bitcoin läuft das aktuelle Jahr nicht besonders gut. Nachdem die nach Marktkapitalisierung gewichtet beliebteste Kryptowährung im April noch ein Rekordhoch bei mehr als 64.000 US-Dollar markierte, setzte im Mai bereits eine Gegenbewegung ein. Der Grund: Die schlechte Klimabilanz der Internetmünze. Widerstand kam so etwa von Seiten der chinesischen Regierung. Um gegen das klimaschädliche Schürfen der Währung vorzugehen, wolle das Land das Mininggeschäft stark regulieren. Auch Tesla-CEO Elon Musk, der zuvor als starker Befürworter des Bitcoin galt und dessen Unternehmen zuvor nicht nur ein milliardenschweres Investment in die Kryptowährung tätigte, sondern zeitweise auch die Zahlung mit dieser im eigenen Online-Shop anbot, ruderte inzwischen wieder zurück. So wolle man diese Möglichkeit erst wieder aktivieren, wenn sich die Umweltbilanz des Bitcoin verbessert habe. "Wenn es eine Bestätigung für eine angemessene (~50%) saubere Energienutzung durch Miner mit positivem Zukunftstrend gibt, wird Tesla wieder Bitcoin-Transaktionen erlauben", so Musk im Juni auf seinem Twitter-Profil.
This is inaccurate. Tesla only sold ~10% of holdings to confirm BTC could be liquidated easily without moving market.
- Elon Musk (@elonmusk) June 13, 2021
When there’s confirmation of reasonable (~50%) clean energy usage by miners with positive future trend, Tesla will resume allowing Bitcoin transactions.
Grüne Alternativen gefragt
Dabei gibt es durchaus Optionen, unter umweltfreundlichen Bedingungen am Kryptotrend teilzuhaben. So steht die zweitgrößten Internetmünze Ether etwa kurz vor der Veröffentlichung des Ethereum 2.0-Update, das etwa die Umstellung vom bisherigen "Proof of Work" zum energiesparsameren "Proof of Stake" beinhaltet. Kürzlich warb außerdem ein russischer Kryptoverband um Miningfarmen aus dem Ausland, da sich das Land mehr auf Nachhaltigkeit fokussiere und das kalte Klima außerdem die energieintensive Kühlung der Rechenzentren unterstütze.
Der Hedgefonds Viridi Funds geht nun noch einen Schritt weiter und bietet mit dem "Viridi Cleaner Energy Crypto-Mining & Semiconductor ETF" einen Fonds an, der die Industrie um das Minen von Kryptowährungen abbildet.
Mining-ETF feiert Börsendebüt in New York
Der ETF, der seit dem 20. Juli an der New York Stock Exchange gehandelt wird, enthält Anteile von nordamerikanischen Mining- und Technologieunternehmen, die Verbindungen zu Kryptowährungen aufweisen, aber jeweils nur einen geringen Stromverbrauch haben, wie CNN Business berichtet. Bei den enthaltenen Miningunternehmen unterscheidet Viridi zwischen Unternehmen, die sowohl die Hardware als auch die Infrastruktur besitzen und betreiben, Firmen, die Hardware besitzen, aber Einrichtungen Dritter für den Betrieb nutzen sowie Unternehmen, die sich auf die Entwicklung und den Betrieb der Infrastruktur spezialisiert sind, um Dienstleistungen für sogenannte "Hosted Miners" zu erbringen.
Die Auswahl dieser Unternehmen erfolge anhand einer vordefinierten Bewertung für saubere Energie durch einen Unterberater, schreibt der Hedgefonds in einem Prospekt, das der US-Börsenaufsichtsbehörde SEC vorliegt. Hierbei wirken sich Faktoren wie der Energieverbrauch des Miningunternehmens in Megawatt, die Anteile verschiedener Energiequellen, Kohlenstoffkompensationen sowie zukünftige Verpflichtungen für saubere Energie, die im Laufe eines Jahres umgesetzt werden, auf die Aufnahme in den ETF aus. "Die Anwendung von Kriterien für saubere Energie auf den Anlageprozess kann zum Ausschluss von Wertpapieren bestimmter Emittenten aus nicht investitionsbezogenen Gründen führen, und daher kann der Fonds auf einige Marktchancen verzichten, die Fonds zur Verfügung stehen, die keine Kriterien für saubere Energie anwenden", erklärt Viridi Funds im Prospekt. "Dies kann dazu führen, dass der Fonds zeitweise schlechter abschneidet als Fonds, die nicht ähnlichen Anlageüberlegungen unterliegen."
Enthaltende Technologieunternehmen zumindest teilweise in Kryptobranche tätig
Neben den Miningfarmen Marathon Digital Holdings, Riot Blockchain, Bitfarms und HIVE Blockchain hält der börsengehandelte Fonds damit auch Anteile der Chiphersteller NVIDIA und AMD, deren Produkte beim Schürfen von Bitcoin & Co. eingesetzt werden. "Zu den Halbleiterunternehmen gehören Hersteller und Produzenten von Computerchips sowie Unternehmen, die Dienstleistungen für die Entwicklung von Computerchips anbieten", schreibt Viridi Funds hierzu im Prospekt. "Investitionen in diese Firmen werden nicht auf diejenigen beschränkt sein, die sich ausschließlich auf die Kryptowährungsbranche konzentrieren." Wie Viridi Funds-CEO Wes Fulford gegenüber dem Finanzportal mit Blick auf Tesla und MicroStrategy erklärt, wolle man im Rahmen des ETF aber nicht in Unternehmen investieren, die in den Kryptotrend einsteigen, um ihre Quartalsbilanzen zu halten. Stattdessen sollen Unternehmen abgebildet werden, die auch tatsächlich Erfahrung im Kryptogeschäft vorweisen können - und damit auch Einnahmen generieren.
Viridi-CEO sieht Mining-ETF gut positioniert
Wie CNN Business hervorhebt, sei der Zeitpunkt für den Start eines Krypto-ETFs durchaus mutig. Seit dem Kurseinbruch im Mai bewegte sich der Bitcoin auf einem Preisniveau von etwa 30.000 US-Dollar. Zuletzt ging der Kurs auf knapp über 40.000 US-Dollar hoch, nachdem Gerüchte laut wurden, denen zufolge der Versandriese Engagement bezüglich Kryptowährungen ausbauen und diese bald auch als Zahlungsart anbieten wolle. Kurz darauf dementierte Amazon die Mutmaßungen aber - und schickte den Bitcoin-Kurs damit wieder unter die 40.000er-Marke. Der Viridi-Chef zeigt sich gegenüber CNN Business jedoch nicht allzu besorgt. Da der Fonds aktiv verwaltet werde und keinen Index abbildet, dessen Zusammensetzung immer nur in regelmäßigen Zeitabständen variiert, könne man schnell auf die dynamische Marktsituation reagieren. Auch sieht er ein großes Potenzial in Chinas Regularien für Kryptominer. "Die Abwanderung der Rechenleistung aus China ist für andere globale und in den USA ansässige Minenbetreiber von Vorteil", so Fulford gegenüber dem Portal.
Und in den ersten Handelstagen lief es tatsächlich gut für den grünen Krypto-ETF: So notierte der Fonds einen Erstkurs von 24,28 US-Dollar, zuletzt wurde er bei 30,37 US-Dollar gehandelt (Schlusskurs vom 3. August 2021) - ein Anstieg von knapp 25 Prozent.
Schwierige Stellung von Krypto-ETFs
Auch wenn Viridi Funds seinen Kryptofonds erfolgreich an die New Yorker Börse brachte, so warten zahlreiche Vermögensverwalter nach wie vor auf Entscheidungen der SEC zur Markteinführung von Fonds, die direkt in Bitcoin und Konsorten investieren. Einige solcher Anträge hat die Behörde bereits abgelehnt, Entscheidungen zu entsprechenden Finanzprodukten von VanEck, Valkyrie Digital Assets und WisdomTree Investments wurden nach Informationen des Kryptoportals Blockworks vertagt. Einen Krypto-ETF, der in Unternehmen investiert, die in den Miningprozess involviert sind, könne sich aber aus dem selben Grund lohnen, wieso Anleger ihr Geld in Aktien von Goldminen stecken. "Ich denke, das Wertversprechen einer Investition in einen Krypto-Miner ... ist einfach diese Art von Hebelwirkung, das Drehmoment, das Beta zum zugrundeliegenden Rohstoff, und zwar aus den gleichen Gründen, aus denen man einen führenden Goldproduzenten kaufen würde", so Fulford gegenüber Blockworks. "Es sollte etwas weniger volatil sein als der zugrundeliegende Rohstoff, einfach aufgrund der Margen, die ein echter industrieller Schürfbetrieb generieren kann." Dementsprechend plane man bei Viridi aktuell auch keinen reinen Bitcoin-ETF. Dennoch blicke das Unternehmen bereits in die Zukunft und arbeite an weiteren Finanzprodukten, die die Branche abdecken. "Dies wird hoffentlich der erste von vielen sein", so der Geschäftsführer weiter. "Unser Fokus wird vorerst weiterhin auf dem Krypto-Sektor liegen." Es bleibt also abzuwarten, in welchem Rahmen Viridi Funds sein Engagement im Kryptomarkt ausbauen wird.
Redaktion finanzen.at
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