Börse Frankfurt 02.09.2014 15:31:31

ETFs: Raus aus Europa, rein in die USA

"Mit rund 17.500 bleibt die Anzahl der Trades hoch", meldet Andreas Bartels von der Commerzbank. "Auch die Umsätze können sich sehen lassen." Allerdings habe sich mit insgesamt 55 Prozent Verkäufen und 45 Prozent Käufen der Wind etwas gedreht. "Sowohl auf der Aktienseite als auch im Rentenbereich stehen Abflüsse im Vordergrund."

Anleger verabschieden sich tendenziell aus europäische Aktien und setzen stattdessen auf US-Werte", beschreibt Gregor Hamme den aktuellen Trend. Ausschlag gebend seien die Entwicklungen im Konflikt mit Russland. Man spüre den Grad der Nervosität anhand der Ordergrößen und -ströme. "ETF-Anleger sind einerseits vorsichtig und steigen schnell aus", beobachtet der Händler von der UniCredit. Andererseits bleibe die Bereitschaft für den Wiedereinstieg hoch.

Gewinnmitnahmen überwiegen

Bartels

"Die Tendenz ist eindeutig weg von europäischen und hin zu US-Aktien", bestätigt Bartels. Während DAX-ETFs (WKNs 593393, ETFL01, ETF001) bei der Commerzbank ausgeglichen in beide Richtungen gehandelt würden, verabschiedeten sich Anleger meist von Euro Stoxx 50-Produkten (WKNs 593395, ETFL02). Die "nahezu ausschließlichen Abgaben" verbucht der Händler zum Teil unter Gewinnmitnahmen. Immerhin notiert der Index mit den 50 größten börsennotierten Unternehmen aus dem Euroraum seit Anfang August rund 200 Punkte im Plus."

Ins Bild passten die überwiegenden Verkäufe von Indexfonds, die an den MSCI EMU Index (WKN A1KBQ3) und MSCI EMU Small Caps Index (WKN A0F420) gekoppelt sind. Letzerer besteht aus 570 mittelständischen Unternehmen aus der Währungsgemeinschaft. Mit einem Anstieg um rund 20 Prozent auf Jahresbasis und etwa 65 Prozent in den vergangenen fünf Jahren könne sich die Performance durchaus sehen lassen. Vom Lyxor ETF Euro Stoxx 50 Daily Double Short (WKN A0MNT7) trennen sich Investoren laut Hamme zumeist. "Diese Anleger scheinen eine Erholung zu erwarten."

US-Werte bevorzugt

S&P 500-Werte (WKN 264388, A1JM6F) gehörten sowohl bei den Kunden der UniCredit als auch der Commerzbank derzeit zu den Favoriten. Vergangene Woche nahm der marktbreite US-Index die psychologisch wichtige Hürde von 2.000 Punkten. "Angesichts der positiven Konjunkturdaten rechnen Anleger vermutlich damit, dass sich diese Entwicklung fortsetzt", meint Hamme. Daneben finden Bartels zufolge Indexfonds auf den MSCI USA (WKN ETF120) und MSCI USA Value (WKN A1JVB8) spürbaren Anklang. Der MSCI USA Value Index enthält an den US-Börsen notierte Substanzwerte mit mittlerer und hoher Marktkapitalisierung, die als unterbewertet gelten.

ETFs mit Schwellenländeraktien außen vor

Von einer ruhigen Handelswoche spricht Stefani Valenti von der UniCredit mit Blick auf ETFs mit Unternehmen aus asiatischen Schwellenländern. "Anleger engagierten sich auf niedrigem Niveau hin und wieder in Tracker des MSCI Emerging Marktes (WKN A0HGZT)." Ein Trend könne daraus aufgrund niedriger Umsätze allerdings nicht abgeleitet werden.

Bankaktien dominieren

Hamme

Bei den Branchen stehen Banken (WKNs 628930, A0F5UJ) einmal mehr im Mittelpunkt. "Banken-ETFs verschiedener Anbieter kamen mehrheitlich aus den Depots raus", meldet Hamme. "Mit 50 Prozent der Umsätze dominieren auch bei uns die Geldhäuser das Geschehen", bestätigt Bartels. Allerdings überwögen in Summe die Käufe.

Mit deutlichem Abstand rangierten bei der Commerzbank Tracker der Versorgungswirtschaft (WKN A0Q4R0) an zweiter Stelle, gefolgt von der Grundstoffe-Industrie (WKN ETF063). "Die Käufe waren jeweils mit einem Verhältnis von Zweidrittel zu einem Drittel in der Überzahl."

Anleger erwarten fallenden Euro-Bund-Future

Von den Trackers festverzinslicher Wertpapiere handeln laut Bartels Anleger im Moment gerne ETFs mit Pfandbriefen, etwa im Markit iBoxx Euro Covered Index (WKN A0RFEE). "Verkäufe und Käufe halten sich dabei in etwa die Waage."

Auf die beinahe wöchentlich neuen Rekorde des Euro-Bund-Future führt der Händler die rege Nachfrage nach dem ComStage Commerzbank Bund-Future Short (WKN ETF562) zurück. Mehrheitlich abgestoßen würden langlaufende deutsche Staatsanleihen verschiedener Emittenten.

von Iris Merker, Deutsche Börse AG © 2. September 2014

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   September 02, 2014 09:01 ET (13:01 GMT)- - 09 01 AM EDT 09-02-14

2. September 2014. FRANKFURT (Börse Frankfurt).

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