FRANKFURT (DEUTSCHE-BOERSE AG) - 20. Oktober 2009. Der Aufwärtstrend an den Aktienmärkten sorgt für rege Nachfrage nach börsengehandelten Indexfonds auf Dax und DJ Euro Stoxx. Short-ETFs sind nicht mehr so gefragt, die Konjunkturpessimisten scheinen auf dem Rückzug zu sein.

Steigende Börsenkurse locken Investoren auch weiterhin in Aktien-ETFs. "Die Stimmung ist unverändert positiv", meint etwa Bernardus Roelofs von Flow Traders. Ihm zufolge favorisierten Anleger weiter ETFs auf Standardwerte, vor allem europäische. Allerdings komme es auch regelmäßig zu Gewinnmitnahmen. "Die Volumina auf der Aktienseite sind nochmals gestiegen", ergänzt Eric Wiegand von der Deutschen Bank. Auch er sieht die Benchmark-Indizes weiter im Fokus der Anleger.

Bluechip-ETFs als Umsatzspitzenreiter

In der Tat stehen Bluechip-Indextracker in den vergangenen fünf Handelstagen auf der Xetra-Umsatzliste wieder ganz oben, konkret ETFs auf DAX (WKNs 593393, DBX1DA und ETF001, ETFL01) sowie DJ Euro Stoxx 50 (WKNs ETF050,  593395, DBX1EU). Einzig japanische Aktien sind derzeit weniger begehrt: Etwa wurde der iShares ETF, der dem Nikkei 225 abbildet (WKN A0H08D) laut Mark Schönbrodt von der DekaBank vor allem abgegeben.

Abflüsse beim Stoxx 50?

Jedoch trennten sich Kunden laut Bastian Ohta von Unicredit vermehrt von ETFs, die den DJ Stoxx 50 abbilden (zum Beispiel WKN 935926). "Wegen der Pfundschwäche bleiben die Anleger lieber im Euroraum und setzen auf den DJ Euro Stoxx 50", erklärt Ohta: "Mit Großbritannien will sich niemand die Finger verbrennen." Der DJ Stoxx 50 enthält die Entwicklung der 50 größten Unternehmen aus europäischen Ländern inklusive Großbritannien und der Schweiz, konzentriert sich im Gegensatz zum DJ Euro Stoxx 50 also nicht nur auf die Eurozone. Andere Market Maker können diesen Trend allerdings nicht unbedingt bestätigen.

Die Nachfrage nach Short-ETFs flaut indessen ab. "Short-Produkte werden nicht mehr so stark nachgefragt", schildert etwa Eric Wiegand die Lage. Offenbar schrumpft vor dem Hintergrund der positiven Konjunktur- und Unternehmensdaten die Zahl der Pessimisten.

Mid- und Smallcaps attraktiv

Angesichts der guten Entwicklung der Bluechips suchen Anleger aber auch weiter nach Investitionsmöglichkeiten jenseits von DAX und DJ Euro Stoxx. "Wir sehen großes Interesse an kleineren und mittelgroßen Unternehmen", berichtet Ohta. Als Beispiele nennt er den db x-trackers MSCI Europe Small Cap-ETF (WKN DBX1AU), der die Entwicklung europäischer Midcaps nachzeichnet. Zu den größten Positionen gehören hier etwa die Bank of Ireland, Immarsat, Rentokil und Logica.

Value-Aktien und Dividenden, aber auch Hedgefonds gesucht "Etwas Nachfrage" gibt es laut Flow Traders auch bei Strategiefonds, zum Beispiel sei der iShares DJ Euro Stoxx Select Dividend 30 (WKN 263528) recht gut gelaufen, ebenso der Lyxor ETF MSCI EMU Value (A0EQ01).

Der wieder deutlich gestiegene Risikoappetit zeigt sich auch bei der Nachfrage nach einem Hedgefonds-ETF: Beim Produkt von db x-trackers (WKN DBX1A8) griffen Anleger der Deutschen Bank zufolge zuletzt gerne wieder zu. Mit der Wertentwicklung der Standard-Indizes kann das Papier bislang allerdings nicht mithalten. In den vergangenen sechs Monaten legte der Indexfonds lediglich um 9 Prozent zu, beim iShares-Dax lag das Plus im selben Zeitraum hingegen bei knapp 29 Prozent. Fokus auf Lateinamerika

Schwellenländer-ETFs bleiben gesucht, allerdings gibt es auch hier Glattstellungen. Flow Traders zufolge legten sich Investoren gerne den Brasilien-ETF von Lyxor (LYX0BE) ins Portfolio, beim marktbreiten db x-trackers MSCI Emerging Markets (WKN DBX1EM) habe es hingegen Käufe und Verkäufe gegeben. Auch andere Marktteilnehmer bestätigen das große Interesse an Lateinamerika (zum Beispiel WKN DBX1ML) und vor allem Brasilien (WKN DBX1MR).

Banken-ETFs nach guten Quartalszahlen beliebt

Bei den Sektoren-Indexfonds sind der Deutschen Bank zufolge zuletzt vor allem Banken-Papiere gut gelaufen. "Hier überzeugen offenbar die guten Zahlen der US-Institute", erklärt Eric Wiegand. Ansonsten ist keine eindeutige Richtung auszumachen. Laut Bernardus Roelofs stand der Lyxor ETF World Water (WKN LYX0CA) eher auf der Verkaufsliste. Das Papier zeichnet die Performance der weltweit größten Unternehmen der Wasserwirtschaft nach, etwa Geberit, Veolia Environnement, Severn Trent Water und United Utilities. Auf Sicht von sechs Monaten kann das Papier allerdings nur mit einem Plus von 12 Prozent aufwarten. Ebenfalls gesucht waren, wie in den Vorwochen, Grundstoff- (WKN DBX1SB), Health Care- (WKN DBX1SH) und Industriegüter-ETFs (DBX1FO), wie die Deutsche Bank ergänzt.

Abgaben bei Kredit-Papieren

Das Geschäft mit den Renten-ETFs verläuft weiter sehr ruhig, allenfalls werden kurze und mittlere Laufzeiten gekauft. Die DekaBank berichtet etwa von Zuspruch für den ETFlab iBoxx Liquid Sovereign Diversified 1-3 (WKN ETFL12). "Inflationslinker gehen weiter gut", meint Eric Wiegand (WKN DBX0AM). Bei den Geldmarkt-ETFs sind vor dem Hintergrund der geringen Verzinsung weiter Abflüsse zu verzeichnen. Skeptischer zeigen sich Investoren auch bei Kreditmarkt-ETFs und trennen sich etwa vom db x-trackers II iTraxx Crossover 5-year (WKN DBX1A8).

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© 20. Oktober 2009/Anna-Maria Borse

(Für den Inhalt der Kolumne ist allein Deutsche Börse AG verantwortlich. Die Beiträge sind keine Aufforderung zum Kauf und Verkauf von Wertpapieren oder anderen Vermögenswerten.)

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