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CAC 40
Von einem Jahresendspurt ist im Handel mit Indexfonds nichts zu spüren. Marktteilnehmer berichten vielmehr einhellig von rückläufigen Volumina. "Viele Kunden haben das Jahr schon ad acta gelegt und wollen sich nur noch engagieren, wenn etwas Außergewöhnliches passiert", berichtet etwa Marco Salaorno von der Société Générale. Lediglich am vergangenen Freitag habe es nach den überraschend guten Arbeitsmarktdaten aus den USA hohe Umsätze gegeben. "Man merkt nichts von einer Jahresendrallye", bestätigt auch Bastian Ohta von der Unicredit in London. Er beschreibt den Handel als "leblos und uneinheitlich".
Zu- und Verkäufe bei Aktien-ETFs
So kommt es bei den Bluechip-ETFs zu Käufen und Verkäufen, mit einer leichten Tendenz zu Käufen. "Nach der Verkaufswelle infolge des Dubai-Schocks ist wieder Zuversicht eingekehrt, wenn es auch weiter Abflüsse gibt", meint Florian Perini von Flow Traders. Besonders umsatzstark zeigten sich an der Börse Frankfurt in den vergangenen fünf Tagen der iShares Dax (WKN 593393), der db x-trackers DAX (DBX1DA), der iShares DJ Euro Stoxx 50 (WKN 593395) und der db x-trackers DJ Euro Stoxx 50 (WKN DBX1EU). Laut Salaorno legten sich Anleger aber auch gerne den Lyxor MSCI USA (WKN A0JMFG) und den Lyxor MSCI World (LYX0AG) ins Portfolio.
Short-Produkte auf Verkaufsliste
Produkte, die an fallenden Indexständen mit Gewinnen partizipieren, werden rege gehandelt, dabei aber vor allem zurückgegeben. "Nach den guten US-Arbeitsmarktzahlen am Freitag fühlen sich die Investoren mit Short-ETFs offenbar nicht mehr wohl", urteilt Eric Wiegand von der Deutschen Bank und verweist auf Verkäufe beim db x-trackers ShortDAX (WKN DBX1DS) und db x-trackers DJ Euro Stoxx 50 Short (WKN DBX1SS).
Fokus auf Sektoren
Der Commerzbank zufolge konzentrieren sich Investoren derzeit eher auf Sektoren: "Dem Markt als Ganzes wird wohl kein Anstieg mehr zugetraut", meint Frank Mohr. Während sich die Anleger in den vergangenen Wochen in zurückgebliebenen Sektoren engagiert hätten, würden diese jetzt zum Teil schon wieder verkauft, beobachtet er. Als Beispiel nennt er Chemie- sowie Öl- und Gas-ETFs (WKNs ETF064 und ETF072), die abgestoßen worden seien, während bei Indexfonds, die an Banken, Versicherungen und Financial Services (ETF062 und ETF070, ETF066) gekoppelt sind, zugegriffen worden sei. Die gestiegene Attraktivität von Banken-ETFs führt Florian Perini auf das wieder gewonnene Vertrauen "nach Dubai" zurück: "Allerdings ist das Niveau vor Dubai noch lange nicht wieder erreicht", ergänzt er.
Gewinnmitnahmen bei Basic Resources
Andere Marktteilnehmer halten die Umschichtungen innerhalb der Branchen eher für "normale" Sektorrotationen. Marco Salaorno weiß von Verkäufen bei Industriegüter- (WKN LYX0AT) sowie Lebensmittel- und Getränke-ETFs (WKN LYX0AR). Bei den Banken habe es am Freitag Wiedereindeckungen gegeben, etwa beim DJ Stoxx 600 Optimised Banks (WKN A0RPR1), aber auch Verkäufe, etwa beim Lyxor ETF DJ Stoxx 600 Banks (WKN LYX0AP). Unicredit meldet außerdem noch umfangreiche Eindeckungen bei Immobilien-ETFs sowie Käufe bei Telekommunikations-Indexfonds (WKN A0RPSF) und Verkäufe bei den Grundstoffen. "Bei den Basic Resources handelt es sich wahrscheinlich um Gewinnmitnahmen", erläutert Gregor Hamme. Der iShares DJ Stoxx 600 Basic Resources (WKN 634472) verzeichnete in den vergangenen zwölf Monaten ein Plus von 83 Prozent, gab in den vergangenen Tagen aber etwas nach.
Emerging Markets wieder begehrt
"Kauflaune" herrscht indessen weiter bei den Schwellenländern, wie die Société Générale erklärt. Mit dieser Einschätzung steht sie nicht allein. Anhänger fänden Fonds mit lateinamerikanischen (WKN LYX0B0), indischen (WKN LYX0BA) und russischen Aktien (WKN LYX0AF), aber auch ETFs, die in südafrikanische Unternehmen engagiert sind (WKN LYX0BY), würden gesucht. Die Deutsche Bank berichtet ebenfalls von großem Interesse an Emerging Markets-Produkten. Vor allem der marktbreite db x-trackers MSCI Emerging Markets (WKN DBX1EM) sei "der Renner". Unicredit bestätigt das: "Die Umsätze bei den Schwellenländer-ETFs sind wieder gewachsen", meint Stefano Valenti, im Fokus stehen ihm zufolge die breiten Indizes.
Zulauf bei Renten-ETFs?
Unterschiedlich fällt die Beurteilung bezüglich der Renten-ETFs aus: Die Deutsche Bank meldet durchaus Zulauf bei Renten-Produkten. "Besonders Kurzläufer sind gut weggegangen", erklärt Wiegand mit Verweis auf den db x-trackers II iBoxx Sovereign Eurozone 1-3 (WKN DBX0AD). Andere Händler sehen allerdings nach wie vor kaum Nachfrage nach Renten-ETFs. "Fast keine Umsätze" meldet Flow Traders. Laut Société Générale standen Langläufer wie der Lyxor ETF EuroMTS 15+Y (WKN LYX0B4) auf der Verkaufsliste.
© 8. Dezember 2009/Anna-Maria Borse
(Für den Inhalt der Kolumne ist allein Deutsche Börse AG verantwortlich. Die Beiträge sind keine Aufforderung zum Kauf und Verkauf von Wertpapieren oder anderen Vermögenswerten.)
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