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CAC 40
Neben dem miesen Wetter verderben im Moment immer wieder enttäuschende Wirtschaftsdaten den Börsianern die Laune: Auch die jüngsten Zahlen aus den USA wie der gestern veröffentlichte Frühindikator Empire State Index sowie der NAHB Index, ein Barometer für den US-Immobilienmarkt, trugen nicht zur Stimmungsaufhellung bei. Vom Jahreshoch vor knapp zwei Wochen ist der Dax - trotz Verbesserung heute - weit entfernt, die Rendite 10-jähriger Bundesanleihen fiel gestern auf ein neues Allzeittief. Im ETF-Handel bleibt es derweil ruhig. "Die Anleger warten weiter ab", erklärt Marco Salaorno von der Société Générale. Lediglich die Commerzbank meldet leicht steigende Volumina: "Die Urlaubszeit neigt sich dem Ende zu", meint Frank Mohr.
USA und Japan sinken in der Gunst
Bei den Bluechip-ETFs gibt es kein klares Bild. "Wir sehen Aktivitäten in beide Richtungen bei europäischen Indexfonds, von USA- und Japan-ETFs verabschieden sich Investoren hingegen eher", schildert Florian Perini von Flow Traders die Lage. Etwa trennten sich Anleger vom iShares MSCI North America (WKN A0J206), vom Lyxor MSCI USA (WKN A0JMFG), vom db x-trackers MSCI USA (WKN DBX1MU) und vom iShares MSCI Japan (WKN A0DPMW).
Short- und Leveraged ETFs rege gehandelt
Anderen Marktteilnehmern zufolge halten sich Käufe und Verkäufe bei Aktien-Indexfonds die Waage. "Es fehlt nach wie vor der klare Trend", urteilt Salaorno. Einen regen Handel gab es ihm zufolge bei Short- und Hebelprodukten, etwa dem ETFX Euro Stoxx Double Short (WKN A0X9AC) oder dem Lyxor ETF Leveraged Euro Stoxx 50 (WKN LYX0BZ). Die Commerzbank spricht von einem klaren Verkäuferüberhang und meldet Abflüsse beim ComStage DAX (WKN ETF001) sowie beim ComStage Euro Stoxx 50 (WKN ETF50). "Ein echter Stimmungsumschwung ist das allerdings nicht, das sind eher Gewinnmitnahmen. Bei nochmals nachgebenden Kursen wird es wahrscheinlich wieder Positionierungen geben", räumt Mohr ein.
Überwiegend Käufe bei Renten-Indexfonds
Mit der Schwäche am Aktienmarkt rücken Rentenprodukte wieder in den Fokus. "Vor allem Unternehmensanleihen- sowie Staatsanleihen-ETFs mit kurzer und mittlerer Laufzeit werden gerne genommen", registriert Perini (WKN 251124, 628947). Auch andere Market Maker wie die Société Générale melden überwiegend Käufe im Fixed Income-Bereich, etwa hätten sich Anleger gerne Staatsanleihen- (WKN A0DKMB) sowie Unternehmensanleihen-Indexfonds aus Industrie- (WKN A0DPYY und LYX0EE) sowie Schwellenländern ins Portfolio (WKN A0RFFT) gelegt. Frank Mohr beobachtet Interesse an Langläufern wie dem iShares eb.rexx Government Germany 5,5-10,5 (WKN 628949) und dem iShares eb.rexx Jumbo Pfandbriefe (WKN 263526). Die Geschmäcker gehen aber offenbar auseinander: Die Deutsche Bank berichtet von Abgaben bei Lang- und Kurzläufern, Geldmarkt-ETFs seien hingegen "in kleinen Stücken" gesucht gewesen.
Asien beliebt
Wenn die Industrieländer wenig bieten, wenden sich Anleger gerne den boomenden Schwellenländern zu: Frank Mohr zufolge schichten Investoren jedenfalls zum Teil Gelder aus dem Verkauf von Industrieländer-ETFs in die Emerging Markets um. Laut Eric Wiegand waren Asien-ETFs zuletzt der Renner, etwa der db x-trackers MSCI Taiwan (WKN DBX1MT) und der db x-trackers FTSE/XINHUA China (WKN DBX1FX). Marco Salaorno zufolge gab es Zuflüsse in Türkei-ETFs (WKN LYX0AK) sowie Abflüsse aus Osteuropa- (WKN A0F6BV) und Fernost-Fonds (WKN A0HGZS).
Konjunktursensible Branchen auf Abgabeliste
Bei den Sektoren ist derzeit ein klares Muster nicht zu erkennen, allenfalls werden konjunktursensible Branchen unter dem Strich abgestoßen. Laut Commerzbank werden etwa Grundstoff-Indexfonds (WKN ETF063, DBX1SB und 634472) eher verkauft, während bei Health Care-ETFs (WKN ETF068, 628937) zugegriffen werde. Auch laut Flow Traders steigen Anleger bei Basic Resources (WKN 634472) aus, ebenso bei Banken (WKN 628930) und Industrial Goods & Services (WKN 634479).
Daneben finden alternative Investments wieder mehr Beachtung, wie die Deutsche Bank erklärt, etwa der db x-trackers LPX MM Private Equity (WKN DBX1AN). Der hatte sich seit Ende April sehr volatil entwickelt und einen großen Teil seiner Jahresgewinne wieder abgegeben, auf Sicht von sechs Monaten verzeichnet er aber immer noch ein Plus von 9,4 Prozent.
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© 17. August 2010Anna-Maria Borse
(Für den Inhalt der Kolumne ist allein Deutsche Börse AG verantwortlich. Die Beiträge sind keine Aufforderung zum Kauf und Verkauf von Wertpapieren oder anderen Vermögenswerten.)
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