17.06.2015 15:11:48
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Zivilstrafen im Devisenskandal addieren sich auf fast zwei Milliarden Dollar
Von Chiara Albanese
LONDON (Dow Jones)-- Im Skandal um die Manipulation von Devisenkursen wird es für die beteiligten Banken auch nach der Einigung mit den Behörden wegen einer laufenden Zivilklage immer teurer. Die Summen, die Banken inzwischen zur Beilegung einer in New York anhängigen Klage gezahlt haben, addieren sich mit den jüngsten Einigungen auf fast zwei Milliarden US-Dollar. Laut informierten Personen haben HSBC Holdings, Barclays, BNP Paribas und Goldman Sachs haben vor Kurzem Vereinbarungen zur Beilegung des Streitfalls unterzeichnet.
Demnach hat sich HSBC bereit erklärt, 285 Millionen Dollar zu zahlen, während Barclays 375 Millionen Dollar auf den Tisch legt. Das Wall Street Journal hatte zuvor berichtet, Goldman Sachs sei in fortgeschrittenen Gesprächen über eine Einigung für 129,5 Millionen Dollar. Wie viel BNP zahlen muss, blieb unklar.
Die vier Banken gehören zu einem Dutzend, die einer Ende 2013 eingereichten Klage der Kanzleien Scott+Scott LLP and Hausfeld LLP als Beklagte benannt werden. Die Kanzleien handeln im Namen einer Gruppe von Klägern, darunter mehrere staatliche Pensionsfonds aus den USA. Der Vorwurf lautet, dass Händler der Banken vertrauliche Informationen über Kundenaufträge auf missbräuchliche Weise über Chatrooms geteilt hätten, um den 5,3 Billionen Dollar schweren Devisenmarkt unlauter zu manipulieren.
Vier andere Banken hatten sich zuvor in diesem Jahr bereits mit den Klägern geeinigt und insgesamt rund 1 Milliarde Dollar gezahlt, wie aus öffentlichen Mitteillungen der an dem Fall beteiligten Banken und Kanzleien hervorging.
Vor den zivilrechtlichen Einigungen waren die Institute von den Behörden bereits mit Geldstrafen über 10 Milliarden Dollar belegt worden. Mehrere Behörden wie das US-Justizministerium und die britische Finanzaufsicht FCA hatten jahrelang im Devisenmarkt ermittelt. Zwar ist die offizielle Untersuchung mit den Einigungen mit Behörden in Großbritannien im November und den USA im Mai abgeschlossen, doch den Banken drohen ähnliche zivilrechtliche Ansprüche nach den USA auch in London, wie eine informierte Person sagte. Beide Kanzleien der Klägerseite haben dort ebenfalls Niederlassungen.
Die Kläger werfen den Devisenhändlern der Banken vor, in elektronischen Chatrooms mit Namen wie "Das Kartell" und "Das Dream-Team" mit Angestellten anderer Häuser in Form von Codes kommuniziert und Versuche koordiniert zu haben, um die Bewegungen von Wechselkursen zu beeinflussen.
Drei der Banken, Deutsche Bank, Credit Suisse, und Morgan Stanley, haben noch keine zivilrechtlichen Einigungen erzielt, wie informierte Personen sagten. Keine der Banken, die sich geeinigt haben, haben irgendein Fehlverhalten eingeräumt, wie aus den Einigungen hervorgeht, der dem Wall Street Journal vorliegen.
Laut einem Informanten kam Bewegung in die Verhandlungen mit anderen Banken, nachdem sich J.P. Morgan Chase im Januar als erste Bank auf die Zahlung von 99,5 Millionen Dollar geeinigt hatte.
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